Kapitel 48

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Zac fragte mich natürlich woher ich von der Verwandlung wusste. Meine Stimme zitterte, als ich ihm von meinem Traum erzählte und ich ließ nichts aus, kein einziges Detail. „Wie konnte ich davon träumen?", fragte ich und bemühte mich, Zac in die Augen zu sehen, aber ich musste bei jedem Blick an seine Griffe, seine Bisse und an die eine Nacht denken. „Ich weiß nicht, aber ich habe nicht dafür gesorgt, auf keinen Fall.", erklärte Zac. „Wie sah der Mann mit der Maske aus, warum kam er in deinen Traum und ist es möglich, dass er wirklich der Arzt ist, der dich nach Hause brachte?", fragte er, nach kurzer Stille. „Er hat braune Augen", Augen die mir den Verstand geraubt hatten, „Und braunes Haar. So sah der Mann mit der Maske jedenfalls auf dem Maskenball aus. Wie der Mann, der mir das Genick gebrochen hatte, weiß ich nicht genau, es war ja dunkel, aber ich glaube, dass er auch braune Augen und braunes Haar hatte. Ich kann meine Mum ja nochmal fragen. Und zu deiner letzten Frage, ich schätze, dass es ein und dieselbe Person ist." Ich wagte einen kurzen Blick in Zacs Augen, aber ich konnte den Blick nicht standhalten. „Ich verspreche dir, ich werde herausfinden, warum du davon geträumt hast und wer der Mann mit der Maske war." „Danke", sagte ich flüchtig. „Sieh mich an, bitte", flehte Zac. Er muss gemerkt haben, dass ich den Blickkontakt mied. Ich hob den Kopf nicht an, sondern sah mir intensiv den Reißverschluss seiner Jacke an. Mit seinem Zeigefinger hob er meinen Kopf an. Mein Augen rollten zur Seite, aber dann sah ich ihn an. „Ich habe einen Fehler gemacht bei der Verwandlung und er ist nicht rückgängig zu machen, aber bitte, vergiss nicht, was du für mich empfindest, was ich ich für dich empfinde. Ich liebe dich und ich hätte nie gewollt, dass du so davon erfährst." Ein Teil von mir, wollte ihn nie wieder sehen, ihn vergessen, die Verwandlung vergessen, die Liebe zu ihm vergessen, nie wieder von ihm angefasst werden, während der andere Teil von mir in seine Arme genommen werden wollte, ihn niemals verlieren wollen würde und von ihm beschützt werden wollte. Es fühlte sich eigenartig an, als Zac mich in die Arme nahm, aber der Teil, ihn nicht zu vergessen, war stärker und ich erwiderte die Umarmung. Ich ließ meinen Kopf auf seine Brust sinken und spürte, einen Kuss auf meinem Kopf. Meine Mutter trat aus der Haustür. Ich schubste Zac von mir weg. Meine Mutter wusste noch nichts weder von der Trennung von Noah, noch von der Beziehung mit Zac. Deshlab verstand ich ihren überraschten Gesichtsausdruck, als sie Zac anstatt Noah sah. Zac ging auf meine Mutter zu, reichte ihr die Hand und stellte sich vor. „Bist du ein Freund meiner Tochterß", fragte meine Mutter, zu recht verwirrt. „Ja", antwortete ich sofort, damit Zac ihr nicht antworten konnte, „Wir sind nur Freunde." Zac unterstützte mich und nickte lächelnd. „Ich hoffe doch, dass Noah das nichts ausmacht", sagte meine Mutter. Innerlich seufzte ich laut. „Mum, musstest du nicht weg?", fragte ich. „Ja, die Arbeit ruft, schönen Tag noch euch beiden. Drinnen steht etwas zu essen auf dem Herd. Bis heute Abend!", rief meine Mutter uns zu, während sie ins Auto eilte. „Ich muss rein", sagte ich, solange er mich nicht darauf ansprechen konnte, wieso ich ihn meiner Mutter nicht als meinen Freund vorgestellt hatte. „Ich liebe dich", sagte er. Ich lächelte und verschwand im Haus. Küssen wollte ich ihn nicht, nicht nachdem ich wusste, wie er mich verwandelt hatte. Henry kam aus dem Wohnzimmer. „Probleme mit Noah?", fragte er, als er mein verärgertes Gesicht sah. „Nein, er ist nicht das Problem", sagte ich und ging in die Küche. Mein Körper schreite nach Blut, aber ich orientierte mich an menschlichem Essen. Gemüsepfanne. Ich machte mir einen Teller damit voll und setzte mich an den Tisch. Henry kam auch in die Küche. Seine Gedanken verfolgten mich, immer als ich zu Hause war. „Wer ist dann das Problem?", er wollte das Gespräch von gerade eben wohl weiterführen. „Niemand", sagte ich und schob mir die Gabel in den Mund. „Dieser Niemand macht dir aber ganz schön zu schaffen", sagte Henry und faltete die Zeitung auf. Ich atmete laut aus, nahm meinen Teller und ging zum Essen rauf in mein Zimmer. Hier war ich für mich alleine. Alleine verbrachte ich auch den Tag. Ich lag auf meinem Sofa und dachte an die Male, als Noah die Nächte hier verbracht hatte. Das Kissen roch nach seinem Prafum und ein wenig nach seinem Blut. Ich drückte es eng an mich und atmete tief ein. Schnell wurde mir klar, wie unsinnig es war, was ich tat und warf das Kissen gegen die Tür. Ich hatte nicht erwartet, dass jemand reinkommen würde, aber ich traf Noah mit dem Kissen, direkt ins Gesicht. „Tut mir leid", ich stand vom Sofa auf und ging auf ihn zu. „Aber was machst du so spät noch hier?", fragte ich. Er hielt sich das Auge zu. „Fragen, wie es dir geht", sagte er und nahm die Hand vom Auge. Es tränte, stark. Ich nahm ein Taschentuch aus meiner Nachttischschublade und hielt es ihm ans Auge. Sanft ließ ich mit meinen zwei Fingern Druck darauf ausüben, um die Tränen wegzuwischen. Noah wollte sich ans Auge packen und kam auf meine Hand. Ein Zucken durchfuhr mich. Seine blauen Augen glänzten und ich konnte nicht aufhören, sie anzustarren. Ich fasste mich aber wieder, schloss die Tür und setzte mich auf mein Bett. So einen Moment wie gerade, den hätte es nicht geben dürfen. „Zac weiß von meinem Traum. Er weiß von allem und ich weiß von meiner Verwandlung, denn ich habe von ihr geträumt, alles war wahr." Noah setzte sich auf das Sofa und legte das Kissen zurück, das ich versehentlich nach ihm geworfen hatte. „Ich weiß." „Woher?" Ich sah Noah mit großen Augen an. „Er hat es mir erzählt. Heute Nachmittag." „Was hat er noch gesagt?" „Er hatte gesagt, dass er nach dem Mann mit der Maske suchen würde." „Hat er dich wieder zu mir geschickt?", fragte ich. Noah schüttelte seinen Kopf. „Nein. Ich möchte bei dir sein, Chloe. Mehr nicht." Er zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.

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