40 - Wunschlos glücklich

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Vianas POV

*Einige Stunden zuvor*

Ich konnte zum ersten Mal in meinem Leben behaupten, dass ich wunschlos glücklich war. Nirgendwo anders auf der Welt fühlte ich mich so sicher und geborgen, wie in Lias' Armen.

„Das war wunderschön", murmelte der Lockenkopf mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen.

„Oh ja", bestätigte ich ihn sofort. „Das war es wirklich."

Lias und ich hatten uns nicht nur unsere gegenseitige Liebe gestanden, sondern uns auch körperlich geliebt. Endlich konnte ich den Akt der Liebe mit etwas Schönem verbinden und nicht mit der Vergewaltigung von Percy.

„Wie geht es jetzt eigentlich weiter?", durchforstete ich leise die Stille.

Der Mond schien sanft durch das Fenster und ließ Lias' grüne Augen erstrahlen. Er war so wunderschön – sowohl optisch als auch charakterlich.

Nach einem Jungen wie ihm hatte ich mich mein Leben lang gesehnt.

Es war naiv von mir gewesen, zu glauben, dass Percy dieser Junge sein konnte, denn er war nichts weiter als ein elendiger Mistkerl. Ich betete innerlich, dass er, Cassy und Betty eine angemessene Strafe für all ihre Schandtaten erhalten würden.

„Was meinst du?", hakte Lias mit gerunzelter Stirn nach.

„Ich möchte wissen, wie es mit uns beiden weitergeht." Kurz schwieg ich, um auf eine Reaktion meines Gegenübers zu warten, doch auch er blieb still. „Sind wir jetzt ein Paar? Und was ist mit deinem Job als Liebesgott?"

Auch wenn ich mich an die Tatsache gewöhnt hatte, dass Lias der Gott der Liebe war, war es immer noch merkwürdig, diesen Fakt laut auszusprechen.

Ich, Viana Jones, hatte mich Herz über Kopf in den Liebesgott verliebt. Ganz schön ironisch, wenn man bedachte, dass ich noch vor einigen Wochen der Liebe abschwören wollte, nicht wahr?

„Lass uns einfach diesen Moment genießen, okay?" Lias schaute mich flehend und auch ein bisschen verzweifelt an. „Alles Weitere können wir dann morgen klären." Ihm zuliebe nickte ich zwar, doch eigentlich wollte ich jetzt schon Gewissheit haben.

Wir hatten uns gegenseitig „Ich liebe dich" gesagt und miteinander geschlafen. Worüber musste er noch nachdenken? Etwa über seinen Job?

Ein Seufzen entfloh meinen Lippen, als ich mich enger an Lias' nackte Brust schmiegte. Ich konnte seinen Herzschlag spüren und stellte fest, dass dieser viel zu schnell war.

„Warum bist du so nervös?", fragte ich den Lockenkopf lächelnd. Ich konnte mir seine Antwort zwar schon denken, aber ich wollte die Worte noch einmal aus seinem Mund hören. „Weil ich neben einem wundervollen Mädchen liege, das mich ganz verrückt macht", antwortete Lias mir, ehe er einen federleichten Kuss auf meiner Stirn platzierte.

„Schlaf jetzt, Viana. Es ist schon spät."

Da hatte er Recht. In einer halben Stunde war schon Mitternacht.

„Bist du bei mir, wenn ich aufwache?"

Ich konnte sehen, dass Lias zögerte, doch letztendlich nickte er. „Natürlich", fügte er leise hinzu.

Und obwohl ich das Gefühl hatte, dass er mich anlog, driftete ich langsam in einen traumlosen Schlaf ab.

Amor mit BasecapWo Geschichten leben. Entdecke jetzt