Liam
Ich kam gerade von der Apotheke zurück, als ich Stimmen hörte. Noah hatte nichts von Besuch gesagt. <<Ich bin wieder... hast du Besuch?>> Rief ich ins Wohnzimmer. Er lud nur selten Freunde von sich ein. <<Ja, spontan. Sie werden zum essen bleiben.>> Hörte ich ihn zurückrufen.
Langsam lief ich in Richtung Wohnzimmer. Seit wann sagte er nicht sofort die Namen? Ich schaute in den Raum und mein Herz setzte aus. Er war hier. Er saß ein paar Meter entfernt von mir. Er war in meiner Wohnung.
Neben ihm saßen zwei Mädchen die mich neugierig anschauten. Dann hob er seinen Blick. Ich wollte mir sicher sein das er es wirklich war. <<Marco?>> Ich spürte die Tränen die sich in meinen Augen ansammelten. Er schaute mich einfach nur an.
Ich schüttelte den Kopf und ging in mein Zimmer. Meine Gefühle für ihn waren noch so stark wie früher. Aber nach dem Unfall konnte ich ihm nichts mehr bieten. Was sollte er mit jemandem der nur ein Bein hatte.
Jemand der es kaum schaffte morgens aus dem Bett zu kommen? Es nicht schafft genug zu schlafen? Der ihn Jahre lang ignoriert hat? Er musste mich hassen.
An seiner Stelle würde ich mich hassen.Ein Klopfen schreckte mich aus meinen Gedanken. <<Liam? Kann ich reinkommen?>> Es war Noah. <<Ja.>> Antwortete ich. Ein paar Sekunden später ging die Tür auf und Noah schaute mich bedrückt an.
Er kam rein und schloss die Tür. Er kam aber nicht näher sondern lehnte sich dagegen. <<Willst du drüber reden?>> Seine Stimme war nicht sehr laut aber sein Blick sagte mir das er wissen wollte was genau los war.
<<Ich weiß nicht warum er mich nicht hasst.>> Seufzte ich. Ich schaute wieder auf meine Prothese. Ein Stück des Metalls schaute unter meiner Hose raus. Plötzlich spürte ich wie das Bett neben mir eingedrückt wurde.
<<Er hasst dich nicht weil er dich immer noch mag. In den letzten Jahren habe ich mich immer wieder mit ihm getroffen. Er hat nicht mal andere angeschaut weil er sich in dich verliebt hat.>> Als er den Satz beendet hatte hörte ich wie die Haustür zu ging.
<<Du solltest wieder raus.>> Sprach ich und drehte mich weg. Als ich meine Tür schließen hörte zog ich mich um. Meine Prothese stellte ich neben mein Bett und legte mich hin.
Ich hatte keinen Hunger. Ich hatte selten Hunger. Als aus dem Wohnzimmer lachen ertönte rollte eine Träne über mein Gesicht.
Sofort war mein Kopf wieder mit Erinnerungen von uns gefüllt. Wie er gelacht hatte. Das erste mal als ich ihn vor dem Haus gesehen hatte. Als er mir von seinen Verlobten erzählt hatte. Als wir abends auf der Couch lagen und einfach Filme geschaut hatten.
Wie er mich vor Daryl verteidigt hatte.Seitdem ging alles den Berg ab. Ich weiß nicht was anders wäre wenn der Unfall nicht passiert wäre. Wären wir zusammen? Hätten wir andere Partner gefunden?
Ein paar Stunden lag ich einfach nur in meinem Bett. Ich dachte nach was ich alles ruiniert hatte. Immer wieder stellte ich mir die Frage, wie sollte ich mit etwas leben das ich nicht akzeptieren kann?
Irgendwann sagte mir Noah Bescheid das er arbeiten musste. Ich nickte nur und legte mich wieder hin. Das nächste mal musste ich aufstehen, da mein Bauch knurrte und jemand sturm klingelte.
Da mir nichts anderes übrig blieb zog ich meine Prothese wieder an. Die ersten zwei Jahre waren die schlimmsten. Meine erste Prothese schmerzte mir nach ein paar hundert Metern schon. Mittlerweile hatte ich meine dritte. Diese war gut. Es drückte nicht oder schmerzte. Ich konnte sogar etwas länger laufen.
Ich ging nur selten an die Tür, da Noah es immer so plante das er daheim war. Aber manchmal so wie in dieser Situation musste ich gehen. So schnell ich konnte lief ich zur Tür und nahm Sprach in die Anlage. <<Hallo?>> Das klingeln hörte auf. <<Endlich! Ist Marco bei dir?>> Es waren die beiden Frauen von vorhin. <<Nein, warum?>> Fragte ich zurück. <<Können wir kurz hochkommen?>> Fragte eine andere Stimme. Ich lies die beiden rein und ein paar Minuten später standen sie vor mir.
<<Ehh, kommt rein.>> Ich ging auf die Seite und die beiden kamen rein. <<Tut uns wirklich leid für die Störung.>> Sprach die mit der dunkleren Haut. Beide waren wirklich schön. <<Ich bin Lucille und das ist meine Freundin Jessica.>> Stellte sie sich vor. Ich nickte nur und führte sie ins Wohnzimmer.
Als wir uns hingesetzt hatten spielte ich ein wenig mit meinem Hoodie. Eigentlich gehörte er Marco, ich hatte ihn geklaut bevor ich abgehauen war. Er hatte zwar schon lange seinen Geruch verloren, aber er war von ihm.
<<Wir wollten fragen ob Marco nochmal hier war.>> sprach Jessica. Warum sollte er hier gewesen sein? <<Nein, warum?>> Jessica drehte sich verzweifelt zu ihrer Freundin. Lucille lächelte kurz und nahm sie in den Arm.
<<Es geht ihm bestimmt gut.>> Flüsterte sie. Was war los? Was war mit Marco? <<Was ist mit ihm?>> Fragte ich die beiden. Jessica löste sich von Lucille und schaute mich wieder an. <<Nachdem du in dein Zimmer bist hatte er einen kleinen Zusammenbruch und seitdem geht er nicht ans Handy. Er geht immer ans Handy.>> Gegen Ende wurde sie immer verzweifelter und Tränen sammelten sich in ihren Augen.
<<Oh.>> Flüsterte ich. Er war wegen mir weg. Bevor ich noch etwas sagen konnte klingelte das Handy von Jessica.
<<Endlich! Gott wo bist du? Warum ignorierst du mich. Wir haben uns Sorgen gemacht!>> Schrie sie ins Handy. Sie wurde leise und hörte zu. <<Wir sind bei Liam, komm her sofort.>> Dann legte sie auf und warf ihr Handy auf die Couch.
<<War das Marco?>> Fragte ich. Die Antwort war klar aber ich musste es trotzdem wissen. Dieses Mal würde ich nicht wegrennen. Ich war ihm eine Erklärung schuldig.
Etwa Zwanzig Minuten später klingelte es nochmal. Er war da. Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Warum hatte ich Angst ihn zu sehen und seine Stimme zu hören?
Als sich die für des Aufzuges öffnete und ich ihn im nahen sah blieb mir die Luft weg. <<Hey.>> Seine Stimme lies mein Herz noch schneller schlagen. <<Hey.>> Antwortete ich und lies ihn herein. Er ging an mir vorbei und berührte dabei meinen Arm. Sofort breitete sich von dort ein kribbeln aus.
Ich wollte die Tür schließen aber Jessica und Lucile kamen aus dem Wohnzimmer. Nachdem die beiden weg waren drehte ich mich um und schaute ihn an. Wir waren alleine.
Wir schauten uns ein paar Minuten nur in die Augen. Das war der Anfang eines sehr langen Gespräches.
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A Doctor's love[manxman] 2
Storie d'amore!Das ist die Fortsetzung zu Mr.millionaire! Der Unfall der das Leben von Liam veränderte lag nun 5 Jahre zurück. In diesen Jahren hatte sich Liam soweit zurückgezogen, dass er seine Wohnung nicht verlässt. Dann wurde wieder alles gut. Er war fast m...