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Alex:

Ich höre Geschirr klappern im Esszimmer. Ob es Jay ist?

Ich drehe mich auf die Seite, um nach meinem Handy zu greifen. Es ist 9 Uhr. Seit wann ist Jay so früh wach?

Ich setze mich an die Bettkante und suche den Boden nach meiner Boxershorts ab, die ich aber nicht auffinden kann. Ich hole mir eine neue aus meinem Schrank und ziehe mir ein Shirt über. Mache einen kurzen Abstecher ins Bad und gehe dann ins Esszimmer. Der Tisch ist bereits gedeckt. Croissants stehen auf dem Tisch, die wohl noch warm sind. In der Küche steht Jay und lässt mir einen Kaffee raus. ich lehne mich an die Wand und beobachte ihn ein wenig. Er scheint mich wohl immer noch nicht zu bemerken, denn er trägt den Kaffee raus und stellt ihn an meinem platz ab. und erst jetzt fällt ihm die große Gestalt hinter ihm auf.

"Holy shiiiiiit"

Er zuckt zusammen und schreit kurz auf, bevor er sich an meine Brust schmiegt und mir einen Guten Morgen wünscht. Ich lege meine Arme um ihn und küsse ihn auf den Scheitel.

"Hast du gut geschlafen, Alex?"

Er schaut zu mir hoch und gibt mir einen kurzen, schüchternen Kuss auf meine Lippen, bevor er ganz Rot wird und sich mit seinem Gesicht wegdreht.

"Habe ich, ja. Danke der nachfrage. Und du, mein kleiner Schatz?"

Er nickt nur, bevor er mich an den Esstisch zieht, um mir zu signalisieren, dass ich mich setzten soll. Ich nehme meine Tasse mit Kaffee in die Hand, um daraus zu trinken, während Jay sich noch einen Kakao macht, ehe er sich zu mir an den Tisch setzt. Wir fangen an, zu lachen. Reden über verrückte Dinge, über seine Zeichnungen und unsere Zukunft. Noch jetzt bin ich mir nicht sicher, wie lange er zu leben hat. Sein Zustand habe sich zwar verbessert, ja. Doch da er nicht nur psychische sondern auch körperliche Probleme hat, von denen er nichts weiß, bin ich mir bei gar nichts mehr sicher. Ein Arzt meinte damals, er habe Herzrhythmus Störungen. Und das wohl schon sehr lange. Nur traten sie nie auf. Doch seit seine Psyche durch diesen Vorfall angeschlagen hatte, machte sich auch sein Herz bemerkbar. Er bemerkte davon nichts, doch ich höre und fühle oft, wie unregelmäßig es schlägt und manchmal gibt es wirklich ein paar Momente, in denen es für Sekunden einfach still steht. Und noch bin ich froh, dass er noch nichts davon weiß, doch irgendwann muss ich es ihm sagen. Doch vorerst genießen wir unsere gemeinsame Zeit. Ich muss ihm auch Erholung geben. Zeit zu heilen und Zeit für ihn selbst.

Jay:

(Triggerwarning!)

Immer wieder blickt er mich besorgt an, doch ich weiß nicht warum. Und immer wenn ich ihn anschaue, lächelt er und erzählt komische und witzige Sachen.

Nachdem wir fertig gegessen hatten und die Küche wieder in Ordnung gebracht hatten, wollten wir einen Spaziergang machen, doch das Wetter machte uns einen strich durch die Rechnung. Wo ein paar Minuten zuvor noch die Sonne schien, waren nun graue Wolken und riesige Regentropfen. Daher meinte Alex, den Tag anderweitig zu gestalten. Wir nahmen zusammen ein Bad, schauten etliche Folgen Game of Thrones und landeten gemeinsam im Bett.

Ehe ich sehen konnte lag ich unter ihm, stöhnend und vor Ekstase windend. Er wurde schneller, hemmungsloser und ich verlor meinen Verstand. Bekam die hälfte nicht mit, bis ich auf einem Mal einen schwall kaltes Wasser ins Gesicht bekam. Ich sah Alex vor mich, sich krümmend vor lachen, ehe ich ihm einen schwall kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Ich fing an zu lachen, ehe ich aufs Bett geschmissen und durchgekitzelt wurde. Ich bekam kaum noch Luft vor lachen, ehe mir schwindelig und schwarz vor Augen wurde. Alex hörte abrupt auf, schien mich zu rufen, doch um mich herum war alles schwarz.

Immer wieder hörte ich ihn schreien, höre eine Türklingel klingeln, schwere Schritte. Bis ich vollends an einem Ort war, den ich nicht kannte. Und er war nicht das Utopia, dass sich alle vorstellten. Es war zwar eine Wiese zu sehen, doch überall hingen Menschen an Bäumen. Die Brust aufgerissen, der Brustkorb nach außen gebogen und das Herz am schlagen. Doch nicht regelmäßig. Immer wieder setzte es für ein paar Sekunden aus, doch es schlug. Es pumpe Blut durch die toten Körper der Menschen. Ihnen fehlte dazu noch Arme und Beine, aus denen das Blut quoll und einen Fluss formte, der in einen Abgrund floss. Panik durchfließt meine Nervenbahnen, meine Sicht wird schwarz. Alles um mich herum wird schwarz, bis ich in einen tiefen, Traumlosen schlaf sinke, aus dem ich drohe, nie wieder aufzuwachen.

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Tut mir leid, wenn meine Rechtschreibung gerade nicht die beste sein sollte qwq

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