Kapitel 23

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„Was? Wo ist sie? Wo hast du sie versteckt? Du bist ein Arsch!“, sagte Noah wütend. Er konnte sich mit seinen Fragen nicht zurückhalten. Es interessierte mich jedoch auch. „Sie ist noch weg. Ich weiß auch nicht wo sie ist“, antwortete Zac. Noch. Das war ein sehr vielaussagendes Wort, woraus ich schließen konnte, dass sie bald kommen würde. „Wie lange ist noch?“, fragte ich. „Bis die anderen auch kommen.“ Diese Antwort verriet mir auch genug. Sie würde mit den Vampiren kommen und ist sicherlich auch einer. Es erschütterte mich ein wenig, da es Noah auch erfahren musste. „Wie kann sie leben? Du hattest sie doch umgebracht?“, fragte Noah nachdenklich. „Hat er nicht“, kam ich Zac zuvor. Noah richtete seinen Blick auf mich, Zac auch. Ich schluckte. „Sie ist ein Vampir“, sagte ich. Ich bekam wieder ein seltsames Gefühl im Magen und mir wurde schwindelig, wodurch ich mich setzen musste. „Alles okay?“, fragte Zac. Ich hielt mir meine Schläfen und wartete darauf, dass der Schmerz aufhörte, der sich in meinem Kopf gebildet hatte. „Ich weiß nicht. Das ist schon zum zweiten Mal heute. Mir wird für eine kurze Zeit immer schlecht“, sagte ich, als es mir einigermaßen wieder besser ging. Zac grübelte vor sich hin, während ich gespannt auf eine Antworte wartete. „Du spürst, dass sie hier sind.“ „Wer?“, fragte Noah. Ich wusste es, aber ich konnte mir nicht erklären, warum ich so etwas spüre, wenn sie in meiner Nähe sind. Es bereitete mir große Sorgen. „Warum spüre ich es?“ „Weil ihr euch noch nie zuvor als Vampire gesehen habt und durch mich verwandelt wurdet. Ihr müsst euch treffen und das Gefühl hört auf, wenn einer von ihnen in deiner Nähe ist.“ Ich machte mir nach der Antwort nur noch Sorgen darüber, was geschehen würde, wenn ich auf sie treffen würde. Auf einmal klingelte es unten an der Haustür. Da mir noch ein wenig schwindelig war, blieb ich sitzen. „Ihr erzählt mir gleich was hier los ist“, sagte Noah und ging runter zur Haustür. „Ich will es ihm nicht sagen“, sagte ich betrübt. „Ich auch nicht“, gab Zac zurück, „Wir sagen ihm auch gar nichts.“ Ich nickte und sah dann, wie sich Zacs Gesichtszüge änderten. Er starrte schockiert in das Nichts. „Was ist?“, fragte ich. „Hör mal“, sagte er. Mir wurde klar, was ihn schockierte, als ich die Stimmen unten hörte. „Wo warst du so lange? Ich dachte du wärst tot!“, sagte Noah glücklich. Mich traf der Schock. Sie war da. Einfach gekommen. „Gabrielle“, hauchte ich. „Noah“, sagte sie, „Ich habe dich so vermisst!“ Laut schluchzte sie. Sie fiel ihm um die Arme, als ich die Treppe hinunter kam. Langsam löste sie sich von Noah, als sie mich sah. „Chloe? Nicht wahr?“ Ich nickte und ging die letzten Stufen. „Das Mädchen, das von Zac alleine gelassen wurde. Nett dich kennen zu lernen“, sagte sie und reichte mir die Hand. Zögernd reichte auch ich ihr meine Hand. Zac kam nun auch runter. „Was suchst du hier?“, fragte er mit tiefer Stimme. „Ich habe die anderen verlassen. Sie sind verrückt!“, sagte sie und fuchtelte mit ihren Armen in der Luft herum. „Warum kommst du zu mir?“, fragte Zac. „Ich komme nicht zu dir, sondern Noah“, antwortete sie und drehte sich zu Noah. Er lächelte breit. Anscheinend hatte er vergessen, dass er noch etwas erfahren wollte. „Ich gehe mal lieber nach Hause. Ihr habt sicher viel zu berreden“, sagte ich. „Du musst nicht gehen. Ich bin doch zu Noah zu Besuch gekommen und nicht zu Zac“, sagte Gabrielle lächelnd. Ich verdrehte die Augen. „Gabrielle, das ist meine Freundin“, sagte Noah. Ich war erstaunt, dass er mich endlich als seine Freundin vorstellte. „Oh, das tut mir aber leid. Ich dachte du wärst zu Zac gekommen“, entschuldigte sich Gabrielle. „Kein Problem. Aber ich kann ja mit Zac bleiben, solange ihr etwas zusammen macht“, schlug ich vor. „Oh ja! Das klingt gut. Ich habe Noah schon so lange nicht gesehen. Ich habe ihm so viel zu erzählen!“ Gabrielle war sofort begeistert. Ich mochte sie nicht gerne. Sie kam mir nicht symphatisch rüber. Ich griff nach Zacs Hand und zog ihn aus dem Haus. „Wir gehen spazieren“, teilte ich den anderen noch mit und knallte dann die Tür zu. Als wir einige Meter vom Haus entfernt waren, fing ich an zu reden. „Sie hat uns. Sie ist sicherlich noch auf der anderen Seite und plant einen Angriff auf dich. Oder auch auf uns.“ Ich war aufgebracht, vor Angst und ein wenig Wut. „Sie spielt uns allen nur etwas vor“, warnte ich Zac. Er schüttelte grinsend seinen Kopf. „Du bist nur eifersüchtig!“, sagte er lachend. „Was? Nein!“ „Oh doch. Sie hat bereits so viel Zeit mit ihm verbracht und er mag sie sehr. Wäre sie früher nicht mit mir gegangen, dann wäre sie jetzt an deiner Stelle mit ihm zusammen“, erklärte er. Ich schlug auf seinen Oberarm ein. „Sei leise! Sie ist ein echtes Problem.“ „Warum sollte sie so etwas machen? Warum sollte sie uns angreifen? Ihre Gedanken waren auchnicht darüber, uns umzubringen“ „Weil du sie verwandelt hast“, gab ich zurück. „Sie wird Noah sicher alles erzählen“, stellte ich geschockt fest. „Dass die anderen kommen werden?“ Ich nickte. „Lass uns zurück.“ „Was?“ „Lass uns zurück zu ihnen gehen! Zac, sie wird ihm alles erzählen und wir wollten ihn da raushalten!“ Ich zog Zac am Arm hinter mir her und wir gingen zurück zu Gabrielle und Noah. Sie saßen in seinem Zimmer und redeten. Daran, dass Noah mich nicht schockiert, enttäuscht oder hasserfüllt ansah, wusste ich, dass sie ihm noch nichts verraten hatte. Zac war in das Zimmer gegangen, in dem er vorher war. Er hatte das Buch noch. Ich wollte es jedoch gerne haben und beschloss, es ihm wegzunehmen, bevor ich nach Hause gehen würde. Gabrielle und Noah unterhielten sich über die alten Zeiten und er fragte sie immer wieder, wie es für sie ist, ein Vampir zu sein und noch andere Fragen zum Thema Vampir. „Du weißt ja ganz schön viel über das Vampirsein“, staunte Gabrielle. „Ich habe ihm eigentlich alles erzählt, was er wissen sollte“, mischte ich mich ein. „Und auch von den anderen?“ Sie provozierte mich. „Ach ja. Welche anderen?“, fragte Noah. „Das klären wir später“, sagte ich und verließ das Zimmer. Wütend stampfte ich in Zacs Zimmer. 

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