Schuss 10

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Wir haben noch bis tief in die Nacht geredet und müssen wohl so eingeschlafen sein. Am nächsten Morgen werde ich nämlich wach, weil sich etwas unter mir bewegt. Ich strecke mich. "Oh, sorry. Ich wollte dich nicht wecken.", höre ich Julian sagen. "Schon gut.", murmle ich. "Ich gehe duschen.", dann verschwindet er durch die Tür und ich murmle mich wieder in die Decke. Das Kissen riecht wunderschön nach Julian und ich vergrabe lächelnd meine Nase im Stoff. Unglaublich wie heftig und schnell man einen Menschen gern haben kann. Ich muss wieder eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen wieder öffne, bietet sich mir ein Blick, den ich nicht so schnell vergessen werde. Julian steht nur in Boxershorts vor mir und sein knackiger Hintern ist zu mir gerichtet. Seine Rückenmuskulatur bewegt sich sexy als er sich Klamotten aus dem Schrank holt. Ich muss mir über das Kinn wischen, um sicher zu gehen, dass ich nicht sabbere.

Er dreht sich zu mir um und lächelt. Ich versuche ihm ins Gesicht zu schauen, aber mein Blick rutscht runter zu seinem Oberkörper und zu seinen muskulösen Beinen. "Gut geschlafen?", fragt er nach und setzt sich auf den Rand des Bettes. Ich nicke und betrachte nun seine Seitenansicht. Auch seine Arme sehen richtig gut aus und als er sich seine Hose anzieht, bewegen sich diese Muskeln. Holy Moly, es ist zuviel. Ich blicke an die Decke und versuche meine Hitze unter Kontrolle zubekommen. "Jannis und Yasmin fahren in einer Stunde zum Flughafen. Danach sind wir alleine. Du möchtest also nach Köln, hast du gesagt?", sagt er entspannt und lächelnd. Ich kann ihn jedoch nicht mehr angucken, sonst fange ich doch noch anzusabbern. "Ja, dass wäre gut. Ich brauche neue Klamotten und meine Sachen. Außerdem muss ich mir einen guten Kuchen reinziehen und meiner Mama Bescheid geben.", sage ich und konzentriere mich vollkommen auf die Decke. Julian ist aufgestanden und stützt sich aufs Bett. Dann beugt er sich über mich und mein Blick rutscht wieder auf seinen Oberkörper. "Mein Augen sind hier.", grinst er bitter und jetzt laufe ich rot an. "Du provozierst das total.", jammere ich und blicke ihm starr in die Augen. Julian muss lachen. "Willst du auch noch duschen?", fragt er dann. "Eigentlich schon, aber ich habe nichts Neues zum anziehen.", murmle ich. "Ich sage Yasmin Bescheid. Sie bringt dir etwas ins Bad.", sagt Julian dann und verschwindet aus dem Zimmer. Weiß er, dass er immer noch kein Oberteil an hat? Ich betrachte kurz seinen Rücken, der sich mit den Krücken gefährlich gut bewegt. Ich schlucke fest und raffe mich auf. Dann gehe ich ins Bad und putze zuerst meine Zähne. In der Zeit bringt mir Yasmin ein paar Sachen. "Danke.", lächle ich sie an und gehe dann duschen. Da ich kein Duschbad hier habe, nehme ich einfach Julians. Auch meine Haare wasche ich damit und als ich mich abtrockne, mit den Handtüchern die mir Julian gegeben hat, rieche ich an meinen Haaren. Ich muss kichern.

Ich nehme mir ein paar Sachen von Yasmin und gehe dann mit noch feuchten Haaren in die Küche, wo gerade alle Frühstück essen. "Guten Morgen.", sage ich leise und setze mich etwas träge neben Julian. "Bist du noch nicht wach?", fragt er sofort. "Nö.", murmle ich. "Beeindruckend.", lacht er dann. "Ju ist ja schon ein kleiner Morgenmuffel und schläft solange er kann, aber daß du nach einer Dusche noch nicht wach bist, ist wirklich beeindruckend.", grinst nun Jasmin. Ich muss etwas lächeln und nehme mir ein Brötchen und klatsche mir Nutella drauf.

Wenig später verabschieden wir Yasmin und Jannis. "Viel Spaß im Urlaub.", lächle ich. "Wir denken an dich Ju und bedauern dich, dass du hier bleiben musst. Aber ich glaube so schlecht bist du gar nicht dran.", zeigt Yasmin auf mich und Julian muss anerkennend nicken. "Stimmt. Ich bin glücklich hier.", grinst er und ich blicke überrascht zu ihm hoch. Er legt einen Arm um meine Schulter und ich schmiege mich an ihn. "Viel Spaß euch beiden.", lächelt nun Jannis. "Euch auch. Und guten Flug.", sagt Julian und winkt. "Nur falls wir uns nicht wiedersehen Kora, es war nett dich kennengelernt zu haben. Ich bin mir aber sehr sicher, dass du noch hier bist, wenn wir wieder zurück kommen.", sagt Yasmin mit einem Augenzwinkern und steigt dann ins Auto. Ich winke auch und ich bin glücklich, dass Julian dazu nichts sagt.

Als das Auto aus der Einfahrt fährt und nicht mehr zusehen ist, gehen wir rein, ins Wohnzimmer. "Jetzt sind wir alleine.", grinst Julian. "Muss ich jetzt Angst haben? Sperrst du mich jetzt doch im Keller ein?", grinse ich und Julian muss lachen. "Haha. Sehr lustig... Wann möchtest du nach Köln?", fragt er dann und ich schaue auf meine Uhr. "Jetzt? Ich meine bis ich zurück bin, ist es bestimmt dunkel.", sage ich unsicher. "Du?", fragt er auch unsicher. "Möchtest du mit?", frage ich überrascht. "Ich würde gerne mitkommen, wenn du es auch möchtest.", nickt er. Ich lächle sofort und nicke. "Gerne. Ich habe bloß nicht damit gerechnet.", ich nehme meine gepackte Tasche und wir ziehen uns an. Bei seinem Schuh helfe ich Julian und ich gehe ganz vorsichtig mit ihm um. Trotzdem verzieht er das Gesicht und ich entschuldige mich. "Tut es so sehr weh? Wollen wir dann nicht lieber nochmal zum Arzt?", frage ich vorsichtig. "Oh nein, es ist vollkommen normal. Der Muskelfaserriss ist sehr weit unten am Bein.", murmelt er und atmet tief durch. "Geht schon. Ich muss sowieso morgen oder übermorgen nochmal zum Arzt.", wir gehen zum Auto und ich fahre uns nach Köln.

Dort angekommen fahren wir mit dem Fahrstuhl in meine Wohnung und ich ärgere mich, dass ich nicht noch aufgeräumt habe. Ich gehe in die Küche. Julian bleibt im Flur und beäugt meine Familienbilder. Ich öffne meinen Kühlschrank und grinse breit. Henri hat einen Schlüssel für meine Wohnung und hat den Kuchen her gebracht. "Möchtest du auch Kuchen?", frage ich in den Flur. Julian steht keine Sekunde später neben mir und nickt. "Das wird deinem Trainer aber nicht gefallen.", tätschele ich ihm seinen Bauch. Natürlich ist da nichts, er hat sogar eine leichte Muskelschicht und man würde nichts sehen, aber ich musste diesen Witz machen. Außerdem war es eine gute Möglichkeit ihn anzufassen. Ich muss grinsen. "Der sieht aber viel zu gut aus.", lacht er. "Genauso wie ein gutes Frühstück und eine Pizza.", unterdrücke ich ein prusten. "Haha. Wer hat den gemacht? Du?", fragt er beeindruckt.

Foul! - Julian Brandt Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt