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04. Kein hoffnungsloser Fall

kapitel vier ——— Kein hoffnungsloser Fall

༄ Hannah

WENN ES UM Absprachen ging, sorgte Hannah immer dafür, dass sie ihren Teil einer Abmachung erfüllen konnte. Sie hasste es in der Schuld einer Person zu stehen.

Vielleicht zog sie James Vorschlag nach dem gescheiterten Versuch, Remus darauf aufmerksam zu machen mit ihr nach Hogsmeade zu gehen, etwas mehr in Betracht als sie es ursprünglich behauptet hatte. Doch wenn er ihr half, wollte sie sicher gehen, dass die Chancen genauso gut standen, dass sie ihren Teil erfüllen könnte.

Remus und sie passten zusammen, das war keine Frage. Aber James und Lily? Bevor sie sich darauf einließ, musste sie wissen, welche Chance er bei ihr hatte.

„Und, Lily? Wie ist es so als Schulsprecherin mit Potter?" fragte sie möglichst unauffällig, als sie Lily einen Besuch im Schlafsaal der Gryffindors abstattete.

„Besser, als ich dachte. Versteh mich nicht falsch, er ist immer noch James Potter, aber kein hoffnungsloser Fall." entgegnete Lily, während sie sich mit dem Kamm durch die Haare fuhr und Hannah einen fragenden Blick zuwarf. „Wieso?"

„Ich denke nur oft an dich und frage mich, ob ich weiter Mitleid haben muss." meinte Hannah mit einem Zwinkern und Lily lachte leise.

„Es ist schon in Ordnung."

Ja, es war Potenzial vorhanden. Vielleicht war James' Liebe für Lily nicht so aussichtslos, wie jeder annahm.

༄ Jo

ES WAR IMMER Jos Traum gewesen, eines Tages das Quidditchteam der Ravenclaws zu übernehmen, wenn der alte Kapitän Hogwarts verließ. Nun war es endlich so weit - und es war nervenzehrender als sie gedacht hatte.

Manchmal zickten die Spieler so sehr herum, dass Jo nur die Augen verdrehen konnte. Wo lag das Problem auf einfache Anweisungen zu hören? Vielleicht nahm sie den Sport etwas zu ernst, aber es war ihre große Leidenschaft, die sie hoffte eines Tages professionell ausleben zu können.

Ihre Eltern arbeiten beide für das Ministerium und auch, wenn ihr Vater als Auror mehr erlebte als ihre Mutter, wäre ihr eine solche Berufsbahn zu langweilig. Es passiert nicht genug. Sie hatte schon als kleines Kind immer nach Abenteuern gestrebt und als sie das Quidditch spielen entdeckt hatte, war es um sie geschehen.

Sie war nie jemand gewesen, den man als „typisches" Mädchen bezeichnen konnte, aber darauf war sie mehr als stolz. Jo Loring entsprach nun einmal keinem festen vergebenen Bild, sondern war sie selbst.

Als ihr Team sich am Ende des Trainings bei ihr versammelte, klatschte sie in die Hände.

„Die Arbeit bei den Manövern funktioniert im Team immer besser. Ich denke, wenn wir so weiter machen, wird das erste Spiel gegen Hufflepuff eine Herausforderung werden, die wir meistern können. Ach ja, und Bryalt, wenn du weiter so rumzickst, zeige ich dir, wie sehr mir dieser Sieg am Herzen liegt, verstehen wir uns?"

„Ja, Jo." entgegnete dieser untertänig und Jo genoss den Respekt, den ihr Team ihr entgegenbrachte.

„Wunderbar." Mit diesen Worten entließ sie die Spieler und hörte nur wie Bryalt „Ich zicke nicht herum" zu Bernadette sagen, was sie mit einem Augenrollen kommentierte.

Gerade, als sie nach ihrem Besen griff, hielt sie ein Klatschen von der Tribüne zurück, ihre Sachen zusammenzupacken. Aufmerksam hob sie den Blick und sah Sirius Black, lässig gegen die Absperrung gelehnt, von der er zu ihr runtersah.

„Hat es Gryffindor nötig, sich die Spieltaktiken der anderen abzusehen?" rief sie nach oben und sah sofort, wie sich ein Grinsen auf sein Gesicht legen.

„Darf ich nicht mal mehr unter freiem Himmel rauchen?" rief er zurück und sie verengte die Augen.

„Nicht, wenn wir trainieren." erwiderte sie. „Obwohl du es vielleicht nötig hast."

Sirius war ebenso wie sie Treiber, allerdings des gegnerischen Teams und es war normal, dass es kleine Machtkämpfe zwischen den Spielern unterschiedlicher Häuser gab. Und Jo war davon nicht ausgenommen.

„Würde ich etwas Neues lernen wollen, würde ich nicht zu dir gehen - aber inspirierende Rede am Ende."

Jo schüttelte den Kopf. „Ich weiß. Und jetzt entschuldige mich, ich muss noch ein paar sinnvolle Sachen mit meiner Zeit anfangen."

„Tu das... Und Loring?"

Jo drehte sich fragend um und Sirius zog an seiner Zigarette, bevor er erneut sprach. „Gryffindor wird euch am Ende des Jahres so oder so fertig machen."

„Darauf würde ich meinen Arsch nicht verwetten!"