„Du musst einen Test machen!" zischte Marten mir leise zu als wir beide das Geschirr in die Küche brachten. „Ey, wenn das..." Marten verstummte als Julian weitere Teller brachte, er sah uns kurz abwechselnd an, doch verschwand gleich darauf wieder. „Wenn es von einen der beiden ist musst du das wissen. Das könnte ein Beweismittel sein." sagte er leise, ich konnte jedoch nichts dazu sagen. Ich versuchte nämlich meine tränen zurück zu halten. Es würde auch erklären weshalb ich so viel emotionaler war als sonst, genauso wieso ich so viel gegessen und derart zugenommen hatte. Plötzlich lief mir der Schweiß, mein Herz klopfte wie wild und ich wusste nicht wohin mit mir. Und natürlich hatte Marten recht. Wie immer eigentlich.
Plötzlich zog etwas an meinem Kleid und ich sah an mir runter, neben mir stand Jannis und hob seine Ärmchen in die Höhe. „Lila hoch." ich atmete tief durch und setzte ein lächeln auf und nahm ihn vorsichtig hoch. „Na kleiner Mann? Bist du noch nicht müde?" fragte ich ihn und bekam zur Antwort ein Kopfschütteln, rieb aber dabei seine Augen. Ich kicherte leise und fuhr ihm durch seine dunklen Locken. Dieses Kind war einfach ein richtiges zuckersüßes etwas und wenn man mir vor einem Jahr noch ein Kind in die Hand gedrückt hätte, wäre ich wahrscheinlich völlig überfordert mit dem Kind in den Armen da gestanden und hätte geweint, weil ich nicht wusste was ich damit anstellen sollte.
Marten sah mich lächelnd an. „Also eine super Mutter wärst du ja. Steht dir gut so ein Kind." sagte er und kam uns beiden näher um Jannis leicht in die Backen zu knuffen. „Süß!" Hannah stand mit dem Handy in der Hand vor uns und machte ein Bild. Etwas verdutzt blinzelte ich sie an, doch das nahm sie schon gar nicht mehr wahr und grinste in ihr Handy. „Ich hoffe Anton und ich sehen auch bald so aus." murmelte sie verträumt und strich über ihren kleinen Bauch. „Äh... Wir... Ich..." stotterte ich, keine Ahnung wieso ich jetzt keinen vernünftigen Satz aus mir raus bekam. Ich merkte wie rot ich anlief. Marten jedoch fing an zu lachen und Hannah ging weiter um das WC aufzusuchen. „Der kleine scheint wirklich müde zu sein. Wir sollten Lina bescheid sagen." sagte er nun leise und fuhr Jannis nun auch über den Kopf, welcher mittlerweile seinen Kopf auf meine Schulter lehnte und den Daumen in den Mund genommen hatte. Ich merkte auch jetzt erst wie nah Marten mir eigentlich war und bekam direkt Herzklopfen. Entweder war das der Alkohol oder, ich hoffte natürlich nicht, meine Hormone die völlig verrückt spielten. Ich sah zu ihm rauf und musste grade knallrot anlaufen, denn er grinste auf mich hinab und zwinkerte mir zu. Er setzte erst einen Schritt zurück als jemand sich räusperte. Natürlich war das John welcher nicht sonderlich amüsiert aussah. „Ich geh mal Lina holen." sagte Marten dann und ging an John vorbei welcher auf mich zu kam, aber einen Teller neben mir auf die Küchenzeile ablegte. „Hey Gangster, bist du müde?" John strich ihm mit leichten Fingern über die Wange und ich hielt einfach die Luft an. Stunden schienen zu vergehen und ich konnte mein Herz laut schlagen hören. John sah von dem kleinen auf, mir direkt in die Augen und mein Herz setzte für einen Moment komplett aus. Seine Augen wirkten traurig, völlig gebrochen und verletzt. Er wanderte über mein gesamtes Gesicht und blieb an meinen Lippen hängen, doch schien sich mit Mühe gegen etwas zu wehren. „Bist du es?" fragte er nun leise und seine Stimme wirkte anders als sonst. Er hatte natürlich die vermutliche Schwangerschaft gemeint. Ich reagierte mit einem Schulterzucken, da ich die Antwort selber nicht wusste. Jedoch kam es vermutlich zickig rüber als es eigentlich hätte sein sollen. „Hmpf." machte er und entfernte sich von uns. „Hast ja recht, geht mich nichts mehr an." sagte er angepisst und verließ die Küche. „John." krächzte ich leise, er drehte sich tatsächlich um und sah mich an, jedoch nicht so freundlich wie erhofft. „Ey passt doch. Du und Marten jetzt. Hab das schon gecheckt. Ist halt meine Strafe dass ich dich verlassen hab. Wahrscheinlich ist es sogar von ihm." seine Worte peitschten scharf in meinen Ohren. Ich war fassungslos und hatte keine Antwort darauf. Wie konnte er es wagen, sowas zu behaupten? Hatte er so wenig emphatievermögen? Er wirbelte alles in mir auf. Ich biss mir auf die Lippe und versuchte alles zu schlucken. In mir platzten sämtliche nerven.
„Fick dich John." presste ich dann leise hervor, war den Tränen nahe. „Vergiss nicht, ich hab dich gefickt." spuckte er aus und ging raus. Mir kamen die Tränen voller Wut und Verzweiflung. Ich hatte das Gefühl er hatte vergessen was mir angetan wurde. Vielleicht dachte er, ich würde so vor meinen Problemen weg laufen und mich 'glücklich vögeln'.
Julian kam grinsend hinein gelaufen „Hab gehört da will jemand ins-... Lyra, alles in Ordnung?" Er sah verwirrt zwischen mir und seinem Kind hin und her. Schnell nahm er seinen Sohn zu sich und reichte mir ein Taschentuch. Ich nickte stumm und putze mir dabei die Nase. Julian sah mich nachdenklich an, fing dann aber an zu lächeln. „Komm, wir bringen ihn in Emilias Zimmer. Wir haben dort ein Reisebettchen für ihn aufgebaut." sagte er und zog mich mit sich.
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Kopfgeficke. || Bonez Mc FF
Fanfiction!Triggerwarnung! Enthält Beleidigungen, Drogenmissbrauch, Sexuellehandlungen. Lesen auf eigene Verantwortung. ____________________________________________ „Du fickst einfach meinen Kopf! Ich hab keine Ahnung was du gemacht hast, aber ich denke an n...