Amor mit Basecap

36 - Ein böses Erwachen

Vianas POV

*Einige Wochen zuvor*

„Viana!" Als die wütende Stimme meiner Adoptivmutter Layla ertönte, schreckte ich aus meinem unruhigen Schlaf hoch.

Mein Kopf dröhnte, mir war schwindelig und Übelkeit übermannte meinen Körper.

So elendig wie an jenem Tag hatte ich mich noch nie zuvor gefühlt

„Na, hat unsere kleine Partymaus etwa einen Kater?", lachte Thomas spöttisch. „Geschieht dir recht!"

Ich war immer wieder aufs Neue schockiert, wie schlecht mich meine Adoptiveltern behandelten. Am liebsten würde ich einfach davonlaufen und nie wieder zurückkehren, aber da ich noch nicht volljährig war, war mein Plan leider Gottes zum Scheitern verurteilt.

„Hast du uns vielleicht etwas zu sagen, Viana?", übernahm nun Layla wieder die Zügel des Gespräches. Im Gegensatz zu Thomas trug sie kein spöttisches Grinsen auf den Lippen, sondern funkelte mich bitterböse aus ihren Schlangenaugen an.

Unwillkürlich überkam mich eine weitere Welle Übelkeit. Nur mit Mühe und Not schaffte ich es, den Würgereiz zu unterdrücken.

„Es würde mich nicht wundern, wenn das schon die ersten Anzeichen deiner Schwangerschaft wären."

Schwangerschaft?

Ich rieb mir müde über die Augen. So langsam verstand ich gar nichts mehr. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben und schlafen.

„Hier." Layla drückte mir ihr Handy in die Hand, auf dessen Display ein Foto zu sehen war.

Zwei Jugendliche, die sich anscheinend in einer alten Scheune vergnügt hatten, waren darauf abgebildet.

„Was soll damit sein?", fragte ich verständnislos.

„Was damit sein soll?" Layla lachte hysterisch. „Dieses Foto ist überall im Internet zu finden, Viana!"

Mein Kopf war kurz davor, zu explodieren. Ich ertrug die Anwesenheit meiner Adoptiveltern nicht länger.

„Was glaubst du wohl, was unsere Freunde dazu sagen werden, wenn sie herausfinden, dass unsere Adoptivtochter auf Pornoseiten zu finden ist?!"

Plötzlich war ich hellwach. Mit rasendem Herzen riss ich Layla das Handy aus der Hand und betrachtete das Foto genauer.

„Nein." Tränen sammelten sich in meinen Augen.

Das durfte nicht wahr sein. Das konnte nicht wahr sein!

Die beiden nackten Teenager, die auf dem Foto zu sehen waren, waren Percy und ich.

Plötzlich verschwand der Nebel aus meinem Kopf und ich konnte mich wieder glasklar an den gestrigen Abend erinnern. Percy hatte mich in der vergangenen Nacht vergewaltigt.