Kapitel 59

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Eine Woche später:

Der kühle Fahrtwind streifte mein Gesicht und fuhr durch die roten Locken, als ich das Autofenster heruntergelassen hatte.

Gemeinsam mit Caven, Kate und Enver sass ich in meinem mintfarben Auto.
Wir waren auf dem Weg nach Malibu,
gingen zu mir Nachhause.

"Ich bin ja so aufgeregt!" Jammerte ich nun bestimmt schon zum 1000 mal auf dieser Fahrt.
Von der Rückbank her ertönte ein Lachen.
Es war Enver, der sich scheinbar köstlich amüsierte.

"Keine Angst," hörte ich den Teddyjungen neben mir sagen, "alles wird gut. Du bist nicht alleine."

Ich nickte. "Danke, du hast ja recht."

"Ich habe immer recht," scherze Caven.

"Na klar," lachte ich.

Eine Weile lange herrschte Stille, in der ich zum Fenster hinaus blickte.
Häuser zogen an uns vorbei, dann zogen auch ab und zu ein paar Palmen, Läden und Pools an uns vorbei.

"Wir sind da," ertönte da die Stimme von Caven, der fuhr.
Er parkte und sofort verliess ich den mintfarbenen Fiat.

Kaum trat ich auf die Strasse, drehte ich mich einmal im Kreis und sah mich um.

Sofort fiel mein Blick auf das Meer.
Die türkisblauen Wellen bauschten sich und flossen dann an den hellen Strand, wo einige Leute auf Badetüchern lagen und sich sonnten.
Das Kreischen und Lachen von Kindern drang vermischt mit den gedämpften Stimmen ihrer Eltern, an meine Ohren.
Der salzige Geruch des Meeres lag in der Luft. Mit geschlossenen Augen atmete ich tief ein.
Er roch nach Freiheit und zugleich fühlte ich mich geborgen.

"Erde an Ruby?", erklang Cavens Stimme nahe an meinem Ohr.
"Wo mussen wir jetzt hin?"

"Ähm ja, also das steht in meinem blauen Buch. Hoffe ich," ich lachte nervös und holte das Buch aus der Tasche hervor.
Sofort schlug ich es auf und las noch einmal alles durch.
Sogleich wurde ich fünfig.
"Hier steht die Adresse!," rief ich erfteut.

"Super! Zeig mal her," Caven trat neben mich und blickte mir über die Schulter.
Seine Nähe löste ein Kribbeln in meinem Bauch aus und meine Lippe formte sich zu einem Lächeln.

~~~

"Hier ist es," der Teddyjunge hatte die Führung übernommen und hielt nun vor einem hübschen kleinen Haus.
Es einstöckig und hatte eine weisse Fassade.
Die blauen Fensterläden errinnerten ans Meer und waren zusammen mit den roten Blumen, welche in Kästen vor dem Fenster hingen, ein schöner Farbtupfer.

Das Haus wirkte sehr gepflegt, was auf Bewoner hinwies.
Doch wer lebte hier?
Fremde Leute werden bestimmt nicht hier wohnen, wenn es mir vererbt wurde.
Aber wer dann?
Das konnte ich nur dann herausfinden, wenn ich klingelte und es so selbst herausfand.

Ich atmete tief durch und straffte die Schulter.
Ich musste es tun, herausfinden, wer hier wohnte.

Denn das war es.
Mein Zuhause.

Auf der Suche nach meiner  Vergangenheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt