8 - Der blonde Teufel

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Vianas POV

*Zwei Jahre zuvor*

„Du miese kleine Schlampe!"

Ich zuckte so stark zusammen, dass ich mein Essenstablett fallen ließ und es klirrend auf dem Boden aufkam.

Noch nie zuvor wurde ich von einem anderen Menschen so dermaßen beleidigt - und erst recht nicht in der Öffentlichkeit.

„Was hast du dir dabei gedacht, hm?"

Obwohl mein ganzer Körper unter Adrenalin stand und ich mich einfach nur in Luft auflösen wollte, hob ich langsam den Kopf. Das war allerdings ein Fehler, denn sofort blickte ich in ein Paar giftgrüner Augen, das mich vor lauter Wut erdolchte.

Vor mir stand ein Mädchen, das ich noch nie zuvor gesehen hatte.

Mit den blonden Locken und den weichen Gesichtszügen glich sie einem Engel - nur ihre Augen verrieten mir, dass sie nicht aus dem Himmel, sondern aus der Hölle kam. Dieses gefährliche Feuer, das in ihrer dunklen Iris loderte, sprach für sich.

„Dachtest du ernsthaft, du könntest mir meinen Freund ausspannen?", führte das Mädchen zornig ihren Monolog fort.

Inzwischen hatte sich eine ganze Traube an Schülern um uns herum versammelt, sodass ich im Mittelpunkt des Geschehens stand - leider. Unter den Schaulustigen befand sich auch meine beste Freundin Cassy, doch sie dachte nicht einmal im Traum daran, mir zu helfen. Stattdessen hob sie bloß neugierig die Augenbrauen und verschränkte die Arme vor der Brust.

Super, dabei hätte ich ihre Hilfe in jenem Moment sehr gut brauchen können.

„Sieh dich doch nur an." Der blonde Teufel lachte gehässig. „So ein Häufchen Elend ist dazu bestimmt, alleine zu sterben."

Auch wenn ich immer noch nicht wusste, warum das Mädchen so sauer auf mich war, bildeten sich die ersten Tränen in meinen Augen. Es war ein schreckliches Gefühl, angeschrien und vor der ganzen Schule gedemütigt zu werden.

„Das ist die erste und vor allem auch die letzte Warnung, Viana Jones. Wenn du meinem Freund noch einmal zu nahekommen solltest, dann schwöre ich bei Gott, dass ich dir eigenhändig das Genick brechen werde."

Mit diesen Worten wandte sich die Grünäugige von mir ab, nur um gleich darauf zu Percy zu stolzieren.

Zunächst verstand ich nicht, warum sie sich bei ihm einhakte, doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Dieses Mädchen war Percys Freundin. Und ich war so dumm gewesen und hatte ihren Freund auf die Wange geküsst.

Verdammt!

Wie es schien, hatte ich mir eine neue Feindin angelacht.

Amor mit BasecapWo Geschichten leben. Entdecke jetzt