Ich halte ihm seine Krücke als er seinen Schlüssel aus der Hosentasche holt. Als er die Tür aufschließt und mich rein bittet, ist es mir sofort unangenehm. Ich will nicht seiner Frau begegnen. Sowas ist doch total komisch. "Yasmin, Jannis?", ruft er ins Haus und ich raufe mir die Haare. Er hat einen Sohn. "Ich stelle dir deine Tasche hier hin und fahre dann.", sage ich schnell. "Oh, du willst schon nachhause? Ich dachte du bleibst noch etwas. Ich dachte, ich kann mich für deine Hilfe revanchieren.", sagt er dann. "Yasmin und Jannis scheinen nicht hier zu sein. Wir sind alleine.", sagt er etwas unsicher. Ich schaue auf seinen verbundenen Fuß und Bein. "Naja, wenn deine Frau nachhause kommt, dann will ich nicht stören.", sage ich nun peinlich berührt. Ich schaue zu ihm und über seinem Gesicht bildet sich ein Grinsen. "Also, Yasmin ist wirklich toll, aber sie hat sich meinen Bruder Jannis ausgesucht und dass ist auch gut so.", sagt er dann und ich laufe knallrot an. "Achso. Also... Naja...", sage ich etwas unschlüssig und ich wünschte unter mir würde sich der Boden öffnen. "Draußen regnet es und es ist dunkel. Ich möchte nicht, dass du bei dem Wetter auf die Autobahn fährst. Magst du mit ins Wohnzimmer kommen?", fragt er dann. Ich schaue ihm in die Augen und nicke dann. Er lächelt zufrieden und zeigt auf eine Tür. Ich ziehe meine Jacke aus und meine Schuhe und gehe an ihm vorbei. "Brauchst du noch Hilfe?", frage ich vorsichtig, bevor ich in den Raum gehe. "Nein. Ich glaube, ich kriege das hin.", grinst er. Julian stellt sich aufs gesunde Bein und zieht sich vorsichtig die Jacke aus. "Wie kriege ich meinen Schuh aus?", lacht er dann wieder und es ist wie Balsam auf meiner Seele. Ich zeige auf die Treppe und er hüpft hin. Dort zieht er sich seinen Schuh aus und lässt den anderen sinken. "Oh man. So ein Mist.", murmelt er. Ich schmunzele und gehe die Krücken holen und bringe sie ihm, damit er nicht zurück hüpfen muss. "Danke.", er quält sich hoch und wir gehen ins Wohnzimmer. Es ist sehr schön eingerichtet und mir fallen sofort die großen Fenstertüren zur Terrasse auf. "Wow.", rutscht mir raus. Julian lässt sich aufs Sofa fallen und stöhnt. Wieder flucht er. "Hat dieser Mistkerl eigentlich irgendeine Strafe bekommen?", fragt er nun sauer. Ich muss kichern. "Ja. Rot.", nicke ich dann. Vorsichtig setze ich mich, mit etwas Abstand neben ihn auf die Couch. "Wenn du etwas trinken möchtest, dann musst du dich selbst bedienen.", grinst er. "Ich melde mich, wenn mir danach ist." Julian nickt und murmelt dann wieder. "Meinen Urlaub kann ich jedenfalls streichen." "Tut mir echt leid für dich.", sage ich aufrichtig. Es tut mir wirklich leid. Julian freut sich das ganz Jahr auf seinen Urlaub und dann passiert sowas. "Ich bin alleine zuhause und werde mich schön langweilen.", meckert er. "Mein Bruder und seine Freundin fahren schön nach Bali und machen Urlaub und ich bleibe hier.", fängt er langsam an zu jammern. "Ist das hier so eine Art WG oder was?", grinse ich. "Nein, mein Bruder und Yasmin wohnen eigentlich nur vorübergehend im Obergeschoss, aber aus vorübergehend sind jetzt schon 2 Jahre geworden.", lacht er. "Aber so bin ich wenigstens nicht so alleine hier. Wenn man alleine ist, dann ist es ziemlich groß und leer hier.", stellt er fest. "Oh, dass ist es jetzt auch zu zweit.", grinse ich. "Daran gewöhnt man sich leider schneller als du glaubst. Ich könnte nicht mehr in ein kleines Haus ziehen. Ich liebe diese hohen Decken und die großen Fenster und die weiten Räume.", schaut er zerknirscht. "Leider.", fügt er noch hinzu. "Ach, ich verstehe das schon. Ich würde es auch lieben. Ich mag das ja auch total.", blicke ich nun zur großen Terrasse. Sie verbirgt sich hinter den großen Türen und sie wird leicht beleuchtet. "Wenn du magst, dann gehe gerne raus. Es ist wunderschön dort, wenn man die Sterne sieht. Ich sitze öfters dort und gucke nur in den Himmel.", sagt er mit sanfter Stimme. "Würde ich gerne, aber es regnet.", erinnere ich ihn. "Stimmt.", grinst er dann. "Ich weiß es ist komisch, weil es mein Haus ist, aber könntest du mir etwas zu trinken bringen? Ich habe seitdem Unfall nichts mehr getrunken.", fragt er dann vorsichtig. "Natürlich. Wo finde ich etwas?", springt ich auf. "Im Keller.", schaut er noch vorsichtiger. "Oh, in fremde Keller soll man nicht gehe, habe ich gehört.", kichere ich. "Da sind wirklich keine Leichen. Es ist dort gut beleuchtet und ausgebaut.", muss er lachen. Er steht auch auf und er zeigt mir den Weg. Als Julian das Licht anmachen will, bleibt es dunkel. Ich schaue ihn ungläubig an. "Ey, dass ist noch nie passiert. Ich schwöre.", lacht er. "So fängt jeder Horrorfilm an und gleich schubst du mich in den Keller.", schaue ich ihn vorwurfsvoll an. "Tut mir leid. Hast du Licht?", schaut er entschuldigend. Ich nicke und schalte die Handy Taschenlampe an. Dann gehe ich die Treppe runter und gehe den beschriebenen Weg entlang. Es ist schon gruselig. Mir klopft mein Herz bis zum Hals, aber ich finde das Wasser schnell. Es ist wirklich nicht Kellerartig hier unten. Es ist gefliest und die Wände sind gestrichen. Es ist nur leer und verwinkelt. Als ich die Treppe wieder rauf will und Julian mich erschreckt, wäre ich fast rückwärts runter gefallen. Er kriegt sich nicht mehr ein und stützt sich aufs heile Bein. Ich grinse und schubse ihn leicht an. "Das war nicht nett.", lache ich. Wir gehen zurück ins Wohnzimmer und ich hole zwei Gläser aus der offenen Küche. Wir reden noch entspannt weiter als plötzlich zwei jüngere Ebenbilder von Julian in der Tür stehen. Sie sehen aus wie Zwillinge und ich blicke unsicher zu ihnen. "Ey, Bro, was hast du den gemacht?", lacht der größere. Er haut Julian auf die Schulter und blickt dann zu mir. "Hallo. Wer bist du den?", grinst er. Ich stehe auf und reiche beiden die Hand. "Kora, bin ich.", grinse ich zurück. Julian kichert und seine Brüder scheinen überrascht. Der größere stellt sich als Jannis vor und der kleinere als Jascha.
"Muskelfaserriss...", antwortet Julian dann auf Jannis Frage. "Heute beim Spiel passiert?", will Jascha wissen. Julian nickt. "Was tut Jascha hier?", will er dann wissen. Sie setzen sich beide auf die Couch und ich ziehe meine Beine an mich. "Wir dachten, wir können eine Runde Fortnite zocken. Yasmin habe ich gerade zur Disco gefahren und dann Jascha abgeholt.", murmelt er dann und blickt etwas zerknirscht zu mir. "Mh, ist etwas schlecht heute. Ich habe eine nette Gesellschaft bei mir.", schaut er zu mir. Ich muss lächeln. "Ach, lasst euch von mir nicht aufhalten. Entweder ich fahre jetzt heim oder ich spiele mit.", grinse ich und Julian schaut mich überrascht an. "Ich hätte nichts dagegen.", stellt er sofort fest. Jascha und Jannis nicken. "Ich habe es allerdings noch nie gespielt. Jemand muss mir erklären, wie das ganze funktioniert.", kichere ich dann. Julian klopft neben sich und ich setze mich vorsichtig neben Julian. "Spielen wir in Teams?", fragt Jascha. "Ja.", sagt Julian. Ich lasse mir einen Controller geben und Julian erklärt mir kurz und einfach die Knöpfe.
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Foul! - Julian Brandt Teil 1
FanfictionKora, Videoassistentin und Linienrichterin lernt den gutaussehenden Julian Brandt kennen. Es passt sofort zwischen den beiden. Leider hat Kora Familienprobleme und will keine Hilfe von dem Fußballer. Auch andere schwierige Aufgaben müssen die beiden...