Eighteen

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Liam

Nach dem Essen, verschwanden Jasmin und ihre Freundin in ihr Zimmer. Hannes fing an das Geschirr zu stapeln. <<Ich helfe dir.>> Sagte ich. <<Du bist mein Gast, du bleibst sitzen.>> Sagte er und brachte die ersten Teller in die Küche.

Ich ignorierte was er sagte und schnappte mir die restlichen Teller. <<Fuck ich muss los. Danke fürs Essen. Und eh viel Spaß.>> Rief Noah aus dem Esszimmer. Dann hörte ich auch schon die Haustür. Er hatte mich alleine gelassen. Kurz schüttelte ich meinen Kopf und brachte die Teller zu Hannes in die Küche.

<<Dann sind wir wohl alleine.>> Sagte Hannes. Er war gerade dabei das Geschirr in den Geschirrspüler zu räumen. <<So sieht's aus.>> Seufzte ich und stellte die Teller neben die anderen.

Mein Bein fing wieder an zu schmerzen. Ich biss auf meine Zunge um keinen ton rauszulassen. Meine Prothese fühlte sich zwar schon ein paar Tage nicht richtig an, aber ich dachte dass das nur ich war.

Ich ignorierte es und ging trotzdem lange laufen. Das hatte ich davon. <<Du kannst dich setzten und deine Prothese ausziehen, wenn es weh tut.>> Hannes kam vor mir zum stehen und hatte eine Hand auf meinen Arm gelegt. Ich schaute zu ihm nach oben. Er sah besorgt aus. <<Es geht schon.>> behauptete ich. <<Liam, ich sehe das es dir weh tut.>> Sein Blick wurde kurz ernst. Mit einem Mal fühlte ich meine Emotionen aufkommen.

<<Es ist alles gut.>> Sagte ich. Langsam spürte ich die Tränen in meinen Augen. <<Ich brauche keine Hilfe.>> Äußerte ich mich weiter. <<Ich weiß und ich weiß auch das es dir nicht gut geht.>> versicherte er mir ruhig. Wieso war er so ruhig. <<Mir geht es perfekt! Guck!>> rief ich fast.

Ich wollte um ihn laufen, als sich meine Prothese von meinem Bein löste. Sofort fing Hannes mich auf und sank mit mir zusammen auf den Boden. Meine Hose war gerissen.

Ich wollte nichtmehr. Wieso musste ich so sein? Konnte ich nicht normal sein?

Ich drückte ihn von mir weg. Langsam bekam ich keine Luft. Ich wollte meine Prothese nur noch los werden. Voller Panik griff ich nach der Schere auf der Theke. Dann schnitt ich meine Hose auf. Die Prothese nahm ich und schleuderte sie über den Boden.

Hannes hielt mich nicht auf. Er blieb einfach neben mir auf dem Boden sitzen. Mein Körper zitterte. Lautes Schluchzen hallte durch die Küche. <<Lass alles raus.>> Flüsterte er zu mir.

<<Ich hasse es! Ich hasse mein Leben. Wieso wird mir alles genommen? Kann ich nicht glücklich sein? Kann ich kein normaler Mensch sein?>> Ich schüttete ihm mein Herz aus. <<Wie soll ich leben wenn ich mich selbst anekle? Ich kann nichtmal mein Bein angucken! Ich bin kaputt, gebrochen einfach nur schwach!>> Flüsterte ich.

Dann spürte ich Arme um meinen Körper. <<Ich brauche kein Mitleid.>> Sagte ich. Trotzdem genoss ich seine Wärme. <<Ich hab kein Mitleid mit dir. Ehrlich gesagt bewundere ich dich.>> Er seufzte kurz. <<Du hast viel durchgemacht. Trotzdem bist du heute hier. Du lebst noch. Du könntest jeden Tag einfach alles beenden. Aber das hast du nicht gemacht.>> In seiner Stimme war etwas. Etwas das mich nicht mehr so alleine spüren lies.

<<Zu wie vielen hast du das schon gesagt?>> Fragte ich ihn. <<Keinem. Du bist der erste.>> Sagte Hannes. <<Und der letzte.>> Seine Worte verwirrten mich. Was meinte er damit? <<Was meinst du damit?>> Er antwortete nicht. <<Das musst du selbst rausfinden.>> Er warf mir ein leichtes Lächeln zu und wischte meine Tränen weg.

Seine Hände waren weich. Sie strahlten eine Wärme aus die ich vermisste.

A Doctor's love[manxman] 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt