Kapitel 38

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Ich tötete auf der Party weitere Menschen. Es wurden immer mehr Opfer, die nach dieser Party als vermisst gemeldet werden würden. Als ich fast dabei war ein zierliches Mädchen zu töten, kam Jenna plötzlich. „Chloe! Da bist du ja“, rief sie. Ich erschrak und stoß das Mädchen von mir weg. „Was gibt es?“, fragte ich und das Mädchen verschwand in den Leuten. „Deine Zähne! Du hast sie ja doch an“, sagte Jenna lächelnd. „Ja, klar. Ich habe sie erst später angezogen“, sagte ich. Ich hatte keine an, sie gehörten mir. Es waren meine echten Vampirzähne. „Komm mit auf die Tanzfläche. Du bist schon den ganzen Abend irgendwo und wir kriegen dich nicht zu sehen“, lächelnd zog mich Jenna durch die Leute hinter sich her. Unter der Diskokugel begann sie mit mir zu tanzen. Von allen Seiten wurde ich von tanzenden Leuten berührt. Ich ärgerte mich über die kleine Tanzfläche. Das Geschupse ging mir auf die Nerven. „Ich geh für einen Augenblick vor die Tür. Mir ist schwindelig“, log ich. „Soll ich dich begleiten?“, fragte Jenna besorgt. Ich schüttelte den Kopf. „Bin ja gleich wieder zurück.“ Draußen waren weniger Leute. Es war stiller und die Luft war angenehmer. Ich lehnte mich an die Hauswand und ließ meinen Kopf in den Nacken fallen. Die Musik dröhnte mir dennoch in die Ohren. Ich bin Vampir, damit muss ich leben. Nach einer kurzen Pause öffnete ich wieder meine Augen und sah mit geradem Blick nach vorne. Noah stand auf der anderen Straßenseite. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, aber er sah mich an, da war ich mir sicher. Ich hielt aber nicht lange den Blickkontakt, sondern sah weg, stützte mich von der Wand ab und ging zurück ins Haus, Noah folgte mir, ich konnte ihn hören. Schnell lief ich auf eine Toliette und sperrte mich ein. „Bist du Noah?“, Lou lachte auf, „Tut mir leid, ich bin Lou. Ich kenne Chloe. Sie hat von dir erzählt. Bist es wirklich du, oder bin ich bloß zu betrunken und vertausche dich gerade?“ Ich stieß meine Hände gegen meinen Kopf. Ich hätte Jenna und Lou niemals ein Foto von Noah zeigen sollen. „Ja, ja ich bin Noah.“, sagte er mit bebender Stimme, „Hast du gesehen, wo sie hingelaufen ist?“ „Auf die Toilette“, verpetzte mich Lou. „Danke“, sagte Noah mit schwacher Stimme. Kurz darauf stand er vor der Badezimmertür und klopfte. „Ich will nicht mit dir sprechen“, rief ich, damit er mich deutlich durch die laute Musik hörte. „Chloe, ich brauche deine Hilfe“, sagte er verzweifelt. Ich wurde schwach, stand auf und öffnete die Tür. Da man bei der Musik nicht reden konnte packte ich Noah am Arm und lief mit ihm raus. „Was ist geschehen? Und ganz nebenbei, ich bin begeistert von dir, dass du sie suchst.“, fragte ich ihn als wir draußen waren, dabei konnte ich mir die Bemerkung nicht ersparen. Er spitzte die Lippen. „Ich suche sie nicht, Chloe“, sagte er, „und ich hatte auch nie vor sie zu suchen. Ich weiß nicht, was da im Krankenhaus mit mir los war, es lag wahrscheinlich an den Medikamenten, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sie nicht liebe. Sie wäre niemals an deiner Stelle gewesen, wenn sie nicht abgehauen wäre. Ich bin mir nicht mehr sicher, was ich da im Krankenhaus alles gesagt habe, aber es war Schwachsinn. Ich weiß auch nicht, was mit mir los war, als du weg warst und ich sie geküsst habe. Aber weißt du, was ich weiß? Ich weiß, dass ich dich liebe. Und es ist das Einzige, wobei ich wirklich richtig liege, denn ich bin mir nie sicher, ob es richtig ist was ich denke oder fühle, aber hierbei bin ich mir sicher. Ziemlich sicher. Ich habe dich überall gesucht. Keinen einzigen Tag habe ich damit verschwendet sie zu suchen, denn sie ist es nicht wert. Du bist es, Chloe. Bitte verzeih mir, zum allerletzten Mal. Es ist das letzte Mal, dass ich dich um etwas bitte. Die Entscheidung liegt jetzt bei dir. Willst du das ich gehe, oder bleibe?“ Ich musste nicht lange darüber nachdenken, denn ich wollte schon immer, dass er bleibt. „Bleib“, sagte ich und wir küssten uns. Ich wünschte mir, der Moment hätte ewig gedauert, aber es war unmöglich. Dennoch wird es noch andere Momente geben, mit ihm, wahrscheinlich auch noch schönere. „Noah, ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ „Wobei sollte ich dir denn jetzt helfen?“, fragte ich lächelnd. „Du solltest mich wieder zu dem Menschen machen, der ich bin und das hast du. Ich bin wieder Noah, der Noah, der ein Mädchen so sehr liebt, dass er wochenlang nach ihr sucht.“ „Ich bin froh, dass ich dir helfen konnte“, sagte ich grinsend. Spät in der Nacht wurde die Party von der Polizei beendet. Kein Wunder, es wurde von Zeit zur Zeit immer lauter. Zusammen mit Noah gingen Jenna, Lou und ich zurück in die Wohnung. „Es war die beste Nacht unseres Lebens“, redete Lou vor sich hin, als sie sich die hohen Schuhe auszog. „Das war sie“, hauchte ich Noah ins Ohr. Er gab mir einen Kuss auf die Wange und folgte Jenna dann in ihr Zimmer um sich ein Kissen und eine Decke zum Schlafen zu holen. Ich beglieitete Lou noch in ihr Zimmer. „Er ist zurück“, sagte sie lächelnd. Ich stimmte ihr zu:„Ja, das ist er.“ „Was ist mit Zac?“ Als sie seinen Namen erwähnte hatte ich das Gefühl, ich würde aus einem Hochhaus springen, und das vom Dach. Ich hatte lange nicht mehr an ihn gedacht. „Mit Zac ist nichts. Ich liebe Noah“, sagte ich und war mir auch ziemlich sicher, in dem, was ich sagte. „Ich will nur, dass du glücklich bist“, sagte Lou und deckte sich zu. „Das bin ich“, sagte ich mit breitem Lächeln und schaltete das Licht in Lous Zimmer aus. Noah hatte sich das Sofa bereits gemütlich gemacht und saß auf mich wartend darauf. Ich ließ mich neben ihn fallen. Ich wollte ihm die Sache mit Zac sagen, doch es war kein guter Zeitpunkt. „Ich will nie wieder so lange von dir getrennt sein“, sagte er und strich mir durch mein Haar. „Wir werden nie wieder so lange von einander getrennt sein, versprochen“, flüsterte ich, beugte mich zu ihm vor und küsste ihn. Danach ging ich auf mein Zimmer und legte mich in mein Bett. Am nächsten Morgen würde ich in mein altes Leben zurückkehren, meine Mutter wiedersehen, Liz und Nate höchstwahrscheinlich auch und Zac. Es wird sicher nicht leicht, wieder mein richtiges Leben weiterzuführen, aber ich habe eine tolle Unterstützung an meiner Seite, Noah. 

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