Vianas POV
*Einige Wochen zuvor*
Sich von Percy fernzuhalten, war schwieriger als gedacht. Plötzlich traf ich den Lockenkopf nämlich jeden Tag in der Mensa und lief ihm in den Pausen mindestens zweimal über den Weg.
Jedes Mal, wenn er mir dann sein entschuldigendes Lächeln zuwarf, wollte ich am liebsten meine Vorsätze – mich von ihm fernzuhalten – über Bord werfen und mich stattdessen in seine Arme fallen lassen.
Meine Liebe zu ihm wollte einfach nicht nachlassen.
„Das hier ist eine Party", riss mich plötzlich eine bekannte Stimme aus meinen Gedanken. „Trauerklöße wie du, die bloß die Stimmung herunterziehen, haben hier nichts zu suchen!"
Mit einem Lächeln, das so falsch wie Bettys Wimpern war, drehte ich mich zu der Blondine um. „Keine Sorge – ich bin nicht hier, um die Stimmung herunterzuziehen. Ich will Party machen!" Um meine Worte zu unterstreichen, griff ich wahllos nach einer Flasche und nahm drei große Schlucke daraus.
Eigentlich wollte ich gar nicht auf diese Party gehen, aber so langsam musste ich wieder zu meinem alten Leben vor Percy zurückfinden. Ich durfte nicht zulassen, dass eine Person aus meiner Vergangenheit immer noch meine Zukunft kontrollierte.
„Dann lass uns doch darauf anstoßen!", grinste mich Betty hinterhältig an. „Cassy ist sicherlich so nett und besorgt uns drei Becher."
So schnell meine ehemalige Freundin verschwunden war, genauso schnell war sie auch wieder aufgetaucht. Mit einem tückischen Lächeln reichte sie mir einen roten Pappbecher. „Auf eine wilde Nacht!"
„Auf eine wilde Nacht!", wiederholte ich, ehe wir anstießen und ich den Inhalt meines Bechers beinahe in nur einem Zug leerte.
Der Alkohol zeigte schnell seine Wirkung.
Ich verlor meinen Orientierungssinn, hatte das Gefühl, Karussell zu fahren und sah nur noch verschwommene Gestalten.
„Viana", hielt mich plötzlich eine Hand am Oberarm zurück. „Du siehst wunderschön aus. Wollen wir nicht ein wenig Spaß haben?"
Meine Sinne waren so benebelt, dass ich keine Ahnung hatte, wer dort vor mir stand. Das war mir aber auch egal, als ich wenige Sekunden später weiche Lippen auf meinen spürte.
Ein Feuerwerk der Gefühle explodierte in meinem Magen – ob das an dem vielen Alkohol oder an dem Kuss lag, konnte ich nicht sagen. Ich wusste nur, dass ich diesen Zustand nie wieder missen wollte.
„Komm mit. Ich kenne einen Ort, an dem wir ungestört sein können." Zu meinem Bedauern löste sich die Person mit den Teddybäraugen von mir und führte mich dann aus dem Haus nach draußen zu einer kleinen Scheune.
„Endlich können wir das tun, worauf ich schon so lange gewartet habe."
Ehe ich den Sinn dieser Worte begreifen konnte, machte sich die fremde Person auch schon an meinen Anziehsachen zu schaffen.
DU LIEST GERADE
Amor mit Basecap
FantasyEr ist der Gott der Liebe. Sie ist ein Mädchen, das der Liebe abschwören möchte. Kann Lias es schaffen, Viana ganz ohne seine Pfeile zurück zur Liebe zu verhelfen? 💘Cover: kaynothanks