Evan
,,Wirklich? Ist das wirklich so passiert?!" Rose schlug ungläubig, fassungslos die Hand auf den Mund. Doch ich nickte nur. Es war die pure, unverblümte Wahrheit, dass Cassidy sich mir damals aufgezwungen hatte. Dass ich sie nicht küssen wollte. ,,Schau, es gibt sogar ein Video, was danach geschah." Auf dem sieht man übrigens, wie ich Cassidy angeekelt von mir schiebe und in einen Blumentopf kotze. Ich öffnete meine Galerie und zeigte der erschütterten Rose mein IPhone.
Deren Mund öffnete sich immer weiter. Heilige Scheiße, ich will nicht wissen, wieviel sie da rein bekom... Nein! Nein! Aus Evan! Keine Schweinereien! Sonst bekommst du nur wieder eine unpassende Latte. Und das kannst du gerade echt nicht gebrauchen.
,,Evan, ich hatte ja keine Ahnung... Es tut mir so unendlich leid, ich hätte dir früher zuhören müssen. Ich weiß selber, wie schrecklich es ist, wenn man sich nicht wehren kann und jemand sich einem aufdrängt. Gegen seinen Willen. Es tut mir wirklich so leid...."
Rose schlang die Arme um mich. Die Umarmung war ungewohnt. Wir haben bis jetzt immer einen gewissen Abstand gehalten, der nicht über Berührungen an den Händen oder Armen unbedacht, hinausging. Und so saßen wir da. Im Dunkeln. Auf Rose's Bett. Den Babybauch umhüllt, geschützt in der Mitte. Arm in Arm. Eine enge, tröstende, aufrichtige Umarmung, die mehr sagte, als tausend Worte, die niemals so viel aussagen hätten können.
,,Hast du alles gehört, was ich gesagt habe?", nuschelte ich in ihre gutriechenden, frisch gewaschenen Haare. ,,Ja." War ja klar gewesen. Ich schnaubte leise auf, doch ließ sie nicht aus der Umarmung. Sie schien die Anzeichen zu verstehen. Mit einem schwungvollen Ruck saß sie auf meinem Schoß. Die Arme um meinen Nacken geschlungen. Ein freches Lächeln auf den vollen Lippen.
Sex. Ein geregeltes Zusammenspiel von prickelenden Hormonen, verwirrten Gedanken und erhitzten Körpern. Sex ist für den Großteil der Menschen essentiell. Ab und zu brauchen wir ihn einfach. Wir haben einfach dieses Bedürfnis. Aber es gibt einen großen Unterschied. Und zwar, ob man nur aus Spaß, aus purer Lust, wie bei einem One Night Stand, mit jemanden fickt, oder ob man mit jemanden schläft, der einem wirklich etwas bedeutet. Das ist ein riesiger Unterschied.
Rose vergrub kichernd ihr Gesicht in meiner Halsbeuge, als sie meinen Ständer an ihrem Oberschenkel spürte. ,,Lach nicht! Ich kann dafür auch nichts!", grinste ich bloß und strich ihr liebevoll über die Wirbelsäule. Ich könnte den ganzen Tag so sitzen. Mit ihr auf meinem Schoß, kuschelnd. ,,Ist das manchmal nicht auch unangenehm? Du kannst da ja echt gar nichts dagegen machen? Du kannst das ja nicht mal verstecken", murmelte sie leise an meine Haut. ,,Natürlich ist das unangenehm. Am schlimmsten war's so mit 13, 14, Junge, Junge... Da hab ich wegen allem einen Ständer bekommen. Nicht nur wegen Mädchen, sondern auch durch die ruckelnden Bewegungen eines Autos. Wegen allem." ,,Einem Auto?" Rose kicherte albern vor sich hin. ,,Was ist denn so anturnend an einem Auto?" ,,Frag mich doch nicht. Auf jeden Fall sind Ständer echt unangenehm, wenn man unterwegs ist. Aber man kann sowas schon verstecken. Man muss den nur unter den Gürtel klemmen und dann kann man...." ,,So genau wollte ich das gar nicht wissen!"
Rose schüttelte sich leicht angeekelt. Pff, die wollte es doch wissen. Sie soll schon wissen, wie ich meine Latte verstecke, wenn sie schon extra danach gefragt hat. Sie sah auf mich herab. Ein unsicherer, klammer Ausdruck zierte ihr schönes, schlankes Gesicht. ,,Weiß deine Familie eigentlich von unserem..." Sie blickte auf den Bauch zwischen uns. ,,Teilweise ja. Mein Cousin und dessen Eltern, die, die auf Long Island leben. Der Rest...Ich verspreche dir, ich sage es ihnen sobald wie möglich." Rose nickte bloß. Sie war eindeutig enttäuscht. Bestimmt machte sie sich Gedanken. ,,Mein Engelchen." Ich hob ihr Gesicht sanft am Kinn, sodass sie mich ansah. ,,Ich schwöre dir, ich schäme mich nicht für dich und unser Baby, falls du das etwa denkst. Du bist mir nicht peinlich. Ich liebe euch zwei, okay?" Sie nickte erneut. Diesmal etwas selbstsicherer.
DU LIEST GERADE
Faithful secrets
Teen FictionBand 3 Rose flüchtete nach London. Nachdem, was Evan ihr angetan hatte, musste sie weg von Amerika. Weg von ihm. Für sie stand fest, dass sie das Baby in ihrem Bauch, alleine großziehen würde. Denn sie wollte nie wieder etwas von Evan McBrowne hören...