Kapitel 46. Anduril

600 31 14
                                    

Aragorn pov.
In der Nacht in der wir in dem Lager der Männer Rohans ankommen verfolgt mich ein Alptraum.
Als ich aufwache kann ich mich nicht mehr an die Einzelheiten erinnern, nur daran das Lexa da war und mich angeschrien hat. Besser gesagt sie hat vor Schmerzen geschrien und die Dunkelheit umhüllte uns alle.
Es bereitet mir Angst, soweit darf es nicht kommen.
Sie hatte mir erzählt das sie Schmerzen hat wenn die Dunkelheit zu groß wird und der Schatten über sie fällt.
Es tut weh das sie nicht hier ist und stattdessen wer weiß wo.

Ich streiche mir einmal durch die verschwitzten Haare als plötzlich ein Soldat mein Zelt betritt.
"Herr? König Théoden erwartet Euch, Herr." Sagt er und ich nicke, ich stehe schnell auf und laufe zum Zelt des Königs, was er wohl noch will zu so später Stunde?

"Ich ziehe mich zurück." Spricht der König als ich das Zelt betrete und mein Blick fällt auf eine verhüllte Gestalt.
Als diese aufsteht und sich zu mir dreht bin ich mehr als überrascht.
"Mein Herr Elrond!"
"Aragorn, Du reitest in den Krieg, nicht in den Sieg. Saurons Streitkräfte marschieren nach Minas Tirith, dies weißt du. Aber er hat sich noch einer anderen Kriegsmacht bedient, die vom Fluss angreifen wird. Eine Flotte Korsarenschiffe segelt aus dem Süden heran. In zwei Tagen werden sie in der Stadt sein. Du hast eine Übermacht gegen dich, Aragorn. Du brauchst mehr Männer!" Erklärt der Elbenfürst.
"Es gibt keine."
"Es gibt jene, die das Gebirge bewohnen."
"Mörder, Verräter! Ihr wollt die zum Kampf aufrufen? Sie glauben an nichts und folgen niemandem." Erkläre ich aufgebracht und verschränke meine Arme.

"Sie werden folgen, doch nur dem König von Gondor!" Der Elb öffnet seinen Mantel und gibt ein Schwert preis.
"Anduril, die Flamme des Westens, geschmiedet aus den Bruchstücken von Narsil." Erklärt er und mit großen Augen schaue ich auf das einst zerbrochene Schwert.
"Sauron wird das Schwert Elendils nicht vergessen haben. Die Klinge, die zerbrochen ward, wird zurückkehren nach Minas Tirith." Ich ziehe das Schwert aus der Scheide und halte es vor mich.

"Der, der ein solch mächtiges Schwert zu führen vermag, vermag es auch, eine Streitmacht aufzustellen, die tödlicher ist als jede andere! Lasse den Waldläufer hinter dir. Folge nun dem Weg deiner Bestimmung! Schlage die Straße zum Dimholt ein. Und ich wurde darüber informiert das Lexa nicht bei euch ist, wo ist sie?"
"Sie ist los geritten von Edoras aus um Verstärkung zuholen, noch kam kein Zeichen von ihr."
"Die Elben Lothloriens erzählten sie hätte vor einem Tag eine Elbin so rasch wie der Wind in ihren Wäldern vorbei reiten sehen, es scheint ihr also gut zu gehen." Informiert mich Herr Elrond und tatsächlich macht sich Erleichterung in mir breit.
Lexa kann gut auf sich selber aufpassen, doch ist es schön zu wissen das sie noch am Leben ist.
"Sie scheint euch viel zu bedeuten." Stellt Elrond fest und zögerlich nicke ich. "Dann wünsche ich euch alles gute dieser Welt, auch wenn dies, wenn ihr scheitert, nicht mehr lange existieren wird." Spricht Elrond nachdenklich.

Ich begebe mich nach draußen und auf den Weg mein Pferd zu satteln, doch werde von Éowyn entdeckt.

"Warum tut Ihr das? Im Osten wird Krieg geführt, Ihr dürft nicht am Vorabend der Schlacht fortgehen! Ihr dürft die Männer nicht im Stich lassen." Spricht sie vorwurfsvoll.
"Éowyn."
"Wir brauchen Euch hier!" Spricht sie weiter und ich unterbreche sie ruhig.
"Warum seid Ihr gekommen?" Frage ich sie und sie sieht mich verletzt an.
"Wisst Ihr das nicht?" Fragt sie verletzt und ich seufze leise.
"Es ist nur ein Schatten und ein Gedanke, den Ihr liebt. Ich kann Euch nicht geben, was Ihr sucht. Ich habe Euch Glück gewünscht, seit ich Euch das erste Mal sah." Spreche ich ruhig und lasse sie alleine stehen.
"Es ist wegen dieser Elbin oder? So eine Verbindung kann niemals gut ausgehen." Giftet Éowyn mich an und läuft enttäuscht weg, ich schaue ihr kurz hinterher und Versuche ihren letzten Kommentar zu ignorieren.

Ich gehe geradewegs auf die Schlucht zu die hinter dem Lager liegt und ins Gebirge führt.
"Kannst du mir mal verraten, wo du hin willst?" Fragt mich plötzlich Gimli und stellt sich mir in den Weg.
"Du bleibst, Gimli. Diesmal nicht." Antworte ich ihm, doch habe ich diese Rechnung ohne meinen besten Freund Legolas gemacht.

"Eigentlich solltest du die Sturheit der Zwerge langsam kennen."
"Du musst dich damit abfinden, wir kommen mit dir, Junge." Ich gebe mich geschlagen und zu dritt schlagen wir nun unseren Weg zum Gebirge ein.
Hinter uns höre ich die Soldaten die alle verängstigt klingen.

"Was geschieht denn? Wo reitet er hin? Heerführer Aragorn! Warum geht er am Vorabend der Schlacht?"
"Er geht, weil es keine Hoffnung mehr gibt."

_______________________________________

Mal ein bisschen was aus Aragorn's Sicht😏

Selda~Die unwürdige Valie//Herr Der Ringe FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt