41-frühere Zeiten

1K 33 6
                                    

Lieb mich, fütter mich, verlass mich nicht

Lieb mich, fütter mich, verlass mich nicht

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

,,Es hat alles mit meinem 27. Geburtstag angefangen.."

,,An meinem Geburtstag bekam ich das, was ich schon immer haben wollte. Das ewige Leben.
Es hat alles so gut angefangen, doch ws wurde alles schlimmer.
Ich hatte eine kleine Schwester, Namens Ella. Sie war grade mal 20 als sie von zuhause abgehauen ist. Überall habe ich nach ihr gesucht und nirgends gefunden. Später erfuhr ich, dass sie Tot im Wald gefunden wurde.", erzählt er und seine Stimme zittert.
,,Weißt du wer das war?", frage ich und schaue ihn an.
Er schüttelt kaum merklich mit dem Kopf.
,,Ich weis es bis heute nicht, ich könnte mir aber denken wer das war.
Pavle Garsi. Ein Mann der unsere Familie noch nie ausstehen konnte. Leider habe ich den Mann seit dem Tod meiner Eltern nie wieder gesehen."

,,Erzähl weiter...", flüstere ich und schaue ihn gespannt an.
,,Nun ja. Nach der Zeit war es schwer für mich irgendwas zu machen. Ella war alles für mich, so gesehen meine rechte Hand. Kurze Zeit später lernte ich eine Frau kennen. Sie war aus schlechtem Hause, aber mal wieder habe ich mich in Personen getäuscht, bei denen ich dachte, sie seien anders.
Natürlich war dem nicht so.
Ich habe mich verliebt. Und wie...
Sie half mir über den Tod meiner Schwester hinwegsehen zu können. Wir zogen zusammen und liebten uns.
Nicht nur mit Gefühlen sondern auch mit Worten und Blicken.
Sie war manchmal schlimmer als eine rollige Katze. Es vergingen Zeiten, Tage und Wochen.
Ich habe alle aus meiner Familie ausgeblendet und nur noch sie im Kopf gehabt. Ich habe ihr jeden Wunsch von den Lippen gelesen und wollte mich mit ihr verheiraten. Wir waren sogar soweit und haben uns verlobt. Doch dann hieß es, sie sei Schwanger."

Als Nathaniel diese Worte ausspricht, zieht sich alles in mir zusammen. Ein komisches Gefühl, fast wie ein Stich geht durch meine Brust.
Ist das Eifersucht? Aber von was? Sie ist nicht da. Sie hat keine Zukunft mit Nathe.

,,Jetzt würde der brutale Teil kommen. Willst du es wissen?", fragt er mich nach.
,,Ja, mir macht sowas nichts aus."
Er schnaubt und ich habe das Gefühl, dass es doch schlimmer war, als ich denke.

,,Wir alle wurden urplötzlich zu Pavle eingeladen um etwas von ihn Verkündet zu bekommen. Dabei hat er uns verarscht und meine Familie festgehalten. Alarik war zu dem Zeitpunkt in Irland und kümmerte sich um seine Weiterbildung.
Alle waren unter Pavle's Gewahrsam.
Meine Mutter, mein Vater und meine verlobte Irene.
Er hat meine Eltern vor meinen Augen umgebracht. Verunstaltet hat er sie.
Die Bilder in meinem Kopf sind immer da, wann immer ich an sie denke.
Meiner geliebte Mutter...ihr wurde der Kiefer gebrochen. Ihr wurde bei Bewusstsein Gips ins Gesicht gespritzt und seine Worte waren,, Jetzt bist du die hübscheste Frau, die hätte eigentlich meine werden sollen."
I-ich dachte was wäre das schlimmste, aber nein."
Seine Stimme bricht und eine Träne kullert seine Wange entlang
,,Bei meinem Vater will ich erst gar nicht anfangen..."
Meine Hände umschließen sein Gesicht und ich schaue ihn an.

Er ist so zerbrochen...

Ich kann seinen Schmerz fühlen und verstehen.
,,Du musst es nicht erzählen..."
,,Doch, du sollst wissen wieso ich so bin, wie ich bin, Yana. Ich selber bin kein Engel."
Er beruhigt sich und spricht weiter.

,,Ich musste zusehen wie meine Eltern gequält wurden und wie sie starben. Das schlimmste war, was Irene angetan wurde.
Sie war im siebten Monat Schwanger zu dem Zeitpunkt und wurde Vergewaltigt. Fast jeden Tag und ich wurde gezwungen hinzusehen. Egal wieviel ich schrie und mich wehrte. Meine Augen sahen diese schlimmen Geschehnisse. Unser Kind. Unser Fleisch und Blut wurde ihr bei Bewusstsein aus dem Leib gerissen.
Diese Bilder, ihre Schreie...
Es macht mich bis heute fertig.

Seine Vergangenheit schockiert mich und jetzt weiß ich wieso er so kalt war. Er hat Angst Menschen in sein Leben zu lassen und sie dann zu verlieren. Alles was er hatte, hat er verloren und alles was blieb war sein Bruder.

,,Aber wieso? Wieso wurdest du verschont und deine Familie nicht?", ist die Frage die ich laut ausspreche.

,,Pavle wollte meine Mutter heiraten und wollte selber Kinder haben die ewig Leben, aber mein Vater kam ihn zuvor. Immer wieder hat er versucht sie zu trennen und am Ende dachte er sich: wenn nicht ich sie haben kann, dann keiner. Und er hat es eins zu eins so gemeint. Ich wurde verschont weil ich an jemanden Versprochen wurde, doch ich habe sie nie wirklich sehen können, bis sie einfach verschwand. Er meinte, dass wenn ich jemals Kinder bekommen sollte, er sie mir alle wegnehmen wird und meine Frau danach umbringen würde, sofern es dazu kommt.
Seit dem Zeitpunkt wollte ich nie wieder eine Frau, geschweige denn Kinder haben."

Mein Herz bricht als ich ihn so schwach und verletzt sehe. Ich reime eins und eins zusammen. Es ist für mich kein Wunder, dass er so sehr an Willow hängt.
Er wünscht sich Kinder, aber möchte das Risiko nicht eingehen wieder verletzt zu werden.

,,Damit ich nicht ganz unversehrt blieb, peitschte er mich aus und dass nicht mit normalen, sondern mit Haken an dem Seil. Sie rissen meine Haut auf und ich dachte jeden Moment endlich frei zu sein. Dieses beschissene Leben zu entkommen." Schmerz ist alles was ich aus seiner Stimme höre.

,,Doch seitdem du hier bist, sieht alles anders aus. Ich war zerbrochen und in einem Käfig gefangen. Du hast mir geholfen aus diesem Käfig auszubrechen und wieder zu leben. Meine Nächte waren unruhig und kaum auszuhalten und jetzt? Jetzt habe ich etwas mehr Frieden gefunden und ich bin dir dankbar dafür, Yana.", wispert er und lehnt seine Stirn gegen meine.
Mein Herz schlägt augenblicklich schneller und am liebsten würde ich meine Gefühle rausschreien, doch ich möchte nichts falsches wagen.

Ohne weitere Worte schließe ich die Lücke zwischen unseren Lippen und lege mich auf seine Brust.
Ich lausche den Rhythmus seines Herzes und falle einen tiefen Schlaf wie schon lange nicht mehr.

Ich lausche den Rhythmus seines Herzes und falle einen tiefen Schlaf wie schon lange nicht mehr

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Time-my last breath Band I  [✓]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt