32 - Alles hat ein Ende

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Vianas POV

*Ein Jahr zuvor*

Als ich an jenem Tag die Schule betrat, spürte ich sofort, dass etwas Schreckliches passiert war – und das lag nicht nur an den abwertenden Blicken meiner Mitschüler. Es war mein Bauchgefühl, das mir sagte, vor einer erneuten Katastrophe zu stehen.

Mit gesenktem Kopf bahnte ich mir schließlich einen Weg zu meinem Spind und erstarrte, als ich ihn erreicht hatte.

Nein! Das konnte nicht wahr sein! Das durfte nicht wahr sein!

Die ersten Tränen sammelten sich in meinen Augen, nur um wenig später wie heiße Feuerbälle über meine Wangen zu kullern.

Das war also der Grund gewesen, warum mich all die anderen Menschen so verachtend angeschaut hatten. Sie alle hatten nämlich das Unterwäschefoto von mir gesehen, das im DIN A3 Format an meinem Spind hing.

Ich konnte nicht glauben, dass Percy erneut mein Vertrauen missbraucht hatte.

Erst gestern Abend hatte er mir noch versprochen, dass er das Foto niemandem zeigen würde.

Er hatte gelogen – schon wieder.

Angetrieben von der Wut riss ich das Unterwäschefoto von meinem Spind ab und zerteilte es danach in tausend kleine Papierfetzen. Irgendwie war es ironisch, dass diese Fetzen die Splitter meines Herzens widerspiegelten.

„Viana! Können wir reden?"

„Nein!"

Ohne mich umzudrehen, wusste ich, wer dort stand. Percy Kingston – die Person, die ich in jenem Moment als allerletztes sehen wollte.

Ich hatte es so satt, mich von diesem Typen verarschen zu lassen!

„Bitte, Viana."

Nun wirbelte ich doch herum. Begleitet von einem bitterbösen Blick fauchte ich den Schwarzhaarigen an: „Verpiss dich, Percy! Ich will dich nie wieder sehen! Du bist mit Abstand das größte Arschloch, das ich kenne!"

„Hör mir zu", ignorierte der Braunäugige meine Worte. „Das alles ist ein riesiges Missverständnis."

Ich konnte seine dämlichen Lügen und Ausreden nicht mehr hören. Percy war kein guter Mensch – an dieser Sichtweise konnte selbst meine rosarote Brille nichts mehr ändern.

„Halt einfach die Klappe, okay?"

„Viana-"

„Lass es!" Trotz meiner Gefühle hatte ich nun endgültig mit Percy Kingston abgeschlossen. Das war auch der Grund, weshalb ich ihm meinen Mittelfinger präsentierte und ihn dann alleine im Gang stehen ließ.

Amor mit BasecapWo Geschichten leben. Entdecke jetzt