Eine Woche später mache ich mich gut gelaunt auf den Weg nach Mainz. Ich freue mich sehr, denn irgendwie finde ich wieder Spaß auf dem Platz. Ich komme sehr früh dort an und mache mich auf den Weg ins Stadion. Dort ziehe ich mich um und gehe im leeren Stadion joggen und dehne mich entspannt. Dann setze ich mich auf die Gästebank und ruhe etwas. Die Fußballer wärmen sich auch auf und als die ersten Stadion Zuschauer kommen, verschwinde ich ins Innere. Dort begegne ich meinen Kollegen und wir stellen uns einander vor. Der Schiri scheint nicht sonderlich überzeugt zu sein, dass ich an der Seitenlinie stehen soll, aber ich werde es ihm beweisen.
"Hey Kora, du pfeifst ja schon wieder für uns.", tauchen kurz vor Spielbeginn die BVB Spieler neben uns auf. "Ja. Hat sich so ergeben. Bleibt aber das letzte Mal.", antworte ich dem Spieler. Es ist Can. Es ist wirklich interessant, dass sie noch wissen wer ich bin und vor allem, dass sie meinen Namen noch kennen. "Hey Kora, wie geht es deinem Knöchel?", guckt Julian hinter ihm vor. "Hallo Julian. Es geht. Ist wieder abgeschwollen. Ich denke mal, Dank deiner schnellen Handlung.", zwinkere ich ihm zu und Can klopft ihm lachend anerkennend auf die Schulter. Julian rollt mit den Augen und zwinkert mir dann auch zu. Wir laufen dann alle aufs Feld und ich begrüße Marco, der wieder als Kapitän antritt. "Schön, dass du wieder für uns pfeifst.", grinst er. "Ich freue mich auch. Es macht mir mehr Spaß als bei meiner Lieblingsmannschaft.", ich muss ehrlich lächeln. "Wir sind nicht deine Lieblingsmannschaft? Wer ist es dann?", kichert er frech. Ich lache kurz. "Das willst du nicht wissen.", es wird Zeit. Ich zwinkere ihm zu und laufe auf meinen Posten. Der Anpfiff wird durchgeführt und ich setze mich in Bewegung. Ich fühle mich heute richtig wohl und entspanne immer mehr. Der BVB schießt zwei Tore und geht damit in die Halbzeit. Ich gehe etwas trinken und verschwinde wieder im Inneren des Stadions. Dort ziehe ich mir etwas trockenes an und merke langsam, wie wenig Sport ich in den letzten Monaten gemacht habe. Halleluja, es fühlt sich an als würde meine Lunge gleich in Flammen aufgehen. Ich komme wieder aus meiner Umkleide und renne gegen eine Person. "Huch, sorry.", murmelt jemand. Es ist schon wieder Marco Reus. Neben ihm läuft Julian Brandt. "Wie oft läufst du denn mit Jemanden zusammen?", lacht mir Julian ins Ohr. Ich muss kichern. "Zu oft.", wir gehen Richtung Spielertunnel. "Du siehst ziemlich fertig aus.", schmunzelt Julian. "Bin ich auch. Ich habe wohl zu wenig Sport in den vergangenen Monaten gemacht. Soviel wie ihr lauft, da komme ich gar nicht hinterher.", grinse ich. Beide lachen und Marco flüstert Julian etwas ins Ohr. Dieser fängt an zu gackern und ich schaue beide skeptisch an. "Eure sexistischen Kommentare könnt ihr euch sparen. Darauf stehe ich nicht so.", ich will mich von ihnen entfernen und muss schwer schlucken. Das hat mich jetzt schon verletzt. Ich dachte eigentlich sie sind tolerant. Oder zumindest toleranter als die meisten. Jemand hält mich am Arm fest und Julian schaut mir in die Augen. "Wir haben nichts sexistisches gesagt.", wir sind stehen geblieben und Marco und Julian schauen mich betreten an. Ich schaue Julian tief in die Augen und blicke dann zum Boden. Ich glaube ihm. "Sorry. Ich habe wohl zuviele schlechte Erfahrungen gesammelt.", Julians Hand streichelt meinen Arm und er zieht mich mit einem Mal in seine starken Arme. Ich muss schlucken, aber kuschele mich an ihn. Er riecht so gut. Auch wenn er ein frisches Trikot an hat und Parfüm aufgetragen hat, ist diese Mischung aus Schweiß und Parfüm richtig gut. Er löst sich schon wieder und schaut mir wieder in die Augen. "Marco hat nur gesagt, dass du aber nicht danach aussiehst als würdest du den ganzen Tag auf dem Sofa sitzen und Chips essen.", schmunzelt er nun. Ich schaue zu Marco, der nur grinst. Ich muss auch kichern. "Mh, wenn ihr wüsstet.", sofort muss Julian wieder lachen.
Wir gehen weiter und die beiden stellen sich wieder zu ihrer Mannschaft. Ich gehe zu meinen Kollegen und unterhalte mich mit dem zweiten Linienrichter.
Als das Spiel wieder läuft und Julian und ein Gegner wieder gefährlich nahe der Linie, in meine Richtung kommen, gehe ich aus dem Weg. Doch stattdessen, dass die beiden in mich reinlaufen, wird Julian fies gefoult und liegt nun vor mir auf dem Boden. Er hat eine Hand auf seinem Gesicht gelegt, welches vor Schmerz verzerrt ist. Die andere Hand hat er auf seinen blutenden Unterschenkel gelegt. Das Spiel läuft noch. Ich hocke mich zu ihm und lege eine Hand auf seinen Arm. Eigentlich müsste ich mit laufen, weil der Schiri nicht abgepfiffen hat, aber alles weitere zählt sowieso nicht. Es ist eine rote Karte wert. Julian schaut mich verzweifelt an und ihm treten die Tränen in die Augen. Das letzte Spiel, Sommerpause und er verletzt sich. Hoffentlich ist es nur oberflächlich. "Nimm die Hand aus der Wunde.", sage ich ernst. Da er nicht auf mich hört, nehme ich sein Handgelenk und ziehe seine Hand auf den Boden. "Fuck, tut das weh.", jammert er. Ich schaue kurz auf die Wunde und es sieht echt heftig aus. Die ersten Spieler stehen nun bei uns. Der Schiri pfeift ab und läuft endlich her. Die Sanitärer kommen sofort zu uns und stellen schnell fest, dass er nicht weiterspielen kann. Julian wird auf die Trage gelegt. Er rauft sich die Haare und schaut nochmal zu mir. Ich schaue besorgt hinter ihm her und blicke dann zu Marco, der ebenfalls ganz und gar nicht glücklich aussieht. Der Schiri nimmt mich zur Seite und bittet mich die Situation zu schildern. Ich schildere ihm alles und er geht sich einen Videobeweis anschauen. Wie blind kann man eigentlich sein? Julian ist verletzt, der Gegner hat ihm voll den Fuß ins Bein gerammt und zwar mit Absicht. Was soll da der Videobeweis? Ich murmle sauer und ignoriere seinen verachtenen Blick. Ich freue mich schon auf meinen Anschiss nachher, weil ich bei ihm geblieben bin und nicht weiter gelaufen bin.
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Foul! - Julian Brandt Teil 1
FanfictionKora, Videoassistentin und Linienrichterin lernt den gutaussehenden Julian Brandt kennen. Es passt sofort zwischen den beiden. Leider hat Kora Familienprobleme und will keine Hilfe von dem Fußballer. Auch andere schwierige Aufgaben müssen die beiden...