Schuss 29

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Am nächsten Tag fahre ich erst am Abend nach Köln, weil heute wieder Bundesliga ist und ich zum Videobeweis da sein muss. So kann ich mit Julian ausschlafen und wache erst auf als Julian's Wecker klingt. "Oh nö.", mault er. Ich grinse sofort und schlage meine Augen auf. Er versteckt sich unter seiner Decke und ich greife über ihn, um den Wecker auszuschalten. Dabei lege ich mich auf ihn, um an sein Handy zu kommen. Julian stöhnt gequält und ich lache. "Ey, tu doch nicht so, als würde ich 100 Kilo wiegen." "So fühlt es sich aber an.", mault er. Ich grinse und ziehe die Decke von seinem Gesicht. Julian kneift die Augen zusammen und schaut mich müde an. "Die Sonne ist viel zu hell.", brummt er. Die Sonne scheint tatsächlich gerade auf der Höhe von unseren Gesichtern in das Zimmer und ich lege mich dicht zu ihm. "Keine schlechte Selfie Kulisse.", stelle ich grinsend fest. Er murmelt etwas unverständliches und nimmt sein Handy und legt seinen Arm um mich, damit ich mit drauf bin. Julian richtet noch etwas seine Haare und wischt sich über die Augen. Meine langen Haare sind erstaunlich ordentlich und ich ziehe die Decke etwas höher, damit man meinen Ausschnitt nicht sieht. Wir grinsen in die Kamera. Julian küsst meine Stirn und drückt nochmal ab. Wir schauen uns das Ergebnis an. "Sieht überhaupt nicht gestellt aus.", grinst er belustigt. Ich lache. Julian drückt blitzschnell nochmal ab und das Foto ist richtig gut geworden. Ich pruste. "Das erste gemeinsame Selfie ist aus dem Bett. Ich fasse es nicht.", Julian kichert und öffnet Instagram. Er schreibt dazu: 'Things in the morning that makes me happy? Food and this beautiful woman. I love you.💖' Er makiert mich noch. Ich lächle und lege meinen Kopf auf seine Schulter. "Sicher, dass du es willst? Letzte Gelegenheit es nicht zu tun! Wenn es online ist, dann kann ich es nicht mehr rückgängig machen.", sagt er ernst und schaut mich abwartend an. Ich grinse und drücke selbstständig auf den Button 'posten'. Julian lacht und als es online ist, schauen wir beide auf seinen Bildschirm. "Zuspät. Es gibt kein zurück mehr.", küsst er meine Stirn erneut. "Ich muss jetzt aufstehen. Ich will noch duschen. Hier behalte das Handy da, dann kannst du gleich gucken und mir berichten. Machst du Frühstück?", richtet er sich auf. "Ja.", nicke ich und setze mich auch auf und nehme sein Handy entgegen. "Bekomme ich erstmal einen Kuss?", grinse ich dann. Julian lacht und nickt. Wir küssen uns liebevoll und lösen uns danach widerwillig voneinander. Julian geht duschen und ich nehme mir ein großes T-Shirt von Julian und mache dann Frühstück. Als ich fertig bin und Juli noch im Bad ist, setze ich mich an den Tisch und mache sein Handy an. Die Aktivitäten sprudeln tatsächlich über und ich lese einige Kommentare.

'Aww, Jule das war sehr süß!😇'

'Hoffentlich seid ihr glücklich zusammen und das ganz lange.🥰'

Einige Kommentare sind ähnlich wie unter meinem letzten Beitrag. Einige machen mir Komplimente und sind total lieb. Zwischen drin sind auch mal gemeine Kommentar, aber diese gehen sofort unter, weil einige Menschen dagegen kommentieren. Ich lächle breit und bin positiv überrascht. "Und?", kommt Juli nur in Boxershorts in die Küche. "Überwiegend positiv.", sage ich knapp und reiche ihm sein Handy. Er nippt an seiner Kaffeetasse und scrollt durch die Kommentare. Ich schmiere ihm ein Brötchen und lege es auf seinen Teller. "Oh, danke.", lächelt er. "Also mit einer Sache haben sie definitiv recht.", sagt er dann und legt sein Handy auf den Tisch. "Mit welcher den?", schaue ich neugierig. "Sie haben recht, wenn sie sagen, dass du eine Naturschönheit bist.", gibt er mir einen Kuss und setzt sich dann auch hin. Ich schmunzele und wir essen gemeinsam Frühstück. Kurz darauf verlässt Julian dann das Haus und fährt mit seinem Audi aus der Einfahrt. Ich gehe ins Schlafzimmer, lüfte einmal, mache das Bett und gehe dann ins Bad. Ich mache mich für den Tag fertig und fahre dann nach Köln. Da ich noch sehr viel Zeit habe, fahre ich zu meiner Schwester und wir essen gemeinsam Mittag.

Ich bekomme mittendrin einen Anruf und ich schlucke entspannt runter.
"Hallo, Kora hier.", sage ich und bin gespannt, wer es ist. "Hallo Kora, hier ist Aki. Tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde. Die Entscheidung ist uns nicht schwer gefallen, dass sollte es auf keinen Fall heißen. Nobby war die letzten beiden Tag nur nicht ganz fit und ich konnte erst heute ausgiebig mit ihm reden. Wir haben uns entschieden und wir möchten, dass du den Job bekommst.", sagt er und ich schaue meine Schwester mit großen Augen an. "Ja? Oh, dass freut mich wahnsinnig. Danke!", sage ich überglücklich. "Wir freuen uns auch. Wenn du Lust hast, können wir am Samstag einen Test Durchlauf machen. So ein Probearbeiten. Nobby würde es sehr begrüßen.", schlägt er dann vor und ich kaue mir nervös auf dem Nagel rum. "Ich bespreche das nachher mit meinem Chef und melde mich dann nochmal. Ist das für dich in Ordnung?", frage ich vorsichtig nach und er stimmt zu. Dann legen wir auf und ich jubele. "Was ist es?", fragt meine Schwester gleich. "Ich bekomme einen Job in Dortmund.", grinse ich breit. "Hell yes!", jubelt Sophie. Ich grinse und erzähle ihr etwas darüber.

Am Nachmittag mache ich mich dann auf den Weg zur Arbeit und bin eine Stunde zuspät, wie nach den neuen Vorgaben und Regeln, die mir mein Chef letzte Woche gegeben hat. Er fängt mich gleich ab und will mit mir reden. Der Keller ist noch ziemlich leer und ich muss kurz lachen. Es haben anscheinend nur wenige Lust auf diese Arbeitszeiten. "Warum bist du zu spät?", fragt er sauer und ich ziehe mir entspannt meine Jacke aus. Es fühlt sich gut an, wenn man am längeren Hebel sitzt, weil man bald die Arbeit wechselt. "Ich finde es etwas unnötig so früh zu kommen.", sage ich ehrlich. Mein Chef muss lachen. "Unnötig also?", er schreibt sich etwas auf und ich unterdrücke mein Grinsen. "Wie ich sehe, bin ich nicht die einzige, die es unnötig findet.", zeige ich durch die Glasfront. "Ich wollte sowieso noch mit ihnen reden! Am Samstag kann ich nicht zur Arbeit kommen.", stelle ich einfach klar. "Ich habe da ein Probearbeiten. Ich werde in ein paar Wochen nach Dortmund ziehen und nehme deshalb einen Job in der Stadt an.", bin ich wieder ehrlich, obwohl ich ja der Meinung bin, dass es viel lustiger gewesen wäre, wenn er einfach die Kündigung bekommen hätte. Ich weiß genau wie sehr er mich in diesem Keller braucht, weshalb er in wenigen Sekunden versuchen wird mich umzustimmen und seine gute Laune sofort kippt. "Du willst kündigen?", fragt er sofort und ich nicke. "Liegt es an den Arbeitszeiten? Oder an dem Geld?", rauft er sich nervös die Haare. "Nein nein. Ich habe diesen Job geliebt, aber ich kann nicht jeden Tag 100 Kilometer fahren, um zur Arbeit zu kommen.", falte ich meine Jacke. "Warum ziehst du nach Dortmund?", fragt er dann neugierig und hat es anscheinend schon aufgegeben. Im Ernst? Warum sind Chefs eigentlich so hochnäsig? "Das geht dich nun wirklich nichts an.", sage ich und gehe zur Tür. "Nächste Woche flattert hier meine Kündigung ein. Das mit Samstag geht in Ordnung?", frage ich nochmal. Er nickt nur und ich gehe zu meinem Arbeitsplatz. Henri ist auch noch nicht hier. Dort schreibe dann erstmal Julian und berichte ihm von den Neuigkeiten.

Foul! - Julian Brandt Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt