Time-my last breath Band I [✓]

32- Tagebuch

[Your mind is a weapon, keep it loaded]
_moonlightmemories
Keramikherz
whereisthebookshelf
Vorbeischauen ❣

Nathaniel ist zu Besuch bei Alarik und ich sitze hier alleine. Rosalie hat noch für sie nächsten Tage frei während Willow vor gut ner halben Stunde abgeholt wurde.
Ich vermisse die kleine jetzt schon unheimlich.
Was meine Verletzungen betrifft,
Nathaniel kümmert sich immer darum. Immer wieder entschuldigt er sich für die falschen Taten von Olivia.
Ich liege im Bett von Nathaniel und greife zum nächsten Buch.
Ich fange an zu lesen:

Glaube mir, ich weiß wie es sich anfühlt.
Ich weiß wie es sich anfühlt, in der Dusche zu weinen, sodass dich niemand hören kann.
Du wartest darauf, dass alle schlafen und keiner nach dir fragen muss, was los ist.
Wenn es am meisten schmerzt, sagt man für bekanntlich, dass man andere Personen in seiner nähe haben muss.
Aber ist das immer der Fall? Muss das der Fall sein?
Du willst doch eigentlich nur, dass es endet. Deine Ruhe, deinen Frieden.
Aber es geht nicht.
Glaube mir, ich weiß wie es sich anfühlt.

Schmerz ändert Menschen, unbewusst.
Es lässt sie weniger vertrauen.
Es lässt sie mehr denken. Mehr denken, über ihr Handeln, ihre Taten. Sie Überdenken.
Lassen Menschen verunsichern, aber das ist besser so.
Menschen ändern sich auf zwei Arten oder besser gesagt, aus zwei Gründen.
Das erste ist, sie haben viel im Leben gelernt.
Das zweite ist, sie wurden zu oft im Leben verletzt.
Doch letztendlich haben beide Sachen eine Gemeinsamkeit.
Auf beide Arten, hat es den Menschen unbewusst dazu verleitet sich zu verändern.

Aber wisst ihr was auch ein Teil davon ist?
Richtig, vertrauen.
Missbrauch von Vertrauen macht dich fertig, ja manche sterben innerlich.
Aber Liebe verletzt dich und wenn du, du bist, dann wirst du gehasst, für die Person die du bist.
In was für einer Gesellschaft leben wir?
Wird es eines Tages besser? Oder doch schlimmer?

Ich sitze hier und lese mir eins dieser Bücher durch. Doch schon beim anfassen und auch optisch unterscheidet dieses Buch sich von den anderen.

Es ist schmaler als die herkömmlichen Bücher in diesem Haus, zudem das Cover matt schwarz gehalten wurde, versehen mit aufgemalten Wurzeln.
Die Wörter wurden mit schwarzer Tinte geschnörkelt und gekitzelt, dennoch leserlich verfasst.
Ich schlage die nächste Seite auf und wage den Schritt weiter zu lesen.

26.02.1999

Liebes Tagebuch,

Meine Mutter hat mich dazu überredet eins zu schreiben. Wieso weiß ich nicht.
Wie du siehst, kann ich sehr poetisch sein, aber das sind nur meine zusammengefassten Gedanken.
Bald ist es soweit, mein Geburtstag steht vor der Tür. Um genauer zu sein, mein 27.Geburtstag.
Ich bin aufgeregt wie noch nie in meinem Leben. Das letzte mal war, als ich von meiner Mutter ein Hamster als Geschenk bekommen habe.
Doch jetzt ist es was ganz anderes.
Wir, die Arderàs sind besonderes, sagt meine Mutter mir immer.
Es ist das Jahr, indem ich mein Tattoo bekomme.
Ich stelle mir das alles so unmöglich vor.
Einzigartig.
Wer möchte nicht für immer Leben? Das wünschen wir uns doch immer, sobald wir ein Vampirfilm sehen.
Du kannst alles erreichen. Du hast keine begrenzte Lebenszeit, die du jeden Moment ausnutzen musst.