07- Aufgeben?

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Ein lauter Schuss ertönt und durchfährt meinen Körper, zusammen mit einem schrillen Piepen in meinem Kopf.

Ich schreie laut auf und falle zu Boden. Mit schmerzen suche ich nach der Stelle, in der mir dieser Mistkerl eine Kugel durchgejagt hat. Ich schaue zur schmerzenden Stelle an meinem Bein, direkt in meine Wade.

Er kommt auf mich zu und greift nach meinem Oberarm. Zischend versuche ich mich zu währen aber mein Bein macht mir ein Strich durch die Rechnung.
,,Déjame ir! Bastardo! " (Lass mich los!)
Ich suche nach einen Gegenstand und finde eine Vase.
Mit meiner letzten Kraft wehre ich mich und bekomme die Vase grade noch so in meine Hand und haue sie diesem Mistkerl gegen seinem Kopf.

Er lässt mich los und hält sich seinen Kopf vor Schmerzen.
,,Puta" ( Hure) schreit er vor Schmerzen. Ich sehe wie sein Kopf anfängt zu bluten, da seine obere Stirn nun eine Platzwunde hat.

Viel zu langsam, humpel ich zur Tür und reiße sie auf.
Ich muss hier schleunigst weg!
Über das Headset versuche ich Verbindung zu Jace zu bekommen.
,,Jace, hilf mir! Ich wurde angeschossen!"
Kurz knistert es und ich nehme seine Stimme war.
,,Was zur Hölle ist passiert? Wo bist du?"

Ich brauche nicht zu antworten, da kommt er schon um die Ecke gerannt. Er nimmt meine Hand und versucht mich mit sich zu ziehen. Aufeinmal hören wir Schüsse hinter uns. Ich dreh mich um und sehe wie Arderàs auf uns versucht zu zielen. Der nächste Schuss trifft Jace mit einem Streifschuss an seiner Wange.

Scheisse!
Vor schreck schreie ich auf und erst jetzt bemerke ich, dass Jace eine Waffe in der Hand hält und versucht blind zurück zu schießen.
Plötzlich hebt er mich hoch und rennt mit mir in seinen Armen davon. Mein Blut rauscht in meinen Ohren und ich glaube jeden Moment umzufallen.

Als wir unten ankommen, gehen nochmehr Schüsse los und es sorgt für Unruhe bei den Gästen. Bei dem Gedränge hat Jace Probleme den Ausgang zu finden.

Grade als wir weiter laufen wollen, wird ein Mann mitte dreißig erschossen. Direkt zwischen seine Augen durchdringt ihn die Kugel und fällt stumm um.
Nur nebenbei bekomme ich mit wie Jace wie wild um sich schießt, das einzige was mir aber immer vor Augen bleibt ist der erschossene Mann.

Auf dem Parkplatz lässt mich Jace runter, sodass ich mich auf den Beifahrersitz hinsetzen kann. Er öffnet seinen Gürtel und ich schaue ihn mit großen Augen an. Als ich jedoch merke, dass er seinen Gürtel aus den Schnallen befreit, nur um mein Bein abzuschnallen, da meine Wade stark blutet.

,,Der Gedanke daran wäre nicht schlecht, aber die Situation passt nicht." Kommt es promt von Jace und ich merke wie rot ich jetzt sehr wahrscheinlich im Gesicht bin.

Jace setzt sich ans Steuer und schaut mich kurz an, sodass er schnell das Auto starten kann und mit Vollgas vom Anwesen fährt.
,,Aww, wird da jemand rot?" Neckt er mich
Das einzige was er von mir im Moment bekommt, ist ein Schlag auf seinem Arm.
Die Schüsse werden leiser und mein Adrenalinschub immer weniger.
Erst jetzt merke ich wie sehr ich wirklich am ganzen Körper zitter und wie sehr mein Bein schmerzt und pocht.

Die restliche fahrt ist still. Man hört nur das rauschen der Autos, die an uns vorbei fahren und der laufende Motor von Jace's Auto.

-

Jetzt sitze ich hier mit einem Verband um meiner Wade, welche vor mehr als zwei Tagen verarztet wurde. Zusammen mit Jace höre ich mir die Standpauke von Pablo an.

,,Wie konnte das passieren? Was habt ihr euch gedacht? Ich dachte es wird funktionieren? Vor allem du Jace!" Die Stimme von Pablo bebt vor Wut.

,,Aber Papá!"

,,Nichts Papá! Was hast du dir dabei gedacht, wie ein wild gewordener Hund mit der Waffe rum zuschießen?"

,,Was hätte ich sonst tun sollen? Zulassen, dass Ayiana etwas passiert?" Wird Jaces Stimme lauter.

,,Von mir aus! Aber du bist mein Sohn, da sind mir alle anderen eg-"
Jace Schnitt ihm das Wort ab.
,,Das ist doch alles erst wegen dir passiert!" Kaum hat er diesen Satz ausgesprochen, fliegt Pablos Hand gegen seine Wange. Geschockt sieht Jace zu seinem Vater.

Okey, das wird mir hier zuviel!

,,Gehts euch noch gut?! Hallo? Ich stehe hier? Mir ist bewusst, dass es meine Schuld ist, aber nicht die von Jace, okay? Ich wurde angeschossen, er hat mir nur geholfen nicht dort direkt wie die Titanic unterzugehen und Opfer einer Schießerei zu werden." Rechtfertige ich mich.
Das kann doch wohl nicht die Möglichkeit sein...

Ich sah Pablo in die Augen, er machte Anstalten etwas zu sagen, tat dies jedoch nicht. Stattdessen verlässt er nur den Raum mit einem enttäuschten Blick an Jace gewandt.

Kurz ist es still, keiner sagt was.
,,Was mach ich immer im Leben falsch, dass mein Vater immer so enttäuscht von mir ist?"
Es war nur ein kleines wispern, was man kaum verstehen kann. Dennoch kann ich seine Worte deutlich hören.

,,Mach dir keine Vorwürfe, du weißt wie er tickt."
Etwas unschlüssig nehme ich ihn in den Arm und verweilen so einige Minuten.
Wir haben beide fast unser Leben riskiert. Aber ist es das noch Wert? Währe ich jetzt an dieser Aktion umgekommen, hätte ich meiner Granny somit weniger geholfen oder einen gefallen getan. Ich hätte sie nur noch mehr in Schmerzen versetzt.
Ist es noch Wert so weiter zumachen? Kann ich darauf vertrauen, dass ich bald eine Lösung finden werde?

Ich weiß, dass Pablo jetzt nicht aufgeben wird. Er hat mir diese Aufgabe anvertraut und er macht keine halben Sachen.
Meine Entscheidung liegt zwischen aufgeben oder weitermachen...

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Na ihr.
Ich weiß, das Kapitel kam etwas sehr viel später als gewollt. Es ist alles im Moment etwas stressig, aber das hält mich nicht vom schreiben ab.
Noch einen schönen Tag euch❤

🌻Eure Clarry🌻

Time-my last breath Band I  [✓]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt