13 - Herzensbrecher wie Percy Kingston

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Lias' POV

Das ist er also. Das ist der berühmt berüchtigte Percy Kingston.

Ich muss zugeben, dass ich ihn mir ein bisschen anders vorgestellt habe. Statt unschuldigen Rehaugen und einem sanften Lächeln hätte ich Tattoos und fiese Beleidigungen erwartet. Vermutlich sollte ich endlich mal damit aufhören, Herzensbrecher mit den klischeehaften Bad Boys aus Filmen gleichzusetzen.

„Äh, nein", stammelt Viana auf einmal unsicher neben mir. „Du musst dich verhört haben, Percy. Wir haben nicht über dich gesprochen."

Es ist äußerst interessant, wie sich die Körpersprache der Brünetten innerhalb der letzten Sekunden verändert hat - von wütend und aggressiv zu abwehrend und untergeordnet.

Aber warum denkt sie, dass Percy höhergestellt sei, als sie selber?

„Hör mir mal gut zu, Percy", reiße ich nun das Wort an mich, während ich dem Schwarzhaarigen eindringlich in die Augen schaue. „Ich kenne Jungs wie dich. Dich interessiert es nicht, was andere Menschen fühlen und es ist dir auch egal, wenn du derjenige bist, der auf den Gefühlen anderer herumtrampelt. Nach außen hin wirkst du vielleicht cool und taff, aber tief in deinem Inneren weißt du ganz genau, dass das bloß eine lächerliche Fassade ist. Du bist erbärmlich, Percy!"

Wie immer ist meine Wortwahl nicht besonders einfühlsam gewählt, aber nur so wird dieser Herzensbrecher verstehen, dass er nicht immer tun und lassen kann, was er möchte.

Seinetwegen zweifelt Viana die Liebe an - und wenn ich Pech habe, bald auch noch ein paar andere Mädchen, die von Percy verletzt wurden.

„Alter! Was willst du eigentlich von mir?", knurrt der Braunäugige angriffslustig zurück. „Du hast keine Ahnung, wer ich bin und wozu ich fähig bin!"

„Oh doch, das weiß ich ganz genau", erwidere ich sofort. „Alles, was du kannst, ist das Brechen von unschuldigen Herzen."

„Ach ja? Lass mich dir das Gegenteil beweisen, indem ich nicht dein Herz, sondern deine Knochen breche!" Begleitet von dieser Drohung stürzt sich Percy auf mich. Mit der rechten Hand fixiert er mich am T-Shirt-Kragen, wohingegen er mit der linken Hand zum Schlag ausholt.

„Percy!" Vianas ängstlicher Schrei hallt wie ein Echo durch die leergefegte Innenstadt. „Hör sofort damit auf!"

Wie bereits erwartet ignoriert der Schwarzhaarige ihre Worte und konzentriert sich stattdessen wieder auf mich. Kurz bevor seine Faust auf mein Gesicht treffen kann, löse ich mich aus seinem Griff und verpasse ihm einen Kinnhaken. Daraufhin taumelt Percy ein paar Schritte zurück und spuckt Blut auf den Boden.

„Lias! Lass uns bitte einfach gehen!", versucht Viana erneut, diese Schlägerei zu verhindern.

Zwar bin ich absolut kein Fan von Gewalt, aber Percy hat diese Abreibung mehr als nur verdient. Wenn sich sonst niemand traut, ihm die Stirn zu bieten, dann muss ich halt diesen Part übernehmen.

Angestachelt von der Wut überbrücke ich den Abstand zwischen dem Lockenkopf und mir und drücke ihn brutal gegen eine Hauswand. „Du wirst dich bei allen Mädchen entschuldigen, die du verletzt hast. Ist das klar?", schreie ich ihn lautstark an.

„Du kannst mich mal kreuzweise, du blöder Arsch!"

„Wie war das?" Ich verstärke meinen Griff, sodass sich die ersten Steinchen der Hausfassade in Percys Wange bohren.

„Leck mich!"

„Ich kann dich leider nicht richtig verstehen!", knurre ich zornig. „Wirst du dich bei den Mädchen entschuldigen? Du kannst direkt bei Viana anfangen!"

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