Strong Side

-FOUR-

Ivory

Ich war aufgeregt, denn in wenigen Minuten würde ich alle Freunde von meinem Bruder kennenlernen. Heute Morgen war ich mit Ashton und Hope gemeinsam frühstücken gewesen. Zum Glück hatten Hope und ich uns im Realen genauso gut verstanden, wie über Facetime, somit hatte ich zumindest schon einmal eine Person, mit der ich mich anfreunden konnte. Mit Keith hatte ich den ganzen Tag noch nicht viel zu tun gehabt. Wir waren uns heute Morgen einmal kurz im Wohnzimmer über den Weg gelaufen. Mehr aber auch nicht. Keith war heute Abend natürlich auch dabei und netterweise hatte er mich in seinem Auto zu meinem Bruder mitgenommen. Unruhig rutschte ich auf den Beifahrersitz hin und her. Ja, ich war wirklich verdammt aufgeregt all die Freunde von Ashton kennenzulernen. Was wenn sie mich nicht mochten? „Wieso bist du so unruhig?", fragte Keith mich, dabei warf er mir einen Seitenblick zu, bevor er seinen Blick wieder auf die Straße richtete. „Ich habe Angst, dass die anderen mich nicht mögen", gestand ich ihm ehrlich. „Die anderen werden dich mögen, da bin ich mir sicher, Ivory ", sprach er mir gut zu, ohne dabei seinen Blick von der Straße abzuwenden. „Hoffentlich und hör bitte auf mich Ivory zu nennen", seufzte ich. „Wie soll ich dich denn sonst nennen?", hakte Keith nach. „Ivy. Einfach nur Ivy." Danach schwiegen wir beide den restlichen Weg lang. Genauso schweigend stiegen wir aus und liefen zum Haus, in dem Ashton und Hope wohnten. „Bist du schonmal hier gewesen?", fragte ich Keith, während er auf die Klingeln drückte. „Ich habe beim Umzug geholfen also ja", antwortete er mir. Die Eingangstür öffnete sich mit einem Surren. Keith ließ mir den Vortritt hinein. „Dritter Stock", sagte er zu mir. Ich nickte und begann dann die Treppe hochzulaufen. An der Wohnungstür stand schon Ash und wartete auf uns. „Hey", begrüßte mein Bruder mich, bevor er mich in eine Umarmung zog. Ash und Keith begrüßten sich mit einem Handschlag. „Sind die anderen schon da?", wollte Keith von seinem besten Freund wissen. „Sind alle schon im Wohnzimmer", antwortete Ash seinem besten Freund. Keith ging voran ins Wohnzimmer, Ash und ich folgten ihm. Im Wohnzimmer saßen abgesehen von Hope noch drei Jungs. Die drei waren alle fast genau solche Riesen, wie Ashton und Keith. Obwohl Keith definitiv der Größten von den Jungs war. „Jungs!", sagte Ash, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Alle drei richteten ihre Blicke auf mich. „Das ist meine Schwester Ivory." Einer der Jungs stand von der Couch auf und kam auf uns zu. „Ich bin Cooper, freut mich dich kennenzulernen, Ivory", sagte er breitlächelnd zu mir. Ich musterte ihn. Cooper hatte blonde Haare und braune Augen, die mich freundlich anschauten. Er war kleiner als Ashton und Keith. Zwar nicht viel kleiner, jedoch so, dass es mir auffiel. „Freut mich auch", antwortete ich ihm lächelnd. Neben Cooper stellten sich noch die zwei anderen. „Ich bin Ace, freut mich genauso dich kennenzulernen, wie es meinen kleinen Bruder freut", sagte Ace zu mir. Ace und Cooper sahen sich extrem ähnlich. Der einzigen Unterschiede waren, dass Ace etwas dunklere Haare hatte und etwas größer war. „Ich bin Nolan, freut mich", stellte sich nur der letzte von den Jungs vor. Nolan hatte braune Haare und blaue Augen. Er war in etwa genauso groß, wie Ace. Alle drei sahen genauso trainiert aus, wie Keith und mein Bruder. Was hatte ich von Footballern auch anderes erwartet?

„Gut, wenn sich jetzt alle vorgestellt haben, können wir uns wieder hinsetzen", sagte Ash, woraufhin sich alle wieder auf die Couch setzten. „Also was studierst du?", fragte Cooper mich, der neben mir auf der Couch saß. „Ich studiere Journalismus und du?", antwortete ich ihm. „Ich studiere auch Journalismus." „Du fängst dein Studium aber auch erst jetzt an, oder?" Ich erinnerte mich wage daran, dass Ashton als er mich vom Flughafen abgeholt hatte, erwähnt hat, dass Cooper auch sein Studium anfängt. „Ja. Ich fange jetzt erst mit dem Studium an", bejahte er meine Frage. „Was führt dich nach San Francisco? In Boston gibt es doch auch gute Colleges", wollte er von mir wissen. „Ich wollte raus aus Boston und so kann ich auch wieder mehr Zeit mit Ashton verbringen." Ich war bemüht nicht zu viel zu verraten, wieso ich aus Boston weg wollte. Es hatte seine Gründe. Doch es gab Sachen, mit denen man nicht gerne um sich warf und dazu gehörten nun mal auch meine Gründe für den Umzug. Trotzdem stimmte das, was ich Cooper antwortete. Die letzten Jahre, die ich ohne Ashton in Boston bei Mum gelebt hatte, waren die Hölle auf Erden gewesen. Umso glücklicher war ich darüber Ash jetzt wieder regelmäßig zu sehen. „Verständlich. Ich wollte auch weg aus Dallas. Außerdem wollte ich endlich wieder mit Ace in einem Team Football spielen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich ich war, als mir hier ein Stipendium angeboten wurde", erzählte Cooper mir. „Auf welchen Positionen spielt ihr alle?", wollte ich von ihm wissen. „Ich bin Runningback. Ace spielt als Cornerback und Nolan als Linebacker. Also was willst du nach dem Studium machen?", wechselte Cooper das Thema. „Ich will als Sportjounalistin arbeiten. Du willst wahrscheinlich in die NFL?" „Ja, die NFL ist mein Ziel. Ich glaube die NFL ist von jedem, der Football spielt das Ziel", sagte Cooper zu mir.

„Also wie wäre es, wenn wir Essen gehen?", schlug Ash einige Zeit später vor. Cooper und ich hatten uns die ganze Zeit über unterhalten. Wir verstanden uns wirklich gut. Ich hatte ihm davon erzählt, dass ich die nächsten Tage ein paar Sachen für mein Zimmer kaufen möchte. Da Cooper auch erst neu hergezogen ist, fand er die Idee ein paar Sachen kaufen zu gehen nicht schlecht. So kam es, dass wir für morgen verabredet waren. Mit jeder Minute, die ich mit den Jungs verbrachte, war meine Angst, dass sie mich nicht mögen könnten, abgeflacht und schließlich ganz verschwunden. „Und wohin wollen wir gehen?", fragte Keith. „Ins Diner", warf Nolan ein. „Da waren sowohl Ivy als auch Cooper noch nicht, also sollten wir es ihnen definitiv zeigen", gab Ace seine Meinung ab. „Okay, dann ist es beschlossene Sache."