Kapitel 16

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Ich sah Noah fragend an. „Dein Bruder ist doch vor langer Zeit gegangen“, sagte ich. „Anscheinend ist er wiedergekommen“, erwiderte Noah und ging zur Haustür und schloss sie auf. Gelassen kam sein Bruder aus der Küche. Ich sah ihn mir von oben bis unten an und als ich sein Gesicht war, blieb mir der Atem weg. Ich kannte ihn, jedoch war ich mir nicht sicher, woher. „Lange nicht mehr gesehen“, sagte sein Bruder. „Ja, was suchst du hier? Warum bist du wiedergekommen?“, Noah war sehr direkt. Sein Bruder lachte einmal laut auf. Ich erschrak leicht, da ich in meinen Gedanken vertieft war. „Willst du mir nicht vielleicht deine Freundin vorstellen?“ Noah schüttelte entschlosssen den Kopf. „Auf keinen Fall. Ich will ungern, dass ihr das Gleiche zustößt wie Gabrielle.“ Er klang hart. Sein Bruder kam ihm einen Schritt näher und man merkte sofort, dass er einen Kopf größer war als Noah und viel muskulöser. „Vertrau mir, sie ist bei mir sicher“, erwiderte sein Bruder und blickte auf mich. Auch ich sah ihn an. Er musterte mich, wahrschinlich wurde ihm nun auch klar, dass wir uns kannten. „Wir kennen uns doch“, verkündete er und lächelte, was einem bösartigen Grinsen ähnelte. Noah sieht mich erstaunt an. „Ich bin mir nicht sicher. Wo haben wir uns gesehen?“, fragte ich unsicher. „Denk darüber nach, es wird dir schon einfallen“, sagte sein Burder grinsend und ging zurück in die Küche. „Lass uns hoch gehen“, sagte Noah und lief die Treppe rauf in sein Zimmer, ich folgte ihm. „Woher kennst du ihn?“, bombadierte er mich mit der Frage, als wir in seinen Zimmer waren und die Tür zu war. Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich auf das Bett, das in der Mitte seines Zimmers stand. Ich dachte darüber nach, woher ich ihn kannte, während Noah neben mir saß und darauf wartete, dass ich es ihm erzählte. Ein kalter Schauer durchzog mich, als es mir einfiel. Geschockt saß ich weiterhin auf dem Bett und regte mich nicht. Schließlich stand ich auf und schrieb für Noah auf einen Zettel, dass er mit mir das Haus verlassen sollte, sofort. Er sah mich fragend an, aber dennoch gingen wir gemeinsam runter, ohne auch ein Wort zu sagen. Ich ließ meinen Blick einen kurzen Augenblick in die Küche schweifen, woraufhin ich das schreckliche Grinsen von Noahs Bruder sah. Er wusste, dass es mir eingefallen war und ich würde ihm am liebsten den Hals umdrehen, doch es ist sein Bruder, Noahs Bruder. Mit weichen Knien gingen wir aus dem Haus. „Weiter“, sagte ich als Noah stehen bleiben wollte, damit ich ihm erzählen würde, woher ich seinen Bruder kannte, doch wir waren zu nah am Haus. Wir liefen noch eine Weile, bis ich stehen blieb und Noah ebenfalls. „Woher kennst du ihn?“ Ich atmete tief durch. „Er war es.“ „Er war was?“ „Er hatte mich verwandelt“, flüsterte ich wütend. Es waren keine Menschen um uns, doch ich hatte den Verdacht Noahs Bruder wäre uns gefolgt und würde uns belauschen, er hört ja schließlich ebenfalls alles, wie ich. Er hat die selben Fähigkeiten wie ich. Wir sind beide ein verdammtes Wesen, das Fähigkeiten hat, die unglaublich für die Menschheit sind. „Nein“, sagte Noah unglaubwürdig und schüttelte den Kopf. „Noah, ich...“, ich nahm tief Luft, „Ich werde ihn umbringen. Ich verabscheue ihn. Er hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Er hat mich verwandelt! Er ist auch ein Vampir! Dein Bruder hat mich verwandelt und ist dann gegangen. Wegen ihm musste ich leiden“, ich brach in Tränen aus. Noah nahm mich in die Arme. „Er hat auch Gabrielle getötet. Er hatte ihr vermutlich ihr ganzes Blut weggesaugt. Ich hasse ihn auch!“, hauchte Noah wütend. Ich wischte mir die Tränen weg. „Ist er stärker als du?“, fragte Noah. Wenn ich das wüsste. „Ich weiß es nicht.“, Jedoch wusste ich, dass diese Person büßen würde. Er hatte mir Leid angetan und mich alleine gelassen. Ich müsste nur noch auf den richtigen Zeitpunkt warten. „Du willst dich an mir rächen?“, fragte Noahs Bruder plötzilch aus dem nichts. Ich sah mich um, doch er war nirgends zu sehen. „Ich bin weit genug weg von euch, keine Sorge“, er lachte ein wenig. Noah sah mich irritiert an. „Du hast mich alleine gelassen“, antwortete ich. Er kann meine Gedanken lesen, snst wüsste er nicht, dass ich mich rächen möchte. „Ich musste fort. Man hatte nach mir gesucht, wegen Mord.“ „Und du solltest am besten auch wieder eingesperrt werden“, gab ich wütend zurück. Ich kam mir vor, als würde ich mit der Luft reden. Noah verstand was vor sich ging und lauschte mir. „Warum hast du mich verwandelt?“, fragte ich. „Ein Vampir musste in dieser Stadt bleiben, zur Sicherheit.“ Seine Antwort verwirrte mich. „Welche Sicherheit? Hier passiert doch nie etwas.“ „Wirst du schon noch erfahren. Ich muss gehen. Wir sehen uns noch. Oh und bitte richte meinem Bruder aus, er soll unseren Eltern nicht erzählen, dass ich zurück bin. Danke.“ Er ging. „Was hat er gesagt?“, fragte Noah. „Irgendwas von Sicherheit in dieser Stadt und deshalb hatte er mich verwandelt.“ „Welche Sicherheit? Hier ist nie etwas los.“ Ich zuckte mit den Schultern. Sein Bruder gab mir auf nichts eine konkrete Antwort. „Er meinte auch du sollst deinen Eltern nicht erzählen, dass er wieder zurück ist.“ „Sie haben also kein Recht darauf ihren Sohn wieder zu sehen, der vor langer Zeit verschwunden ist.“ „Noah, hör auf ihn.“ „Warum verteidigst du ihn?“ „Ich verteidige ihn nicht.“ „Natürlich tust du das. Sonst wärst du auch der Meinung, dass ich es meinen Eltern sagen sollte.“ „Nein, tu es nicht. Was ist, wenn er wieder geht? Dann verlieren sie ihn ein weiteres Mal.“ „Du hast recht. Gehen wir etwas essen?“ Ich nickte. Meine Magen knurrte bereits. Zusammen gingen wir in ein Schnellrestaurant und holten uns jeweils Burger und Pommes. Ich überlegte mir, wie ich auf das nächste Treffen mit Noahs Bruder reagieren sollte. Sollte ich wütend auf ihn sein? Ich verspüre keine Wut, noch nicht. Was mich wundert. Dennoch möchte ich mich rächen. Ich warte aber am besten auf den perfekten Zeitpunkt. 

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