Levi hechtete mit einem gekonnten Sprung zur Seite und schaffte es sich hinter ein paar Kisten in Sicherheit zu bringen. Dennoch fielen die massiven Backsteine auf ihn, wie Regentropfen vom Himmel. Er hörte Schreie. Getose. Steine die auf Körper platschten, doch vielleicht bildete er sich das auch nur ein. Wenn er ehrlich war, spielte das jedoch keine Rolle, denn es war so oder so furchtbar. Er wollte helfen und sein Team schützen. Er war für sie verantwortlich!
Nach einigen endlosen Sekunden war alles vorüber und dicker Staub hing in der Luft wie ein Nebel. Er selbst war nicht ernsthaft verletzt worden, bis auf ein paar Schürfwunden an den Armen und Händen, mit denen er sich vor den Backsteinen geschützt hatte. Sofort schob er die vielen Steine von sich, kletterte über das Geröll und versuchte sich ein Bild von der Lage zu machen.
Fahles Mondlicht schien durch eine der Wände, die mit zum Einsturz gebracht worden waren, zu ihm herein und richteten einen Scheinwerfer auf ein paar Kameraden. Er sah nur noch leblose Glieder, die unter den Steinen hervorschauten und feine rote Blutspritzer.
Levi hätte gelogen, wenn ihn das nach all den Jahren unberührt gelassen hätte. Er konnte es fürs erste gut wegstecken, wusste aber, dass er in den nächsten Tagen daran zu knabbern haben würde.
Bevor er sich seinen toten Teammitgliedern widmete sah er in den Raum hinein, in dem Anna und ein paar weitere Kameraden zuletzt gestanden hatten. Und dann erkannte er, warum sie keinen Titanen entdeckt hatten.
Eines dieser fetten Monster musste sich ein Stockwerk über ihnen befunden haben. Zudem musste es sich bei ihn um einen Abnormalen handeln - kein normaler Titan hätte ruhig in dem Raum über ihnen verharren können, ohne vor Hunger und Mordlust durchzudrehen.
Der Titan lag wie ein Käfer auf dem Rücken, schien sich aber aufgrund seiner Proportionen nicht umdrehen zu können. Wie ein Baby strampelte er wild mit den Armen und Beinen, während seine großen Glubschaugen Levi erspähten. Unter ihm, entdeckte Levi Anna, deren Gesicht blutverschmiert war. Mit einer Hand versuchte sie sich unter dem Körper wegzuziehen.
Eilig kletterte er über die heruntergestürzte Decke und versuchte den Druck des Titanen von Annas Körper zu mindern, als er jedoch sah, wie seine Kameradin Blut hustete, wusste er, dass es zu spät war. Sie musste innere Verletzungen haben.
Mit trüben Augen, sah sie zu ihm auf und lächelte. "Kapitän Levi... Es tut mir leid..."
"Idiotin", murmelte er und hockte sich zu ihr herunter. Dann nahm er ihre Hand und hielt sie solange fest, bis Annas Blick in die Ferne glitt und sie tot war.
Levis Brust wurde schwer. Jemanden sterben zu sehen erinnerte ihn immer an all seine Freunde, die er bereits verloren hatte. Die ihn hier zurückgelassen hatten. In dieser seltsamen Welt, in der er lediglich durch Mordlust angetrieben wurde. Das einzige, was ihn nach all der Zeit noch am Leben hielt.
Er sah auf Annas Hand, drückte sie noch einmal und ließ sie dann zu Boden sinken.
Zuerst musste er sich um den Titanen kümmern.
Er schnappte sich eines der zerstörten Regalbretter und stemmte es unter ihn. Mit einer leichten Hebelbewegung schaffte er es ihn umzudrehen und zögerte dann keine Sekunde, um ihn auszuschalten.
Dann machte er sich daran, Überlebende zu finden, doch das einzige, das er vorfand, waren zerquetschte Körper und leblose Augen.
"Verdammt...", murmelte Levi und fuhr sich müde über das Gesicht, als er etwas hörte. Es kam von oberhalb der Treppe...Written by Kirbylinchen.
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L x J
أدب الهواة"Ich habe nur eine Frage?", flüstert er in der Dunkelheit. "Wo bin ich?" Als der dreißigjährige Levi Ackermann mitten auf der Straße von Berlin erwacht ist er orientierungslos. Es ist mitten in der Nacht und er weiß, dass er nicht mehr dort ist, wo...