Kapitel 50

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Nach einer Weile hörten wir auf, uns zu umarmen.
Mit einem liebevollen Lächeln blickte Caven mich an und automatisch formten sich meine Lippen zu einem Lächeln.

Gerade als ich aufstehen wollte, legte der Teddyjunge seine Hände um meine Taille und zog mich zurück auf seinen Schoß.
In meinem Bauch kribbelte es und mir wurde ganz warm.
Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und blickte in seine wunderschönen Augen.

Durch ein Räuspern riss ich mich widerwillig von Cavens Anblick los und blickte zu Enver, der uns amüsiert beobachtete.
Auch Kate blickte zu uns hinüber.
Doch sie wirkte nicht amüsiert, sondern glücklich.

Es freute mich, Kate so glücklich zu sehen. Ihrem grossen Bruder schien es gleich zu gehen, denn sein Grinsen wurde noch breiter.

Es war ein so schöner Moment für mich, sie alle so glücklich zu sehen.
Gerne hätte ich den Moment mit Kate, Enver und vorallem Caven noch länger genossen.
Doch da sagte Caven, er würde weitererzählen und die zuvor entspannte und fröhliche Stimmung verflog.

Der Teddyjunge sah in die Runde, als wolle er überprüfen dass er die volle Aufmerksamkeit von allen hatte.
Dann sprach er weiter, während er mich immer noch festhielt und mit dem Daumen über meinen rechten Arm strich.
Die Härchen auf meinen Armen stellten sich auf.
Doch er schien es nicht einmal zu bemerken, so vertieft war er in seinen Erzählungen.

"An diesem Morgen war mir langweilig und da ich davon ausging dass du noch geschlafen hast, habe ich Fern geschaut.
Als ich dann die Nachrichten geschaut habe, da..." Er rang nach Worten.
"Es war wie im Film," Caven stockte kurz und sprach dann weiter, während er aus dem Fenster blickte und weiterhin mit dem Daumen über meinen Arm strich.

"Ich schien wie in Watte gepackt, nichts drang mehr zu mir durch.
Nichts, bis auf die Anschuldigung, ich sei ein Mörder," er lachte freudlos auf. "Ich wusste nicht was ich tun sollte, war vollkommen ratlos.
Am liebsten hätte ich dich um Rat gefragt, doch ich wollte dich nicht in die Sache reinziehen."
Caven blickte mich intensiv an.
"Ich wollte dich, euch," fügte er mit einem Seitenblick auf Kate hinzu, "nicht in Gefahr bringen."

Es war so süss von ihm, wie er das sagte und erst, wie er mich dabei anschaute!

Das Lächeln, das sich auf mein Gesicht schlich, war die Antwort auf seine Worte und er schien zufrieden damit, denn er Lächelte mich liebevoll an.

"Ach ihr Turteltauben," Enver verdrehte die Augen, doch er grinste dabei.

Caven lachte über den Kommentar und ich senkte den Kopf um zu verbergen, wie rot ich wurde.

Da wurde der Teddyjunge wieder ernst und erzählte weiter.
"Das einzige was ich wusste, war, dass ich gehen musste.
Ich wusste nicht wohin, doch ich musste gehen.
Also habe ich schnell die Sachen gepackt und bin dann zur Rezeption gegangen, um auszuchecken.
Ich hatte Angst, dass die Frau wusste, dass man mich sucht.
Doch ich hatte Glück und sie hatte die Nachrichten wohl noch nicht gesehen und lies mich ganz normal gehen."

Jetzt kam der Teil, den ich noch nicht kannte. So hörte ich gespannt seinen Erzählungen zu.

"Als ich dann auf der Strasse stand, hatte ich keinen Plan wohin ich gehen sollte und Angst, entdeckt zu werden.
Enver ist der einzige Kumpel, der in New York lebt und sogar ziemlich nahe vom Hotel wohnt.
So bin ich zu ihm gegangen.
Zum Glück hat mich auf dem Weg niemand erkannt."

Caven blickte zu Enver und in seinem Blick lag Dankbarkeit.
Sein Kumpel nickte ihm zu und sprach dann an Cavens Stelle weiter.

"Anfangs war ich ein wenig..." er suchte nach Worten und wirkte dabei irgendwie verlegen.

"Feindlich," half Caven ihm weiter.
Enver nickte, "ich war wirklich etwas feindlich und wütend, weil er nur zu mir kam, weil er hilfe brauchte.
Doch er hatte noch etwas gut bei mir.
Mindestens etwas," er machte eine kurze Pause und blickte zu Caven.

Die beiden sahen sich an und ohne dass sie weitererzählten, wusste ich, dass diese Feindschaft Caven gegenüber nicht lange hielt.
Die beiden waren noch immer,- oder wieder,- befreundet.

Das konnte man sehen.
Und es freute mich sehr.
Denn ich mochte Enver und fand dass er ein guter Bester Freund von Caven war.

Dieser Gedanke brachte mich zum Lächeln.

Auf der Suche nach meiner  Vergangenheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt