Ich lehne mich noch an die stabile Tischtennisplatte und schaue zu Jascha. "Machst du das öfters? Das war echt gut.", gebe ich ihm die Faust. "Naja, geht so. Ich spiele immer dann, wenn ich eine Tischtennisplatte sehe.", nickt er und setzt sich neben mich. "Und du?", fragt er höflich. "Ich eigentlich auch. Mir hat Tischtennis spielen irgendwie immer Spaß gemacht...", ich schaue entspannt in die Runde. "Willst du eigentlich auch Profifußballer werden?", frage ich dann neugierig. Jascha schüttelt sofort mit dem Kopf. "Nein, ich möchte Medizin studieren.", sagt er stolz und ich schaue ihn überrascht an. "Wow, Respekt. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Du bist 17 oder?", frage ich nach und er nickt wieder. "Und dann mit Fußball komplett aufhören? Nein oder? Du bist doch schon in der U19.", sage ich knapp. "Nein, ich werde nicht aufhören, aber wir werden sehen, wieweit ich noch nebenbei komme. Ich denke ich werde schneller aus der Mannschaft raus sein als mir lieb ist.", kichert er. Ich nicke und bin wirklich erstaunt. Das habe ich noch nie gehört, dass junge Fußballer aufhören wollen und lieber einem anderem Beruf hinterher jagen. Und ich habe schon viel junge Fußballer gesprochen. "Essen ist fertig!", ruft Jannis über den übersichtlichen Garten. Ich finde es sehr schade, dass das Haus nur so eine kleine Rasenfläche hergibt. Wenn es mit Julian und mir klappt, dann würde ich schließlich hier her ziehen müssen. Und ich hätte gerne einen Hund, ein paar Hühner und mindestens zwei Pferde. Ich muss grinsen. Was Julian wohl dazu sagen würde? Jascha und ich gehen an den Tisch und ich setze mich zwischen Scarlett und Anna. Beide lächeln mich freundlich an und ich lächle zurück. Jannis stellt drei riesengroße Schüsseln auf den Tisch und sie werden rum gereicht. "Emre, kannst du mir bitte den Ketchup reichen?", frage ich und er reicht ihn mir rüber. Dann kaue ich genüsslich auf meiner Bratwurst. Zusätzlich fülle ich mir noch einen Salat auf und unterhalte mich dann mit den beiden Mädels. Beide führen hauptberuflich einen Hof mit Pferden und wir haben schnell ein Thema gefunden über das wir reden können. Meine Tante, die auf Ostfriesland lebt, hat einen eigenen Hof und ich war als ich kleiner war, jede Ferien bei ihr und bin ihr nicht von der Seite gewichen, egal bei welcher Arbeit. Ich habe es geliebt.
Am Abend sitzen wir nur noch in kleiner Runde. Jannis und Yasmin sind schon hochgegangen. Beide sind noch etwas erschöpft vom langen Flug. Heike, Jürgen, Julian's Oma und Jascha sind schon nachhause gefahren. Am Wochenende kommt Jascha wieder zu uns. Er ist fast jedes Wochenende hier, um Zeit mit seinen Brüdern zu verbringen, so habe ich erfahren. Studieren will er hier in Dortmund. Emre und Anna sind auch schon los und wir sitzen nur noch mit Marco, Scarlett und Hannes und Kevin um ein Feuerschale. Marcos und Scarletts Tochter schläft auf der Couch. Wir sitzen auf den Sonnenliegen. Marco und Scarlett auf einer, Hannes und Kevin auf der anderen und ich mit Julian auf der letzten. Alle schauen wir stumm ins Feuer und genießen die Ruhe und trinken ein Bier oder eine Schorle. Julian hat einen Arm um mich gelegt und ich habe mich an ihn gelehnt. Mein Kopf liegt an seiner Schulter und Julian hat seinen Kopf auf meinem ablegt. Seine Hand, die um mich liegt, streichelt langsam meine Hüfte. Meine Hand lege ich auf seinen Oberschenkel ab. Diese nimmt er allerdings und verschränkt unsere Finger.
8 Wochen später
"Ich muss jetzt wirklich los.", jammert Julian und ich klammere mich an ihn. "Ich will dich aber nicht gehen lassen.", tue ich weinerlich. "Wir sehen uns doch schon in 2 Tagen wieder.", küsst er meine Haare. Ich nicke und atme tief durch. "Gib mir noch einen Kuss.", sagt er lieb und schaut mir in die Augen. Ich spitze meine Lippen und halte sie zu ihm hoch. Julian grinst und beugt sich zu mir runter. Dann küssen wir uns lange und Julian streicht mir alle Haare aus dem Gesicht. "Ich liebe dich.", nuschelt er. "Ich liebe dich.", küsse ich ihn nochmal. Julian schaut auf die Uhr und löst sich. "Bis in zwei Tagen. Und fahre vorsichtig und lass' mein Auto bitte ganz.", grinst er. "Und nicht so schnell fahren.", ruft er mir nochmal zu. Ich grinse frech. "Versprechen kann ich nichts, aber ich versuche es.", dann streichele ich über die Motorhaube seines Mercedes und er schüttelt belustigt mit dem Kopf. Dann winkt er mir nochmal und ich schicke ihm einen Luftkuss. Julian fängt ihn schauspielerisch auf und "packt" ihn in seine Tasche. Ich grinse und tippe an meine Stirn. Dann verschwindet er winkend hinter der schwarzen Wand und ich bin alleine auf dem Parkplatz. Ich steige in Julian's ganzen Stolz und fahre zurück zu seinem Haus. Er hat mir seine Haustürschlüssel gegeben und wohne praktisch schon hier. Heute kommt Henri zu mir und wird bei mir bleiben. Jannis und Yasmin sind zwar auch da, aber Henri habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Julian fährt jetzt mit der Nationalmannschaft nach München. Seine Verletzung ist seit 5 Wochen verheilt und er ist wieder fit. Julian hat hart dafür gearbeitet und hat im letzten Bundesligaspiel sogar schon ein Tor geschossen. Ich arbeite weiterhin in Köln und fahre nach den Spielen immer nach Dortmund zurück. Julian und ich haben aber auch schon über einen Job im Dortmunder Stadion gesprochen, wenn ich vielleicht irgendwann offiziell bei ihm einziehe. Meine Wohnung in Köln besteht nämlich noch. Es ist momentan zwar rausgeschmissenes Geld, aber ich will sie noch nicht kündigen. Meine Schwester hat uns schon zweimal besucht und Jonas und sie gewöhnen sich schnell aneinander und verstehen sich wundervoll. Sophie hält auch gut durch und in einer Woche lerne ich endlich Ludwig kennen. Die beiden wollen zum grillen kommen und ich freue mich richtig auf das Treffen. Henri und ich fahren in zwei Tagen nach München und schauen bei dem wichtigen Spiel zu. Wir konnten einen freien Abend bei unserem Chef rausschlagen und ich freue mich total auf einen Stadionbesuch. Sonst sitzen wir immer in unserem stickigen Keller und kriegen nichts von außen mit. Es ist die WM Qualifikation und sie spielen gegen Island. Ich habe große Hoffnung.
"Hey, mein Hase.", meldet sich Julian aus der Puste am Telefon. Es ist kurz vor 12 Uhr und ich liege im Bett. Alleine. Henri liegt nebenan im Gästezimmer. Normalerweise wäre es kein Problem, dass wir zusammen in einem Bett schlafen, aber ich wollte keinen Henri auf Julian's Seite. Ich vergrabe meine Nase in seinem Kissen. "Hey. Wie war das Training?", schließe ich die Augen und genieße das Gefühl, dass er neben mir liegen könnte, mit viel Einbildung. "Gut, wir haben viel geschafft und die Aufstellung fürs Spiel klappt super.", ich höre wie eine Bettdecke knistert. "Ist Henri gut angekommen?", fragt er dann. "Ja, er ist drüben im Gästezimmer.", lächle ich etwas. "Juli? Kannst du mir morgen dein Trikot vom Training aufheben, damit ich es am Spieltag tragen kann?", frage ich vorsichtig. "Du kannst doch auch ein frisches haben.", lacht er wunderschön in mein Ohr. "Nein, ich möchte dein Trikot vom Training.", stelle ich klar. "Ich werde aber schwitzen.", lacht er wieder. "Ist mir doch egal.", verziehe ich das Gesicht. "Bitte!", murmle ich. "Natürlich! Wenn du es so möchtest. Du bekommst das Trikot. Ich kann dir übrigens nicht versprechen, ob wir uns vorher nochmal sehen. Ich denke mal einer unserer Teammitglieder wird zu euch runterkommen und euch den Pass bringen und dein Trikot. Will Henri auch eins?", höre ich ihn grinsen. "Ja, bestimmt. Kannst du ihm eins von Marco oder von Süle besorgen?", frage ich vorsichtig. "Ich frage erst Süle und wenn das nicht klappt, dann erklärt sich Marco bestimmt, eins zu opfern. Aber ungetragen!", lacht er. Ich muss auch kichern. "Natürlich.", wir reden noch etwas und verabschieden uns dann, weil es schon nach 12 Uhr ist. "Gute Nacht. Träum etwas schönes oder von mir.", kichert er leise und ich schmunzele. "Ich versuche es. Schlaf gut. Ich lieb dich.", verabschiede ich mich und wir legen auf. Dann lege ich mein Handy neben mich und ziehe Julian's Decke bis zu meiner Nase hoch und lächle sofort. Dann schlafe ich ein.
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Foul! - Julian Brandt Teil 1
FanfictionKora, Videoassistentin und Linienrichterin lernt den gutaussehenden Julian Brandt kennen. Es passt sofort zwischen den beiden. Leider hat Kora Familienprobleme und will keine Hilfe von dem Fußballer. Auch andere schwierige Aufgaben müssen die beiden...