Kapitel 36

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Die Morgensonne schien durch das gekippte Fenster und goldene Sonnenstrahlen fielen auf das Buch, das ich in den Händen hielt.

Liebes Tagebuch,
Ich liebe den Sommer! Vorallem wenn wir mit den Kindern ans Meer gehen. So wie heute...

Wiedereinmal las ich den Tagebucheintrag meiner Mutter.
Ich hatte ihn schon so oft gelesen, dass ich ihn warscheinlich schon auswendig aufsagen könnte.

Gedankenverloren spielte ich mit der Kette, die ich geerbt hatte.
Das Medaillon lag kühl auf meiner Hand und funkelte im Sonnenlicht.
Es sah wunderschön aus und erinnerte mich an meine Familie.
Beim Gedanke an sie schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht.

~~~

Es war schon 11 Uhr und ich hatte bereits vor drei Stunden gefrühstückt.
Ob Caven noch schlief? Er hatte doch gesagt, er sei Langschläfer.
Aber bis 11 Uhr? Nein, bestimmt war er schon wach.

Ich überlegte, ob ich an seiner Zimmertür klopfen gehen sollte.
Seine Handynummer hatte ich nicht, desshalb entschied ich mich dafür.

Zuerst klopfte ich leise, als Caven die Tür aber nicht öffnete, klopfte ich lauter.

Ich lauschte angestrengt auf Geräusche, von der anderen Seite der Tür, konnte jedoch nichst hören.

Keine Schritte, kein Rascheln, Poltern oder seine Stimme.

Nichts.

Bestimmt schlief er noch oder er war gerade im Esssahl.

Ich versuchte, dass komische Gefühl, dass sich in mir breitgemacht hatte, zu ignorieren und ging mit schnellen Schritten zum Esssahl.

Bestimmt ass Caven dort gerade unter Zeitdruck sein Frühstück, um nicht wieder hinausgeworfen zu werden.
Das erinnerte mich an den letzten Tag und ich grinste breit.
Es war gestern so schön gewesen!
Wir konnten uns gut unterhalten, assen richtig leckeres Eis und Caven hatte mich durch New York geführt.
Ich würde gerne noch einmal neben ihm durch die Strassen schlendern und so unbeschwert und fröhlich mit ihm reden.

Da erreichte ich den Essahl und schob die Gedanken an den gestrigen Tag beiseite.

Nach kurzem umsehen stellte ich fest, dass abgesehen von einem älteren Paar niemand mehr hier war.

Also ging ich den kurzen Weg zu meinem Zimmer zurück und setzte mich auf den weissen Stuhl, der neben einem kleinen, runden Tischchen auf dem kleinen Balkon stand.

Die Mittagssonne schien auf mich herab und wärmte mich angenehm.
Ich legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und genoss die wärme auf meinem Gesicht.

Immer wieder schlich sich Caven in meine Gedanken.
Doch ich wollte nicht die ganze Zeit damit verbringen, darüber nachzudenken, wo er sein könnte.

Aber ich konnte einfach nicht anders!

Natürlich muss er es mir nicht sagen, wenn er einen Ausflug machte.
Ich kannte ihn doch erst seit ein paar Tagen.

Ich wollte es nicht zugeben, aber es wäre gelogen, würde ich sagen, dass es mir egal sei.

Was war bloss mit mir los?

Auf der Suche nach meiner  Vergangenheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt