Four

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Marco

Ich unterbrach den Augenkontakt indem ich nach unten schaute. Jetzt bereute ich es irgendwie auf den fremden gehört zu haben. Es gab kein zurück mehr ich musste durch und entweder klappte es oder es war das Ende. Ich hatte gesagt ich wollte nicht aufgeben, aber um etwas zu kämpfen was nicht zu retten war? Dazu hatte ich nichtmehr die Kraft.

Ein paar Minuten saßen wir still auf der Couch. Die Atmosphäre war komisch. Leicht unangenehm aber irgendwie beruhigend. <<Wir sollten am Anfang anfangen.>> Sprach ich durch die Stille und schaute ihn an. Er nickte leicht. <<Warum? Warum wolltest du mich nicht sehen? Ich kenne den Grund schon aber ich will es genau wissen.>> Sprach ich weiter. Meine Stimme leicht zittrig.

<<Du solltest mich nicht so sehen. Ich wäre nur eine Last und die brachst du nicht. Du hast schon genug für mich gemacht.>> Seine Stimme war auch Zittrig. Ich wollte ihn umarmen. <<Ich kann dir ohne zwei Beine nichts bieten bis auf Hürden.>> Seine Augen füllten sich mit Tränen. <<Ich weiß nicht wie ich für dich da sein soll wenn ich nicht weiß wer ich bin. Du sollst glücklich sein.>> Er stoppte kurz. <<Ich kann dich nicht glücklich machen.>> Liam wusste doch das ich ihn mochte. Irgendwie wurde ich wütend.

Ich stand auf und lief zum Fenster. <<Weißt du wie sehr du mich verletzt hast? Ein Jahr lang hab ich gewartet bis du dich meldest! Als ich dich dann wieder hatte brichst du Kontakt ab! Mir war egal dass du dein Bein verloren hast.>> Meine Hände zitterten leicht <<Mir war egal wie du aussiehst! Fuck mir wäre egal wenn du gelähmt bist! Ich wollte einfach nur bei dir sein. Dir helfen zu akzeptieren das du ein Bein weniger hast. Na und ist doch egal ob es weg ist! Hauptsache du lebst.>> Die Tränen die sich in meinen Augen angesammelt hatten liefen über mein Gesicht. Ich hatte ihn angebrüllt. Irgendwie musste ich ihm klar machen wie sehr ich ihn mochte.

<<Fuck! Ich liebe dich, seit über 6 Jahren! Kapierst du es nicht? Du machst mich glücklich wenn du bei mir bist. Wenn du mit mir redest!>> Meine Atmung war schwer und ich schaute immer noch aus dem Fenster. Hinter mir hörte ich schluchzen.

<<Ich kann dich nicht glücklich machen.>> Hörte ich ihn hinter mir. Er gab uns keine Chance. Mein Herz schlug schmerzhaft in meiner Brust. Würde er es jetzt für immer beenden würde ich nicht weiter kommen. Ich konnte nicht nochmal jemanden verlieren.

<<Du versuchst nichtmal uns eine Chance zu geben! Wenn du es nicht willst sag es einfach und red nicht drum rum. Ich hab langsam keine Kraft mehr.>> War dass das Ende? Mein Brustkorb zog sich noch mehr zusammen. Atmen fühlte sich wie Feuer an.

<<Ich will uns eine Chance geben. Aber ich kann nicht.>> Seine Stimme hörte sich verletzt an. <<Wieso?>> Hauchte ich. Ich drehte mich zu ihm um und schaute ihn an. Seine Augen waren rot und geschwollen.

<<Ich will dich nicht in ein paar Monaten nochmal verletzen. Ich will das beste für dich und das bin nunmal nicht ich.>> Seine Stimme war ein hauchen. Sie war so leise.

Ich schüttelte den Kopf. <<Du bist das beste für mich nach allem. Aber vielleicht soll es nicht sein.>> Ein leichtes Lachen Verlies meine Lippen. <<Ich sollte einfach gehen bevor ich mir wieder Hoffnungen mache. Oder du etwas tust was du nicht willst.>> Ich lief zur Couch und griff meine Jacke.

Mein Blick traf wieder seinen. Die Tränen liefen wieder über sein Gesicht. Er zitterte stärker. Wieso konnte nicht alles gut sein? Wieso musste es so sein?

Ich schaute von ihm weg als der Schmerz zu stark wurde. Der Druck in mir wuchs immer weiter. Ich zog meine Jacke an und drehte mich von ihm weg. Der Schmerz wurde mit jedem Schritt den ich zur Tür ging mehr. Ich hatte versagt. Ich hatte aufgegeben.

Ich kam an der Tür an als ich eine Hand an meiner spürte. <<Es tut mir leid.>> Schluchzte er hinter mir. Ich konnte nur auf seine warme Hand achten. Es tat weh. Also zog ich sie weg von ihm.

<<Es ist besser ich gehe einfach. Ich werde dich aber immer noch lieben. Du wirst immer in meinem Herz sein.>> Liam schluchzte stärker und es liefen immer mehr Tränen über sein Gesicht. Ich prägte mir sein Gesicht noch einmal ein. Mein Blick blieb am längsten an seinen Lippen liegen. Als ich mich losreißen konnte drehte ich mich um.

Meine Hand griff die Türklinke als ich gegen die Wand daneben gedrückt wurde. <<Ich kann nicht.>> flüsterte er kurz bevor er seine Lippen auf meine drückte. Liam zog sofort zurück. <<Ich kann dich nicht so verletzt sehen.>> Ich nahm ihn in den Arm. Den Plan zu gehen war sofort vergessen.

<<Wir arbeiten zusammen daran das alles gut wird. Ich werde dir zeigen das es sich lohnt glücklich zu sein. Auch mit nur einem Bein.>> Er drückte mich fest an sich. Das sollte der Anfang eines langen Weges sein.

A Doctor's love[manxman] 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt