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46. Remus, der kleine Ratschlag-Rabe, hat mehr verdient

kapitel sechsundvierzig ——— Remus, der kleine Ratschlag-Rabe, hat mehr verdient

༄ Lily

DAS NÄCHSTE SLUG-TREFFEN FAND am Ende der Osterferien statt. In der Osterzeit blieben die meisten Schüler in Hogwarts, weil die Ferien viel eher unterrichtsfreie Zeit für Hausaufgaben anstatt Ferien waren. Vor allem die Fünftklässler und Siebtklässler blieben hauptsächlich im Schloss, da der Lernstress mit den anstehenden Prüfungen in knapp zwei Monaten größer wurde.

Seit Hannah ihr vor ein paar Wochen gesagt hatte, dass sie sich mit James ausgesprochen hatte, war Lily mit ihren eigenen Gefühlen im Unklaren. Sie mochte seine Nähe und sie wusste, dass es funktionieren würde — von ihrer Seite aus zumindest. Doch da war etwas. Und dieser Teil von ihr war an diesem Abend besonders nervös.

Das ganze Abendessen über warf sie Regulus kurze Blicke zu, doch er erwiderte sie nie, als ob er sie nicht bemerkte. Hätte sie seine Augen nicht mindestens zweimal auf sich selbst gespürt, hätte sie glauben können, es wäre nie etwas passiert.

Es tat weh, als Professor Slughorn ihr nach dem Essen sagte, dass er sie schrecklich vermissen würde und auf Briefe von ihr hoffte. Lily versprach es ihm und wusste, dass sie sich daran halten würde. Die Treffen waren manchmal ein wenig langweilig und nach ihrem Geschmack zu elitär, doch sie hatte Professor Slughorn in ihren sieben Jahren ins Herz geschlossen.

Gerade, als er davonging, um mit Severus zu reden, ging Regulus an einen der Tische, vor dem sie stand, um sich etwas zu trinken zu holen. Lilys Herz schien für einen kurzen Augenblick zu stocken, als er sich Wasser eingoss. Er drehte sich um und tat so, als würde er unbeteiligt den Raum beobachten. „Was ist nur aus unserem Vorsatz geworden?" fragte er gerade laut genug, damit sie es hörte, bevor er einen Schluck trank.

Und es war wahr. Sie waren so schrecklich inkonsequent. Da waren die Blicke in der Großen Halle, wenn jemand von ihnen den Raum betrat und die Zufälle, bei denen Regulus zu Treffen mit den Vertrauensschülern immer zu früh kam, weil er wusste, dass sie da war — und sie kam nie später, um diese Zufälle zu vermeiden.

Doch sie redeten nie wie davor. Sie tauschten Höflichkeiten aus: Sätze, die für jeden normal ausgesehen hätten, außer für die beiden. Hinter ihren Wörtern lag mehr und Lily fragte sich, wann es dazu gekommen war.

„Ich bin nicht gut mit dieser Art von Versprechen." entgegnete Lily und Regulus' Mundwinkel zuckten leicht nach oben.

„Wir sollten uns jetzt wirklich daran halten."

„Auf jeden Fall." meinte Lily ernst und Regulus drehte fast ihren Kopf zu ihr, bevor er sich rechtzeitig bremste und wieder unbeteiligt nach vorne sah.

„Am besten verabschieden wir uns als letztes von Slughorn." sagte er nach einer kurzen Pause.

„Hört sich gut an." Mit diesen Worten ging Lily, ohne ihn anzusehen und sie konnte seinen Blick auf sich spüren, als sie vor einer Fünftklässlerin aus ihrem Haus stehenblieb, um mit ihr zu sprechen.