Kapitel 23

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Mittlerweile waren zwei Tage vergangen, die ich auf dem Campingplatz und in der Stadt verbracht hatte.

Meist hatte die Sonne geschienen und der Himmel war Stahlblau ohne eine einzige Wolke.
Doch heute hatte das Wetter umgeschlagen.
Der Himmel hatte sich verdunkelt und es Regnete in Strömen.

Froh, einen Regenschirm dabei zu haben, spannte ich ihn auf und ging mit schnellen Schritten durch die Strassen.
Plötzlich fuhr ein Transporter neben mir vorbrei,‐ mitten durch eine Pfütze.
Dreckiges Wasser spritzte auf alle Seiten und meine Hosenbeine waren
klatschnass.
Genervt stönte ich auf.

Mit zügigen Schritten ging ich über die Strasse in richtung Adoptionsagentur.
Gleich hatte ich das Gespräch mit Frau Wilson und dem Chef der Agentur.

Als ich vor dem grauen Gebäude ankam, schloss ich den roten Regenschirm und Stellte ihn in den Schirmständer neben der Tür.

Dann betrat ich die Agentur.

Ich war unglaublich aufgeregt, denn wenn ich später wieder hier rausgehen würde, dann hätte ich meine Adopionsakte!

Meine Hände waren schweissnass, so dass ich sie immer wieder an der Hose abwischte.
Ich spürte, wie mein Herz raste und wurde mit jedem Schritt, den ich in den Raum machte, aufgeregter.

"Hallo Ruby," begrüsste mich eine Frau mittleren Alters.
Frau Wilson.
"Guten Tag," ich zwang mich zu einem kleinen Lächeln.
"Du kannst gleich in den Besprechungsraum kommen," sagte sie und führte mich in den Nebenraum.

Genau wie der Eingang, war es spärlich eingerichtet.
Mitten im Raum stand ein hölzerner  Tisch mit 3 Stühlen.
An der Wand hing ein Bild mit abstrackter Kunst, das mir nicht wirklich gefiel.
Vor dem grossen Fenster hing eine weisse Gardine, die sich wegen dem geklappten Fenster, leicht im Wind bauschte.
Der Regen prasselte gegen das Fenster, was mich in den meisten Fällen beruhigt hätte, doch im Moment war ich so aufgeregt, dass ich durch das prasselnde Geräusch noch nervöser wurde.

"Setzt dich doch." Frau Wilson setzte sich ans Kopfende des Tisches und lächelte mich freundlich an.
Ohne etwas zu sagen, folgte ich ihrer Aufforderung.

Ich fühlte mich wie früher, beim Elterngespräch, dass es einmal im Jahr in der Schule gab.
Das war immer schrecklich peinlich gewesen, erinnerte ich mich. Man sass gemeinsam mit den Eltern, gegenüber von der Lehrerin, die den Eltern dann erzählte, wie man sich in der Schule verhielt und die Noten zeigte.

"Hallo Ruby," eine tiefe Männerstimme riss mich aus meinen Gedanken.
Ein hochgewachsener Mann mit Glaze betrat den Raum.

Das war dann wohl der Chef.

"Guten Tag, Herr...ähm," sagte ich und brach ab. Ich wusste seinen Namen nicht.
"Johnson," half er mir.
Dann setzte er sich.

"Also, du bist hier, weil du deine Akte brauchst. Aus welchem Grund?"

Das Gespräch hatte begonnen.

Auf der Suche nach meiner  Vergangenheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt