Hannes
Liam sah geschockt aus. Ich glaube er sah noch nie so aus. Seine Augen waren weit aufgerissen, sein Mund genauso und er hatte sich ein paar Schritte von mir entfernt.
Das letzte tat am meisten weh. Dabei hatte ich doch nicht mal geplant, es war mir einfach rausgerutscht. Eine Sekunde hatte ich mich nicht unter Kontrolle. Ich wollte es ihm erst in ein paar Wochen oder sogar Monaten sagen.
Ich drehte meinen Kopf zur Seite, wie sollte ich ihn noch anschauen? Langsam Konzentrierte ich mich wieder drauf was davor eigentlich passieren sollte. <<Du kannst dich umziehen oder ich kann dir ein Taxi rufen wenn du heim willst. Ich bin unten, du kannst dann einfach kommen.>> Durchbrach ich schließlich die unangenehme stille.
Schnell legte ich die Klamotten auf mein Bett und verließ ohne ihn anzusehen mein Zimmer. Ich hatte angst, wie er sich entscheiden würde. Egal was er machen würde, ich würde es akzeptieren.
Mit leicht zittrigen Beinen lief ich in Richtung Treppe. Es war komplett leise. Man hörte nur den Wind, wie er gegen die Fenster und Wände schlug. Schnell lief ich die Treppe nach unten. Dabei verging die Zeit langsam.
Ich hatte keine Ahnung was ich machen konnte. Es konnte sein das ich alles ruiniert hatte mit meinen. Dass er gehen und nicht mehr wieder kommen würde. Ich konnte ihm nicht erklären wieso ich es gesagt hatte.
Als er nach fünf Minuten noch nicht kam, konnte ich nicht weiter rumsitzen. Also stand ich wieder auf und ging in die Küche. Dort griff ich ein Glas und füllte es mit Wasser. Auch wenn ich keinen Durst hatte musste ich es trinken. Mein Hals fühlte sich einfach so trocken an. Mit einem mal trank ich es leer.
Das leere Glas stellte ich neben das Waschbecken. Dann stützte ich mich mit meinen Armen auf der Arbeitsfläche ab. Mein Blick war nach draußen gerichtet. Außer Dunkelheit war nichts zu sehen. Aber ich konnte mich sehen und den Eingang der Küche.
Ein paar Minuten hoffte ich er würde durch die Tür kommen, doch er kam nicht. Ich lies ein frustriertes seufzen raus. Dann hörte ich die Treppe. Sofort stellte ich mich gerade hin. Doch umdrehen konnte ich mich nicht.
Es dauerte nicht lange und ich sah ihn. Er hatte sich nicht umgezogen. Ich musste mich zusammenreißen. <<Hannes.>> Sagte er. Ich drehte mich um und schaute ihn an. Er sah überfordert aus.
<<Schon okay.>> Äußerte ich mich. Er schüttelte den Kopf. Liam stand weiter im Türrahmen und ich am anderen ende. <<Es tut mir leid. Ich hab schon eins gerufen.>> Informierte er mich schließlich.
Den stechenden schmerz in meinem Herz ignorierend lächelte ich. <<Okay. Du kannst im Wohnzimmer warten. Ich bin oben. Du kannst dich irgendwann melden wenn du willst, bis dann.>> Stieß ich aus.
Dann stieß ich mich ab und lief ohne ihn anzuschauen an ihm vorbei. Ich konnte ihn nicht anschauen, zumindest nicht ohne dann zu weinen. Ich spürte schon wie meine Augen anfingen zu brennen und mein Hals noch trockener wurde.
Es kam nicht oft vor das ich Weinte, doch ich konnte es nicht unterdrücken. Er war seit langem der erste den ich mochte. Dann hatte ich es ruiniert. Was sollte ich nun tun? Ich hatte ihn unten alleine gelassen. Weil ich verletzt war. Ich konnte nicht erzwingen dass er mich auch mochte. Wenn er gehen wollte, würde ich ihn gehen lassen, ohne drama zu verursachen.
Ich würde für ihn hoffen dass er jemanden findet.
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A Doctor's love[manxman] 2
Romance!Das ist die Fortsetzung zu Mr.millionaire! Der Unfall der das Leben von Liam veränderte lag nun 5 Jahre zurück. In diesen Jahren hatte sich Liam soweit zurückgezogen, dass er seine Wohnung nicht verlässt. Dann wurde wieder alles gut. Er war fast m...