"Dann erkläre es mir.", sagt Marie etwas gereizt. "Ich wollte, das du eine gute Zeit hast, bevor du weg ziehst. Ich habe von Nina gehört, wie schlecht es dir geht. Wie schlimm deine Mitbewohner sind, was deine Arbeitskollegen alles von sich geben. Jeder braucht einen Menschen, bei dem er sich fallen lassen kann. Bei dem er einfach er selbst sein kann. Und ich habe beschlossen, dass ich das für dich sein will, bis du weg bist. Wer weiß, danach vielleicht auch noch. Ich weiß auch, dass ich zum Teil Schuld daran bin, wie deine Kollegen und Mitbewohner dich behandeln, aber ich hoffe, das dieser Tag heute das wieder gut machen kann.", erkläre ich ihr. Sie sieht mich sprachlos an. Ohne etwas zu sagen, warten wir einfach auf unser Frühstück. Nach ihrer zweiten Tasse Kaffee, scheint Marie ihre Stimme endlich wieder gefunden zu haben. "Ich weiß immer nich nicht was ich sagen soll, Julian.", erklärt sie. "Du musst auch nichts sagen. Genieß einfach den Tag mit mir.", antworte ich mit einem Lächeln. Nach dem letzten Schluck Kaffee verabschieden wir uns von meiner Tante und machen uns auf den Weg zur Burg.
Während Marie von Motiv zu Motiv läuft, laufe ich ihr einfach hinterher und versuche mir ihr Lächeln einzuprägen, für die Zeit in der wir uns nicht mehr so oft sehen. Für die Zeit, in der sie in Frankfurt ist. Oder bleiben wird? Darüber habe ich bisher gar nicht nachgedacht. Meine Gedanken gingen immer nur so weit, das ich eine Zeit lang, halt immer nach Frankfurt fahren muss. Aber wer weiß, ob ich das für immer tun muss. Ob ich es überhaupt tun muss. Vielleicht will sie mich nach dem Umzug ja gar nicht wieder sehen. Mist. Wieso kommen diese Gedanken jetzt? Erhoffe ich mir zu viel? Wieso muss ausgerechnet das Mädchen, in das ich mich anscheinend verknallt habe, in drei Monaten wegziehen?" Lust auf eine Pause und ein Eis?", unterbricht Marie meine Gedanken. Mit einem Nicken greife ich nach ihrer Hand.
Mit unseren Eis in der Hand, setzen wir und auf eine Bank, direkt am Rhein. "Danke.", flüstert Marie nach einer Weile. Ich drehe mich zu ihr und lächle sie an. "Du musst dich nicht...", beginne ich, aber sie ignoriert meinen Einwand."Doch muss ich. Ich kann heute wirklich mal wieder abschalten. Nach sehr langer Zeit. Ich wollte schon sehr lange hier hin. Aber wollte nie alleine fahren. Ich danke dir von Herzen, das du mit mir hier bist." Mein Gott. Sie ist so unglaublich süß, wenn sie sich um alles Gedanken macht. Wie aus Reflex streichle ich ihr über die Hand, höre aber abrupt wieder auf. Vielleicht ist es zu viel und ich will das Marie sich wohlfühlt und nicht zu irgendwas gedrängt.
Als um 20 Uhr die Kirchturmuhr schlägt machen wir uns gemütlich auf den Weg zurück. Doch plötzlich fällt mir ein, dass wir mit dem Schiff zurück müssen, weil Marie ja nicht mit der Seilbahn fahren kann. "Was ist los?", fragt sie mich. "Die letzte Fähre legt in 10 Minuten ab.", antworte ich und kann sehen wie Marie plötzlich total blass wird. "Das, das schaffen wir bestimmt noch. Wir müssen uns nur beeilen." Sie versucht nicht panisch zu klingen, aber ich höre ein Zittern in ihrer Stimme. Sie schultert ihre Handtasche und läuft los. "Ich versuche die Fähre aufzuhalten.", rufe ich ihr zu, als ich sie einhole. Und jetzt schon ärgere ich mich, dass wir soweit nach unten gelaufen waren. Durch das fehlende Training im Moment, ist es schon sehr anstrengend bergauf zu laufen. Vollkommen aus der Puste komme ich an der Anliegestelle an und muss feststellen, dass die Fähre bereits abgelegt hat. So ein Mist. Der Tag war so gut. Ich kann Marie doch nicht antun, jetzt mit der Seilbahn fahren zu müssen. Ich jogge zurück, bis ich auf Marie treffe. Sie sitzt auf dem Bürgersteig und ist ziemlich aus der Puste. Ich nehme sie in den Arm und warte bis sie sich etwas beruhigt hat. "Als ich angekommen bin, konnte ich nichts mehr machen. Sie war schon weg.", sage ich vorsichtig. Sofort kann ich Verzweifelung in ihre Gesicht erkennen. Und ich kann nichts dagegen tun.
Pssst, hier ist Kapitel 11. Ich hoffe es gefällt euch. ♥
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Leave - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)
FanficJulian Brandt, Profi-Fußballer bei Bayer Leverkusen. Ein Traum. Aber es gibt ja auch noch ein Privatleben. Gerade frisch von Emily getrennt, lernt er in Düsseldorf Marie kennen. Er weiß, das sie bald umzieht und jede Annäherung sinnlos wäre, da er a...