Am nächsten Tag gehen Henri und ich shoppen. Wir suchen uns jeweils ein Qutift für morgen heraus und ich verrate nicht, dass er morgen gar kein Oberteil braucht, weil er schon eins hat. Zurück in Julians Haus bestellen wir uns mit Jannis und Yasmin eine Pizza und genießen die letzten Stunden vor dem großen Sturm. Wir sind richtig aufgeregt, weil wir solange nicht mehr im Stadion gestanden haben und sonst immer nur mit unseren Kollegen im Keller gefeiert haben. Als Fußballfan und Videoassistenten hat man es nicht leicht. Nie kann man ins Stadion gehen. Wir legen uns früh schlafen, damit wir endlich losfahren können. Julian berichtet mir, dass er ein T-Shirt von Süle bekommen hat und mein Trikot schon bereit liegt, mit den Pässen, die wir brauchen um überall hinzudürfen. "Es riecht tatsächlich gar nicht so schlimm.", kichert er in mein Ohr. Ich musste bloß mit den Augen rollen. Als ob es so riechen würde als würde man in Schweiß baden. Sein Parfüm übertönt sowieso alles.
Henri und ich stehen früh auf und fahren nach München. Wir sind viel zu früh da. Ich wähle Julians Nummer und er geht außer Atem dran. "Hey, seid ihr etwa schon da?", fragt er überrascht. "Ja. Schickst du jemanden runter oder ist es gerade ungünstig?", frage ich vorsichtig. "Ich schicke jemanden zu euch. Es ist noch total still im Stadion. Keine Presse oder so, wenn ihr wollt könnt ihr noch herkommen. Wir trainieren noch kurz.", dann lege wir auf und ich werde etwas nervös. Ich war schon oft im Stadion in München, aber ich habe noch nie einen meiner Lieblingsspieler persönlich getroffen. Ich freue mich richtig. 5 Minuten später winkt uns eine Frau zu sich und wir werden reingelassen. "Das sind die Pässe. Damit könnt ihr fast überall hin, außer in die Kabinen und in die Konferenzräume. Und das hier soll ich euch auch noch geben.", lächelt sie und gibt mir die Trikots. "Danke.", lächle ich. "Könntest du uns den Weg zum Platz zeigen?", frage ich vorsichtig und sie nickt freundlich. Henri und ich gehen ihr nach und ich gebe Henri das Trikot von Süle. "Für mich? Du bist so ein Schatz. Danke.", strahlt er übers ganze Gesicht. "Bedanke dich bei Julian.", kichere ich. Juli hat sogar organisiert, dass Süle unterschrieben hat. Außerdem stehen noch ein paar andere Unterschriften drauf. Julians Trikot ist leer, aber mir ist es so viel lieber. Ich hole mir noch eine Unterschrift von meinem Freund und dann ist das Trikot perfekt. Ich muss kichern. Es riecht sehr gut und ich umfasse es fest. Wir kommen kurz vorm Eingang der Spielfläche an und wir bedanken uns bei dem Mädel. Ich sehe Julian schon und ich fange an zu grinsen. Die Jungs lassen sich nicht stören und sind sehr konzentriert. Einige Frauen der Spieler stehen rechts an der Auswechslungsbank und beschäftigen die Kinder. Ich stelle mich dazu und entdecke Gott sei Dank Anna. Freundlich stelle ich mich bei den anderen vor. Dann umarmen Anna und ich uns und ich vergesse fast, dass Henri noch dabei ist. Ich fühle mich einfach pudelwohl in dieser Atmosphäre. Das riesige Stadion umschließt uns und ich begutachte die Männer beim Training.
Jürgen Klopp, der neue Trainer der Mannschaft, (😢 *1) treibt seine Jungs nochmal an und 10 Minuten später sind sie fertig. Julian stützt sich angestrengt, die Hände auf die Knie und lächelt zu mir rüber. Ich grinse. Dann richtet er sich auf und breitet seine Arme aus. Ich gehe lächlend zu ihm und umschlinge ihn. "Hallo mein Schatz.", nuschelt er in meine Haare. "Hey Großer.", wir küssen uns und er wischt sich seine nassen Haare aus der Stirn. "Schön dich wieder bei mir zu haben.", grinst er und küsst mich nochmal. Dann lässt er mich los und wischt sich mit dem Trikot über sein Schweißnasses Gesicht und begrüßt Henri. Julian hat einen Arm um mich gelegt und stellt mich einigen Kollegen vor. Fast einer der letzten ist Gnabry. Er ist einer der wenigen, die mich in jedem Spiel aufs Neue faszinieren. Ich reiche ihm höflich die Hand und er grinst mich an. "Du bist also Kora.", stellt er fest, obwohl ich ihm noch gar nicht meinen Namen verraten habe. Ich schaue sofort zu Julian, der unschuldig in die Luft guckt. Ich knuffe ihm in die Seite und er lacht los. Serge kichert auch und erzählt kurz mit mir. Dann muss die Mannschaft vom Platz und wir Frauen und Henri folgen. Sie gehen alle duschen und wir werden am Buffet abgestellt. Es fehlt hier wirklich an nichts, außer vielleicht an Zucker. Ich sitze mit Anna und Henri am Tisch und ich schaue mich um. "Sind die Frauen hier alle freundlich oder eher hochnäsig?", frage ich einfach gerade aus. Anna kichert. "Das kannst du nicht verallgemeinern. Eigentlich sind alle sehr freundlich, aber einige Fälle können auch mal richtig giftig werden.", lacht sie und zeigt unauffällig auf eine Frau, die am Nachbarstisch sitzt. Ich muss kichern. "Also ein kleiner Giftzwerg.", reduziere ich sie auf ihre Größe. Anna prustet los und ich kichere. Henri rollt mit den Augen. Er ist nicht so ein Freund von Vorurteilen und er holt mich immer auf den Boden der Tatsache zurück. Als ich dann große Hände auf meinen Schultern spüre und mir jemand einen Kuss auf die Stirn gibt, schaue ich hoch. Julian lächelt mich an. Seine Haare stehen noch in alle Richtungen ab und ich schmunzele. "Schmeckt's?", fragt er. Meine beiden Sitznachbarn nicken, aber ich protestiere. "Nein, es gibt hier keinen Zucker.", Julian muss lachen und holt sich nun selber etwas zu essen. Anna macht neben mir Platz und Julian setzt sich neben mich. "Ist die Jeans neu?", fragt er mich aufmerksam und ich schaue ihn beeindruckt an. "Tatsächlich.", nicke ich. "Und das T-Shirt auch.", lächelt er. "Ja. Haben Henri und ich gestern erst gekauft.", nicke ich. "Sieht gut aus.", stellt er mir vollem Mund fest. "Danke.", ich fummle ihm an seinen Haaren rum und lasse es dann doch bleiben, weil es sinnlos ist. "Emre hätte sowas niemals bei mir gemerkt.", grinst Anna belustigt. "Dann solltest du mal ein ernstes Wort mit ihm reden.", kichere ich. "Seid ihr eigentlich schon verheiratet?", frage ich neugierig. Sie hält ihre Hand hoch. "Nein, noch nicht.", grinst sie. Der Verlobungsring strahlt an ihrem Finger und ich schaue ihn beeindruckt an. "Sieht wunderschön aus.", halte ich kurz ihre Hand. "Magst du auch solche großen Steine?", schaut sie überrascht. Der silberne Stein ist wirklich riesengroß. Julian schaut mich interessiert an und ich grinse ihn kurz an. "Nein, der wäre mir definitiv zu groß, aber so ein kleiner würde mir schon gefallen. Ich habe immer Angst dahinter hängen zu bleiben. Stell dir mal vor, du reißt den Stein ab.", lache ich. "Ach Quatsch. Ist mir noch nie passiert.", stellt sie fest. "Trotzdem nicht.", schmunzele ich. "Bittesehr Julian.", sagt Anna ganz leise, aber wir hören es alle. Ich muss laut lachen und sehe im Augenwinkel Julians erstaunten Blick.
Eine Stunde vor dem Spiel verabschieden sich die Spieler. "Viel Glück euch und vermasselt es nicht.", grinse ich. "Tolle Motivation.", stellt Marco fest. Ich muss kichern und umarme ihn. Er hatte sich auch zu uns gesetzt und wir hatten eine Menge Spaß zusammen. Marco und Julian haben exakt den selben Humor und passen einfach perfekt zusammen, dass es schon fast nervig wird. Emre küsst gerade seine Verlobte und sie grinsen sich an. Dann umarme ich Julian und gebe ihm einen Kuss. "Schieße ein Tor für mich.", grinse ich und küsse ihn nochmal. "Ich versuche es.", er lässt mich kichernd los. Dann ziehen sie los und Anna zeigt Henri und mir, wo wir hin müssen. Wir sitzen mit den paar anderen Frauen und deren Kindern im VIP Bereich und ich bin etwas skeptisch. Warum sitzen wir nicht bei den Menschen in der Menge. "Kora, es gibt leider nun mal einige von uns, die schon des öfteren in der Zeitung gelandet sind. Klar waren sie schlussendlich selbst daran Schuld, aber es würde zuviel TamTam geben und es wäre teilweise auch zu gefährlich.", erklärt Anna mir meine Gedanken. "Aber mich kennt keiner und dich doch auch nicht.", stelle ich aber fest. "Ich sitze aber lieber oben. Ich fühle mich dort auch sicherer. Du wirst es in ein oder zwei Jahren verstehen.", lächelt sie mich an. Jetzt bin ich schon im Stadion und kann die Stimmung genießen, jetzt muss ich bei diesen Langweilern sitzen, die Angst haben auf einem Foto hässlich auszusehen. Ernsthaft? Henri scheint auch nicht begeistert zu sein.
*1: Diese Geschichte ist vor der Entscheidung "wer der neue Nationaltrainer werden soll" entstanden. Ich wäre für Kloppo gewesen.😬
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Foul! - Julian Brandt Teil 1
FanfictionKora, Videoassistentin und Linienrichterin lernt den gutaussehenden Julian Brandt kennen. Es passt sofort zwischen den beiden. Leider hat Kora Familienprobleme und will keine Hilfe von dem Fußballer. Auch andere schwierige Aufgaben müssen die beiden...