- Jess -

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Sie hörte nur, wie Levi seine Schwerter zog, ehe sie hochschreckte und ihn im Dunkeln dabei beobachtete, wie er zur Tür schlich und ihr das Zeichen gab ruhig zu sein.
Erneut kratzte es an der Tür. Jess weitete erschrocken die Augen.
"Was tust du da?", zischte sie Levi zu und stand bereits auf.
Erneut machte Levi eine Geste, sie solle da bleiben, wo sie war. Doch Jess dachte gar nicht daran.
Sofort stürmte sie zu ihm und öffnete die Tür. Levi wollte sie packen und beiseite ziehen, doch als Jess ihm offenbarte, wer hereinkam, hielt er inne.
Batman trat ein. Jess' grauer dicker Kater. Unbeeindruckt lief er ihr zwischen die Beine hindurch, sah kurz hoch zu Levi, ehe er gelangweilt und schnurrend zu ihrem Bett hüpfte. Kaum hatte er es sich auf dem Kopfkissen bequem gemacht, huschte noch Bert herein. Der Kontrastpunkt zu Batman. Ein kleiner Wildfang, der sich mit rasanter Geschwindigkeit auf Batman stürzte. Ihr zweiter Kater.
Jess schloss die Tür und versuchte in Levis Gesicht zu lesen, wie er zu Katzen stand. Sie wusste nicht, ob ein Levi Ackermann ein großer Tierfreund war.
Seufzend packte Levi seine Schwerter weg. "Das nächste Mal warn mich bitte vor, dass du Katzen hast."
Sie musste sich ein Grinsen verkneifen. "Magst du keine Katzen?"
Levi funkelte sie grimmig an. "Mir sind sie völlig egal." Damit schwang er sich zurück auf das Sofa, zog die Decke über die Brust und verschränke die Arme hinter dem Kopf.
"Hast du ernsthaft gedacht, dass dir hier Gefahr drohen könnte?", fragte sie, während sie zurück ins Bett kroch. Ihre Katzen machten ihr Platz, schmiegten sich aber sofort eng an sie, als sie lag.
Levi grummelte unverständliche Worte und Jess beließ es dabei. Eigentlich wollte sie ihn noch etwas fragen, doch da war sie bereits eingeschlafen.

Am nächsten Morgen wurde Jess durch das Surren ihres Smartphones geweckt. Zuerst war sie etwas orientierungslos. Neben ihr schnurrte Bert zufrieden vor sich hin und sie ließ ihren Blick schweifen. Normalerweise war Batman der von beiden, der mit Jess morgens kuschelte. Schließlich entdeckte sie ihn. Auf der Couch. Eine Hand kraulte ihren Kater.
Was?
Ruckartig setzte sich Jess auf, und während noch Adrenalin durch ihren Körper schoss, erinnerte sie sich schlagartig, was gestern passiert war.
Levi!
Der Typ hatte sich auf die Seite gedreht, den Kopf in die Hand gestützt. Mit der anderen kraulte er Batman. Als er bemerkte, dass Jess wach war, zuckte seine Hand sofort weg und setzte sich auf. Sein Blick spiegelte Verärgerung. Vermutlich, weil sie ihn dabei erwischt hatte, wie er ihren Kater streichelte.
Es war unglaublich seltsam, Levi zu sehen. Als wäre er einem Traum entsprungen. Der ganze gestrige Tag, kam ihr wie ein irres Hirngespinst vor. Aber alles war wirklich geschehen...
"Guten Morgen", sagte sie und fuhr sich müde über die Augen.
"Morgen", murmelte Levi und wandte das Gesicht von ihr ab.
"Gut geschlafen?" Sie streckte sich und sammelte sich Kleidung für den Tag aus dem Schrank, sobald sie aufgestanden war. Draußen schien die Sonne. Obwohl der Herbst nahte, war es tagsüber noch teilweise unerträglich warm. Dafür am Abend umso frischer.
"Ging schon", antwortete Levi. "Wie heißt er?" Seine Hand ruhte schon wieder auf dem Kopf von Batman.
"Batman", antwortete Jess und lächelte. "Und das da ist Bert." Sie deutete auf ihren zweiten Kater, der sich genüsslich das Fell putzte.
Levi reagierte nicht. Wie in Trance starrte er auf das graue Wollknäuel vor ihm.
Okay.
"Ich gehe duschen, danach kannst du gehen." Ohne auf eine Antwort zu warten, ließ Jess ihn in ihrem Zimmer zurück und huschte unter die Dusche.
Erst als sie das kühle Wasser auf ihrer Haut spürte, bemerkte sie, dass ihr Herz viel zu schnell schlug. In ihrem Zimmer saß Levi Ackermann. Sie hatte ihn sich nicht eingebildet.
"Heilige Scheiße..."

Written by Kirbylinchen.

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