Das Mädchen namens Jess war schnell, was allerdings auch nur an diesem Gefährt lag, in dem sie saß. Als sie ihn endlich bemerkte, sah ihr Gesicht genauso entsetzt aus, wie vorhin, als er die beiden Männer hatte töten wollen.
Okay. Er musste zugeben, dass diese Verfolgung nicht allzu clever war. Andere Menschen waren ebenfalls schon auf ihn aufmerksam geworden, doch er konnte ja nicht einfach so in dieses Ding steigen und sich zu Jess setzen. Er fiel so schon auf.
Eines stand auf jeden Fall fest: Er war eindeutig in einer anderen Welt. Die Frage war nun, warum er hier war. Hatte Ren etwas damit zu tun?
Die Stadt durch die er sich bewegte wirkte ausgesprochen fortschrittlich. Ein paar Mal hatte er das Problem, dass sich sein Anker nicht festgriff. Einige Gebäude oder Pfeiler, schienen aus einem Material zu sein, an denen er sich nicht entlanghangeln konnte.
Schließlich hielt das Fahrzeug jedoch endlich und Levi begab sich in sichere Entfernung, indem er auf dem Dach eines Gebäudes Halt machte, das sich gegenüber von dem Gefährt befand. Er war aus der Puste, was ausgesprochen merkwürdig war. Normalerweise war seine Ausdauer auf einem ganz anderen Level. Das musste an dem Schmerz in seiner Brust liegen. Zwar ging es ihm schon besser, als noch eben auf der Straße, doch der pulsierende Schmerz war unverkennbar und real.
Sein Blick glitt Richtung Fenster, hinter dem Jess eben noch gesessen hatte. Also war sein Plan aufgegangen. Sie war auf dem Weg zu ihm.
Schnell kletterte Levi von dem Gebäude und achtete darauf, dass ihn niemand sah. Kaum war er auf der Erde und über die Straße getreten, kam ihm auch schon das Mädchen entgegen. Jess.
Sie sah wütend aus. Kurz sah sie sich um, bevor sie Levi erreichte, ihn packte und um die nächste Ecke zog. Folgsam ließ er es zu, er war allmählich viel zu erschöpft, um sich zu wehren. Ebenfalls etwas, dass nicht zu ihm passte. Was war nur los mit ihm?
"Sag mal, geht's noch?", fauchte Jess, als sie alleine waren.
"Irgendwie musste ich dir ja folgen, nachdem du so schnell abgehauen bist!", gab er grimmig zurück.
"Wie bitte?" Sie schnappte wütend nach Luft. "Du wolltest doch meine Hilfe gar nicht!"
Jetzt war es Levi, der sauer wurde. "Hör mal zu, Mädel, du wirst ja wohl selbst bemerkt haben, dass ich mich hier nicht auskenne und nicht von hier bin. Du warst diejenige, die mich gefunden hat und auch zu wissen scheint, wer ich bin. Deshalb möchte ich Antworten von dir."
"Von mir?" Großes Unverständnis spiegelte sich in ihrem Gesicht. "Was weiß ich denn, wer du bist?"
Ruckartig drückte Levi Jess gegen die Häuserfront vor sich, während er die andere Hand an den Griff seines Schwertes legte. Jegliche Farbe war unmittelbar aus Jess' Gesicht gewichen.
"Hör auf mich zu verarschen!"
"Ich verarsche dich nicht", flüsterte sie mit zitternder Stimme.
"Dir war mein Name ein Begriff, wieso?"
"Ich..." Noch bevor Jess antworten konnte, hörte Levi Schritte, die sich ihnen näherten.
"Du machst keinen Mucks, verstanden?", befahl er leise und schob sie tiefer in die Gasse hinein. Dann drückte er sie noch etwas enger an die Wand vor sich und hob seinen Umhang, um sie etwas von der Öffentlichkeit abzuschirmen.
Nur kurz sah er verwirrt zu ihr. Ihr Herzschlag hämmerte so laut, dass er ihn hören konnte.Written by Kirbylinchen.
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L x J
Fanfiction"Ich habe nur eine Frage?", flüstert er in der Dunkelheit. "Wo bin ich?" Als der dreißigjährige Levi Ackermann mitten auf der Straße von Berlin erwacht ist er orientierungslos. Es ist mitten in der Nacht und er weiß, dass er nicht mehr dort ist, wo...