Kapitel 17

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Nachmittags fuhr ich drei Stunden weiter und parkte dann um 19 Uhr vor dem Campingplatz.

Die Sonne tauchte alles in ein goldenes Licht und lies die Wiese, sowie die aufgebauten Zelte und Wohnwagen wunderschön erstralen.
Ich legte den Kopf in den Nacken und spührte die warmen Sonnenstralen auf der Haut.
Meine Lippen formten sich zu einem Lächeln.

Eine Weile stand ich einfach nur da und genoss den Moment.
Dann ging ich zur Zeltwiese, wo ich das kleine Zelt aufbaute.
Ich hatte nicht viel Erfahrung dabei, weshalb ich ziemlich lange brauchte.
Doch am Ende stand das Zelt und das war doch die Hauptsache.

Ich blies die Matte auf und rollte den Schlafsack aus, dann brachte ich den Rucksack ins Zelt, denn dort waren die wichtigsten Dinge drin.

Nach einem kleinen Rundgang durch den Campingplatz setzte ich mich hungrig vor das Zelt auf die Wiese und ass mein Sandwich.

Neben meinem Zelt stand ein viel größeres Zelt, vor dem ein Tisch mit Stülen dtand, an dem eine Familie sass und grillte.
Sie redeten und lachten laut.
Die drei Kinder scherzten herum und machten alle einen glücklichen Eindruck.

Ob Abby und ich auch einmal so miteinander reden würden?
So fröhlich und unbeschwert?

"Hey, setzt dich doch zu uns!," rief die Frau da plötzlich in meine Richtung.
Sie war etwa 40 Jahre alt, vielleicht auch ein Bischen Jünger.
Ihre Braunen, schulterlangen Haare trug sie offen und sie hatte ein blaues, knielanges Kleid an.
Verwirrt sah ich mich um.
Wen sie wohl meinte?
Mich bestimmt nicht,
schliesslich kannten wir uns gar nicht.

Als ich wieder in die Richtung der Frau sah, bemerkte ich, dass sie mich anschaute.
Verwundert stand ich auf und ging zu ihnen rüber.

Als ich sie erreichte, lächelte sie mich freundlich an.
"Hi, willst du dich zu uns setzten?
Wir haben gesehen, wie du dort so alleine gegessen hast. Wenn du willst, darfst du gerne bei uns mitessen."

"Ähm, hi," ich grinste schief, "ich würde mich gerne zu euch setzen," antwortete ich.
"Aber natürlich nur, wenn ich nicht störe," fügte ich schnell hinzu.

"Nein, natürlich nicht," mischte sich nun der Mann ein, der beim Grill stand.
"Ich bin übrigens Tom." Stellte er sich vor, "und dass sind Rey, Jonas, Kira und meine Frau Sally."

Es wurde ein sehr schöner Abend, den ich mit Sally und ihrer Familie verbrachte.
Sie erzählten viel von der drei-Wöchigen Reise, die sie gerade machten.
Die Familie kam aus Florida, dort gingen Rey, Kira und Jonas auch in die Schule.
Rey in die erste Klasse, Jonas in die zweite und Kira in die vierte.
Ihre Eltern arbeiteten in einem Restaurant, weshalb sie nur sehr selten Ferien mit der Familie machen konnten. Umso mehr hatten sie sich auf diese Ferien gefreut.

Die Stimmung war ausgelassen und ich fühlte mich wohl, obwohl ich die Familie vor ein paar Stunden noch nicht einmal kannte.
Beim Gedanken daran grinste ich.

Um 22. Uhr verabschiedete ich mich dann von ihnen, denn die Kinder mussten schlafen gehen und auch ich war nach diesem langen Tag schon müde.

Ich ging zurück zu meinem Zelt und blieb davor noch kurz stehen.
Mein Blick wanderte zur Sonne, die allmälich unterging.
Die letzten Sonnenstrahlen schwanden und der Tag nahm sein Ende.
Da erinnerte ich mich an einen Spruch, den ich einmal gelesen hatte.
Er war schön und traurig zugleich und erinnerte mich vielleicht genau desshalb an diese Reise;
Und jeder Sonnenuntergang erinnert mich wieder daran, dass ein Ende auch schön sein kann.

Auf der Suche nach meiner  Vergangenheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt