Kapitel 15

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Es war Samstag Nachmittag und ich war gerade dabei, meine Taschen zu packen.
Emm half mir dabei.

"Dieses Kleid ist aber schön!," fand sie, als wir gerade meine Kleider aussortierten.
"Das musst du unbedingt mitnehmen!," sie strich beinahe vorsichtig über den fliessend blauen Stoff.
"Für was brauche ich denn ein Kleid?," wehrte ich ab.
"Na, es könnte doch sein, dass du in eine Disco gehst, oder auf eine Party," erklärte sie.
"Mensch Emm! Ich gehe doch nicht auf eine Party oder in die Disco," kicherte ich.
"Man weis ja nie," meinte meine Beste Freundin.
"Aber..."
"Keine Wiederrede!," unterbrach mich Emm und legte das Kleid in meinen Koffer.

Nachdem ich meinen Koffer und den Rucksack gepackt hatte, brachte ich sie mit Hilfe von Emm schon ins Auto.

Hoffentlich hatte ich nichts wichtiges vergessen. Denn das wäre wiedermal typisch für mich.
Auch früher, als ich zusammen mit Bill und Jane in den Urlaub fuhr, vergass ich immer wieder Dinge.
Einmal war es die Zahnbürste, ein ander Mal mein lieblingskleid, ein Buch oder die Haarbürste.

Als wir wieder in mein Zimmer zurückgingen, kam es mir merkwürdig leer vor.

Die Möbel standen natürlich alle noch da, doch zumbeispiel mein Kleiderschrank war vollkommen leer.
Manche Kleider hatte ich eingepackt, andere aussortiert oder an Emm weitergegeben.
Mein Bücherregal hingegen war immernoch vollgestopft mit Büchern. Leider hatte ich keinen Platz um einige davon mitzunehmen.

Die Jacken, die normalerweise an einem Kleiderhacken hinter der Tür hingen, waren fast alle nicht mehr da, weil ich sie eingepackt hatte.

Viel hatte sich in meinem Zimmer ja nicht verändert, aber trotztem kam es mir irgendwie fremd vor.

Weil ich nicht mehr hierhin gehörte, schoss es mir durch den Kopf.
Der Gedanke machte mich irgendwie traurig, andererseits spornte es mich an, ich soll jetzt mein echtes Zuhause finden!

Auf der Suche nach meiner  Vergangenheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt