15. 💎

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„Was ist das Lyra!? Woher hast du all das Zeug?" mein Vater lief wütend vor mir auf und ab. Hatte die gesamten Päckchen durch den Raum geworfen. „Antworte!" mein Vater schlug mit der flachen Hand laut auf den Tisch, zusammen mit seinem Gebrüll zuckte ich merklich zusammen. Ich versank weiter in dem Stuhl und senkte meinen Blick. Genervt fuhr er mit seiner Hand durchs Gesicht. „Lyra, sag mir sind es diese elendigen Typen da draußen die dir so einen Unsinn eingeredet haben? So hab ich dich nicht erzogen und deine Mutter würde sich im Grab umdrehen!" ich wusste nicht auf was ich wütender war, darauf das mein Vater meine Mutter mit hinein zog oder das er mir sowas zutraute. „Hör auf!" rief ich aus und ließ eine Träne über meine Wange kullern. „Es gehört nicht mir und die Jungs überreden mich zu nichts was ich nicht möchte. Diese Jacke hat irgendjemandem gehört den ich nicht kenne." mein Vater sah mir wieder in die Augen und hörte ruhig zu. „Ich hab mich mit jemandem unterhalten und dabei gefroren und der hat mir die Jacke gegeben."
„Kannst du mir wenigstens verraten warum du bei diesen Menschen warst?" mein Vater hatte sich nach meiner kleinen Lüge deutlich beruhigt. „Nachdem ich Jana nachhause gebracht habe, hatte mir Rina geschrieben und ich wollte sie abholen." murmelte ich und mein Vater nickte. „Und wer hat mein Auto wieder nachhause gebracht?" ich schluckte, das könnte jetzt unangenehm werden. „Ein Freund. Er hat auch Rina nachhause gebracht." nun schüttelte er den Kopf. „Das kannst du doch nicht machen!" er seufzte. „Komm her." er zog mich vom Stuhl runter um mich direkt in den Arm zu nehmen. „Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist." etwas überfordert mit der Situation ließ ich die Umarmung zu. Das letzte mal als er mich so umarmt hatte, war ich drei oder vier Jahre alt.

„Du kannst froh sein das dein Vater Polizist ist. Komm gut nachhause." mein Vater verabschiedete sich vor dem Revier von mir. Die Sonne schien schon früh am Morgen und blendete mich. Ich lief langsam die Treppen hinunter und lief in Richtung nachhause. Doch hinter mir pfiff es und ich sah mich verwirrt um. „Lyra!" die Stimme ging mir durch Mark und Bein, ich drehte mich um etwas weiter entfernt vom Revier stand John mir gegenüber. „Steig ein." uff, der Kerl war sauer. „Jetzt!" ich zuckte erneut zusammen, doch ich runzelte die Stirn. „Warum sollte ich?" ich verschränkte die Arme vor der Brust, er sollte dringend mal an seinem Ton arbeiten. „Alter, fuck mich nicht ab und steig jetzt ein! Wir bringen dich nachhause." ich schnaubte und bewegte mich kein Millimeter. „Ach fick dich doch." John streckte mir den Mittelfinger genervt entgegen und stieg in die G-Klasse von Marten. Ich wollte mich gleich wieder umdrehen, da streckte Marten den Kopf aus seinem Wagen. „Komm jetzt, wir... Ich meine, ich will dass du sicher zuhause ankommst." sagte er und sah mich eindringlich an. Konnte John nicht mal ansatzweise wie Marten sein?
Ich watschelte langsam zur G-Klasse und öffnete die Tür hinter Marten. Dort entdeckte ich Alex welcher seelenruhig schlief. „Wo ist Max?" fragte ich Marten leise um Lx nicht zu wecken. „Bei Rina." antwortete er und startete den Wagen. „Wir haben connections. John, Gazo und Frost hatten Glück, dass die nichts bei sich hatten. Max und Lx konnten wir mit dem Anwalt rausboxen." beantwortete er meine unausgesprochene Frage und war froh das sonst nichts weiter war.

Ich lief grade die Treppen hoch und öffnete die Haustüre. Ohne mich umzudrehen schloss ich sie hinter mir und ging weiter. Ich war geschafft von dieser Nacht. Ich wollte nur ins Bett. In meiner Wohnung lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Tür und schloss die Augen. Ich fragte mich warum ich all das eigentlich zugelassen hatte, ich könnte ein viel entspannteres Leben führen. Rina war Schuld, ganz klar. Hätte sie mich nicht zu diesem blöden Konzert überredet, wäre ich nicht immer in diesen doofen Situationen.
Durch das Klingeln der Haustür schreckte ich aus meinen Gedanken auf. Hatte ich was im Auto vergessen? Ich drückte auf den Summer und öffnete die Tür und blickte zur Treppe. Schwere Schritte gingen die Stufen hinauf. „Marten? Hab ich was vergessen?" keine Antwort. Plötzlich kam John um die Ecke und kam direkt auf mich zu. „Was ist?" fragte ich ihn, doch er ignorierte die Frage. „Rein." er nickte in meine Wohnung, doch ich setzte mich nicht in Bewegung. Er verdrehte genervt die Augen und schubste mich in meine Wohnung. „Gehts noch?!" rief ich aus, er knallte die Tür hinter sich zu und kam mit großen Schritten auf mich zu. „Kannst du mir mal verraten was das war?!" Seine tiefe Stimme war laut, was mich einschüchterte. „Ich versteh nicht wieso du so dumm warst und gesagt hast das es dein scheiß ist! Ich hätte das geregelt. Ey, wie kannst du nur so hohl sein?" er redete sich in Rage und blickte vorwurfsvoll und wütend auf mich herab. „Hör auf mich zu beleidigen!" -„Was hast du dir dabei gedacht Lyra?! Und wann wolltest du uns das mit deinem Vater erzählen, das er ein scheiß Bullenschwein ist, huh?" Ich bekam große Augen und ich glaubte mir ging grade der Arsch auf Grundeis. Wie hatte er das rausgefunden? „Ich hab euch an der Wache gehört." er raufte sich die Haare und drehte sich genervt um. „Fuck alter! Du hättest unser Leben zerstören können!" Seine riesige Faust landete gegen meine Wand, die Bilder die daran hingen wackelten. „Könntest du bitte meine Einrichtung ganz lassen?" John schnaubte. „Ich verstehs nicht! Hörst du eigentlich was ich sage?" ich zuckte nur mit den Schultern. „John, ich weiß selbst nicht wieso ich das getan hab, irgendwie hatte ich das Gefühl ich müsste es tun. Und meine Familie geht dich nichts an." rechtfertigte ich mich und mein gegenüber schüttelte unverständlich den Kopf. „Wieso bist du so?" fragte er leise und drehte sich wieder um und griff die Türklinke. „Das wars? Du bist nur hier her gekommen um mich anzupflaumen? Kein Danke fürs Decken oder fragen ob es mir gut geht? Du bist einfach so ein beschissenes, egoistisches Arschloch Bonez!" keifte ich. Ich war verletzt und wütend. John drehte sich um und sah mich wütend an. „Ich bin alles andere aber kein Egoist! Also halts Maul, Fotze." knurrte er. Nun war das Mars voll, ich schnappte mir meine Pantoffel und bewarf ihn damit. „Nenn mich nie wieder Fotze, sonst trifft dich was anderes!" zischte ich wutentbrannt. „Hast du mich grade mit einem Plüsch-Kätzchen-Hausschuh abgeworfen?!" brüllte er und kam auf mich zu. Ich machte einen Satz und rannte den Flur entlang in mein Schlafzimmer, knallte die Tür hinter mir zu, wollte grade abschließen, doch John hatte so eine Kraft, dass er die Tür mit einer Wucht aufstieß. Ich taumelte und fiel zu Boden. Ich saß in der Falle und er war mir eindeutig überlegen. Verdammt.

Kopfgeficke. || Bonez Mc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt