Kapitel 24

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Noahs und Gabrielles Unterhaltung daurte Stunden. Ich hörte natürlich die ganze Zeit mit und Gabrielles Kichern ging mir nach einer Zeit auf die Nerven. „Guck nicht so grimmig“, sagte Zac. Ich warf ihm daraufhin einen finsteren Blick zu, denn Gabrielle konnte ihn hören und ich wollte in dem Moment so etwas von ihm nicht hören. Ich hatte wichtigere Probleme, welche wären, dass Gabrielle Noah sicher erzählen würde, wer die anderen sind, wenn ich es tun würde, obwohl ich ihn raushalten wollte. Dazu werde ich mich sicher auch noch mit ihm streiten. „Beruhige dich“, sagte Zac. Er hörte natürlich was ich dachte, deshalb dachte ich an etwas anderes, um ihn zu provozieren. Er verdrehte die Augen, ich grinste. Als es draußen bereits dunkel wurde und Gabrielle und Noah beschlossen etwas essen zu gehen, mich einluden, ich es aber dankend ablehnte, ging ich nich Hause. Ich schlich genervt durch die Straßen und mir wurde klar, wie hungrig ich doch war. Ich hatte seid 24 Stunden kein Blut mehr und ich wunderte mich, dass ich noch Laufen konnte. Es liefen mehrere Personen an mir vorbei, aber ihr Blut roch nicht annährend so gut wie Noahs. Es war einfach köstlich und der Geruch seines fließenden Blutes war bezaubernd. Nach einer Weile roch ich Blut, dass seinem sehr ähnelte, ich konnte in dem Moment aber auch nicht einschätzen, ob es seinem sehr ähnelte und möglicherweise sein Blut war, oder nur ein wenig ähnelte. Ich folgte dem Geruch und als ich die Person sah und ich mir sicher war, dass es ihr Blut ist, griff ich an. Ich hatte jedoch nur die Gestalt der Person gesehen und nicht das Gesicht. Ich schlug sie gegen die Wand und biss zu. Es schmeckte wie Noahs Blut. Ich dachte ich hätte die beste Quelle gefunden, um an Blut zu kommen, als nur an Noahs, doch dann wurde mir klargestellt, dass es sein Blut war. Ich wurde gewaltig von ihm weggerissen und prallte auf den Boden. Schnell richtete ich mich auf und erkannte ein fassungsloses Gesicht und ein wütendes. Das fassungslose Gesicht gehörte Noah, der seine Wunde festhielt, aus der Blut strömte. Das Wütende gehörte Gabrielle. „Was sollte das?“, fragte Noah. Ich hatte nicht die Kraft zu antworten und blieb stumm. Ich fragte mich die ganze Zeit, warum ich nicht gemerkt hatte, dass ein Vampir, der von der selben Person wie ich verwandelt wurde, in der Nähe war. „Das nennst du Freundin? Sie attakierte dich nachts auf der Straße und saugt dir das Blut aus!“ Jetzt sagte ich etwas. „Was willst du eigentlich? Ich wollte ihn nicht angreifen! Was wäre ich bloß für eine Person, wenn ich so etwas machen würde?“ „Wen wolltest du angreifen?“, fragte Noah. „Auf jeden Fall nicht dich“, sagte ich. „Sie wollte töten. Einen Menschen. Jemanden, der es verdient hätte, ein Leben zu leben“, sagte Gabrielle. Sie konnte sich nicht einmal raushalten. „Dich sollte ich töten. Du hast es nicht verdient zu leben!“, schrie ich. Noah sah mich wütend an. Sein Pullover war an der rechten Schulter bereits voller Blut gesaugt. Ich beachtete es aber nicht. „Und wie sie es verdient hat zu leben. Chloe, denk nach bevor du redest“, sagte Noah. Es kam mir wie eine Bitte vor. Es machte mich traurig, dass er sich auf ihre Seite stellte. „Euch hört man sogar aus unserem Vorgarten rumschreien!“, sagte plötzlich Zac. Ich war erleichtert, ihn zu sehen und rannte ihm in die Arme. Er umarmte mich fürsorglich. Die Umarmung daurte nicht lange an, aber sie gab mir Kraft. „Ich muss mich jetzt um die anderen kümmern“, sagte er und löste sich wieder von mir. Ich nickte. Ohne etwas zu sagen zog er Noah einen Schal um den Hals. Als er fertig war, warf er Gabrielle einen warnenden Blick zu. Sie ignorierte es und ging zu Noah. Zac nahm meine Hand und führte mich nach Hause. Noah würdigte mich keines Blickes. Vor meiner Haustür fing ich an zu weinen. Zac nahm mich in die Arme und strich mir mit seiner Hand den Rücken. „Wie kann er sich bloß auf ihre Seite stellen?“, fragte ich, erwartete aber keine Antwort. „Er ist ein Idiot. Ich bin ihnen vorhin gefolgt und habe ihre Gedanken deutlich hören können. Du hattest recht. Sie hat nichts Gutes vor. Aber kannst du mir verraten, warum du Noah angegriffen hast?“ Ich wollte gar nicht daran denken was nichts Gutes bedeutete. „Ich habe ihn nicht angegeriffen. Ich hatte bloß hunger und ich wusste nicht, dass es Noah ist.“ „Du musst vorsichtiger sein“, warnte Zac mich. Ich nickte verständlich. „Ich geh jetzt rein. Gute Nacht“, verabschiedete ich mich von Zac. „Gute Nacht“, gab er zurück. Ich ging ins Haus und schmiss mich gleich ins Bett. Noah fehlte mir. Ich brauchte ihn um mich. Der Tag war anstrengend für mich. Ich hätte niemals gedacht, dass Gabrielle noch lebt und kommen würde. Ich hatte aber auch gedacht, dass sie netter wäre und nicht hinterhältig. Die ganze Nacht lang machte ich mir Sorgen um Noah. Ich hoffte sehr, dass sie ihm nichts tun würde. Am nächsten Morgen sah ich ihn dann im Bus, doch er setzte sich nicht zu mir. Er ignorierte mich. Es verletzte mich, sehr. Die ganze Busfahrt lang ließ ich meinen Blick nicht von ihm. Er lachte und redete mit seinen Freunden. Seine Wunde hatte er mit einem Schal bedeckt. Er schien gar nicht über mich oder die vorherige Nacht nachzudenken. Als der Bus hielt, stieg ich aus. Er kam mir sehr nah, doch auch in dem Moment beachtete er mich nicht. Er wollte also nichts mehr mit mir zu tun haben. Da spielte ich mit. Ich beschloss ihn genauso sehr zu ignorieren, wie er mich.

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