30. 💎

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Ich stand unentschlossen vor dem Krankenhaus mit einer Tüte voll Essen. John und ich hatten uns seit letzter Nacht nicht mehr gesehen, geschweige denn geschrieben. Zwischen uns war Funkstille. Als ich gegen Mittag aufgewacht war, hatte ich deswegen Schuldgefühle und machte mich dann, nachdem ich mich für den Tag fertig gemacht hatte, auf den weg zur nächsten Imbissbude um ihm was zum essen vorbei zu bringen. Ich war noch immer sauer auf ihn, doch trotzdem fehlte er mir. Und dadurch dass er mir so fehlte, wollte ich es wieder gut machen und mit einem Vorwand bei ihm vorbei schneien.
So trottete ich durch das Krankenhaus bis ich auf der Station angekommen war und erkundigte mich bei meinen Kollegen nach seinem Wohlergehen bevor ich sein Zimmer betrat. Sie sagten mir, dass es ihm deutlich besser ginge und er am nächsten Tag entlassen werden könnte wenn nichts weiter passiert.
Ich klopfte also zögerlich an, wartete einen Moment und ging dann hinein. Vor seinem Bett stand Cleo, sie hatte die Arme vor der Brust gekreuzt und sah ihn deutlich angepisst an, während Tyga mit trauriger Mine auf seinem Bett saß und seine Hand hielt. „Soll... soll ich später nochmal kommen?" fragte ich gleich ohne alle zu begrüßen, doch Cleo schüttelte den Kopf. „Bleib nur, wir gehen jetzt sowieso. Komm Ty." sie stiefelte zur Tür, während Tyga ihren Papa noch zum Abschied umarmte und kurz bei mir stehen blieb um mich kurz zu Umarmen bevor beide aus dem Zimmer gingen. „Was war das denn?" fragte ich als die Tür ins Schloss fiel und setzte mich an die Bettkante um John einen Kuss zu geben. „Cleo hat mich zur Schnecke gemacht." John sah beleidigt aus dem Fenster, ich konnte mir schon denken wieso. Wahrscheinlich hatte sie ihm vorgehalten wie dumm er sich aufgeführt hatte, seine Tochter fast ihren Vater verloren hätte und sie sich wahrscheinlich auch ein wenig Sorgen gemacht hatte. „Was ist das?" fragte er dann, riss mich dabei aus meinen Gedanken und sah neugierig in die Tüte die ich noch in der Hand hielt. „Ahso, völlig vergessen. Ich hab dir Essen mitgebracht, ich dachte du würdest dich auf gutes Imbissessen eher freuen als auf das was es hier gibt." Johns Augen strahlten und er nickte energisch. Ich holte also alles aus der Tüte und stellte ihm Burger, Currywurst und Pommes auf den Tisch. Er bedankte sich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Während ich ihm dabei zusah wie er alles vertilgte, stocherte ich eher in meinen Pommes herum. „Was ist? Hast du kein Hunger?" fragte er mich mit vollem Mund und schob sich ein Stück Wurst in den Mund. „Nicht wirklich." ich schob ihm meine Pommes entgegen und auch die verputzte er sofort. „Ich mache mir noch immer Gedanken um gestern John." murmelte ich dann und John lehnte sich genervt zurück. „Ich sagte doch schon das es keinen Grund gibt." wie konnte es sein dass ein Mensch so schnell geladen sein konnte? Dabei versuchte ich so ruhig zu bleiben wie es nur ging um ihn nicht zu provozieren. „Du kannst mit mir darüber reden. Ich werde dich nicht verurteilen." sagte ich ruhig und versuchte ihm entgegenzukommen. „Du hast es aber schon! Sogar ohne den Grund zu wissen." rief er aufgebracht und stand auf um an das Fenster zu gehen. Ich zog eine Augenbrauen in die Höhe, ich hatte also recht. Von Anfang an hatte ich recht. „So, es gab also doch einen Grund." schnippisch kreuzte ich meine Arme vor der Brust und starrte auf seinen Hinterkopf. „Ja verdammt, es gibt Gründe, aber die haben dich nichts anzugehen!" ich zuckte bei seiner Lautstärke zusammen und rutschte tiefer in meinen Stuhl hinein. John drehte sich um und sah mich wutentbrannt an, doch sein Blick wurde weicher als er mich ansah. „Scheiße... Das wollte ich nicht. Aber..." er machte eine Pause und atmete tief durch. „Gib mir ein bisschen Zeit, okay?" ich nickte. Irgendwie konnte ich ihm nicht böse sein. Er hatte ja trotz allem immer noch ein gutes Herz. John war nunmal impulsiv und ich musste ihm einfach den Freiraum geben den er brauchte.

Ich hatte mich mit ihm auf sein Bett gequetscht und wir hatten uns über die Disney+ App entschieden 'Die schöne und das Biest' anzusehen.
„Weißt du was? Irgendwie sehe ich uns ja in dem Film." Johns Stimme vibrierte durch seinen Körper und ich fing an zu schmunzeln. Zu niedlich dass er diesen Gedanken aussprach. „Ich bin die schöne und du das Biest." fügte er schnell hinzu und als ich realisierte was er da von sich gegeben hatte, setzte ich mich auf und sah ihn empört an. Augenblicklich fing er an zu lachen und zog mich an sich ran nur um mich fest an sich zu drücken. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen." er lachte weiter während ich weiterhin beleidigt aber schmunzelnd von ihm zerquetscht wurde. Durch sein lachen bebte sein ganzer Körper und weil er mich so nah an sich gezogen hatte, konnte ich seinen Duft einatmen. Ein flattern machte sich in meiner Bauchregion breit und ich fühlte mich gleich viel wohler. Gott hatte ich mich in diesen Kerl verliebt.
Er war einfach anders. Ich konnte ihn kaum beschreiben, aber dadurch dass er so kompliziert sein musste, war er irgendwie doch die richtige Herausforderung für mich. Er war oft viel zu stur, kleinlich, versnobt und vielleicht auch etwas zu impulsiv, doch je näher man ihn kennenlernte, desto offener und lieber wurde er. Es hatte ewig gedauert bis er die Gefühle offen zeigen konnte. Seine Selbstlosigkeit seinen engsten Leuten gegenüber war groß, sein Humor etwas gewöhnungsbedürftig aber genau richtig und sein Herz war aus Gold. Zwar an manchen Stellen eingefroren, doch man konnte es schnell wieder auftauen.
„Was starrst du mich denn so an? Da vorn läuft die Musik." er grinste mich an und zeigte auf sein Handy, doch der Film interessierte mich längst nicht mehr. Ich küsste ihn. Lange.
Ich fuhr mit meinen Händen über seinen Bauch zu seinem Rücken und kraulte ihn nebenher. John brummte zufrieden und fuhr auch mit seinen Händen langsam über meinen Körper. An meinem Po verweilte er nun eine Weile und massierte ihn so lange bis er sich dazu entschloss unter mein Shirt zu wandern und in meinen BH fasste. Augenblicklich stellten sich meine Brustwarzen auf als er sie berührte und eine Gänsehaut bildete sich. Ich spürte mittlerweile an meinem Bein etwas hartes, wo ich langsam meine Hand hin bewegte und ich bemerkte dass er mittlerweile seine volle Größe erreicht hatte. John atmete schwer aus als ich ihn mit meinen Fingerspitzen durch den dünnen Stoff der Hose berührte. Seine Hand ließ von meinen Brüsten ab und wanderte nach unten. Er zog meine Leggins ein Stück runter, während wir mit unseren Zungen tanzten. Er löste sich schwer atmend von mir und sah mir in die Augen als er plötzlich seine Finger auf meine Mitte legte und anfing kreisende Bewegungen zu machen. Ich stöhnte überrascht auf, immer wieder war ich erstaunt über seine Fingerfertigkeit. Er fing an siegessicher zu grinsen und führte nun zwei Finger in mich ein. Seine Augen glitzerten vor lauter Lust und ich verlor mich direkt in ihnen. Ich stöhnte laut auf, weshalb John sofort seine Lippen auf meine legte damit ich verstummte. Ich hatte mittlerweile meine Hand um sein Glied gelegt und fuhr sanft auf und ab. Ein lustvolles knurren entwich seiner Kehle und er intensivierte seine Bewegung in mir, was mich gleich nochmal aufstöhnen lies. Dieser Kerl hatte einfach Ahnung wie er mich glücklich machen konnte.
John ließ von mir ab und zog meine Leggins noch weiter runter und drehte mich von sich weg. Gleich darauf drehte er sich weg und kramte in seinem Tischchen rum, ich vermutete mal er suchte seinen Geldbeutel um ein Kondom zu holen. Er packte meinen Hinterkopf und riss meinen Kopf herum damit er mich küssen konnte. Währenddessen drang er mit einer Wucht in mich hinein, was mich atemlos aufkeuchen ließ. Mit fliesenden und kräftigen Bewegungen stieß er von hinten immer wieder ein, sein Schwanz drückte gegen meine Bauchdecke und ließ mich irre werden. Ich stöhnte immer wieder seinen Namen, während seine Stöße immer stärker wurden und wir beide ziemlich zeitgenau zum Höhepunkt kamen. Er zuckte in mir, ich verkrampfte mich. Ich sah nur noch bunte lichter.

Als wir den Abspann von Die schöne und das Biest im Hintergrund hörten, ließ er von mir ab. Wir zogen uns unsere Kleidung wieder an und lächelten glücklich. „Krankenhaus Sex ist irgendwie echt ein anderes Erlebnis." John schmunzelte und ich blickte ihm in die Augen. „Das sollten meine Kollegen nur nicht unbedingt mitbekommen." auch ich konnte mir ein schmunzeln nicht verkneifen und wir kuschelten ein wenig.
John durchbrach die angenehme Atmosphäre und Stille mit einem räuspern. „Ich hab gestern meine Ex gesehen. Neben Cleo hatte ich immer gedacht sie wäre die richtige, die Frau mit der ich alt werden möchte." rückte er endlich mit der Sprache raus und in mir schoss eine Welle von negativen Gefühlen durch den Körper. „Ich hab sie geliebt, auch wenn wir nur kurz zusammen waren. Seit die Beziehung beendet ist hab ich sie nur zweimal gesehen und jedes mal erfahre ich Gefühle die mir alle Sicherungen durchbrennen lassen." seine Stimme wirkte traurig. Mir wurde schlecht.
„Ich weiß wahrscheinlich überfalle ich dich grade damit, aber ich schwöre dir ich empfinde nichts mehr für sie außer Hass und Enttäuschung. Sie ist mir damals fremdgegangen und sie wollte mir ein Kind unterjubeln. Aber schlussendlich hat sie es durch den Stress verloren. Ob es nun wirklich von mir war oder dem anderen weiß ich nicht."
Meine Übelkeit wurde immer stärker, so flüchtete ich direkt in das Badezimmer und übergab mich.
John klopfte gegen die Tür und versuchte mich durch diese zu erreichen, doch ich übergab mich weiter und weiter bis nur noch Galle erbrach. „Komm schon Sternchen, lass mich rein." hörte ich ihn dumpf durch die Tür, doch ich war nicht in der Lage meine Beine zu heben oder zu sprechen. Meine Kraft hatte mich einfach verlassen. Es klopfte erneut und dann wurde die Tür aufgesperrt. „Hey, was machst du denn?" John hatte tatsächlich die Glocke betätigt und eine Krankenschwester kam direkt auf mich zu und zog mich auf die Beine. Sie begleitete mich zum Bett und wir legten mir die Beine hoch. Alles unter Beaufsichtigung von John, denn er war einfach direkt gealtert. Seine Stirn zog tiefe Falten und seine Augen strahlten Unsicherheit aus. Diese Gefühlskotze zerrte etwas an meinen Kräften, doch es wurde besser und auch John schien sich nicht mehr all zu viele Sorgen zu machen.
„Es tut mir leid. Manchmal wenn mich Gefühle überkommen, dann wird mir oft schlecht." murmelte ich in seine Hand die er mir an meine Wange gelegt hatte.
Wir kuschelten uns wieder zusammen auf das kleine Krankenbett und sahen uns noch eine Serie auf Netflix an bis ich zur Notaufnahme ging um meine Nachtschicht anzutreten.

Kopfgeficke. || Bonez Mc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt