Des Nachts

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Pscht!
Hörst du das?
Diese Stille, die dich umgibt?
Spürst du es?
Dieser Frieden, der sich über deine Seele legt,
Weil alles schläft?

Pscht! Sag!
Sprichst du sie aus?
Die Worte, die dir so lange schon auf dem Herzen liegen?
Oder hast du Angst, dass die Stille dann bricht?
Nicht mehr zu reparieren.
Unwiderruflich.
Los, sprich sie aus!
Schrei es raus!
Die Stille kehrt bald wieder ein.

Pscht! Schau!
Siehst du sie?
Die Dunkelheit, die sich nach dir streckt?
Keine Angst, sie tut dir nichts, geh ruhig näher ran.
Die Dunkelheit tut doch auch nur, was sie machen kann.
Traust du dich heute an sie heran?

Pscht! Schau hin! Genau da!
Siehst du sie denn nicht auch?
Die Sterne, die stets bei dir stehen?
Die Sonne, die sich zu Schlaf gelegt?
Und der Mond, der sich an ihren Platz gequält?

Pscht! Mach deine Ohren auf und Lausch!
Hörst du es denn nicht auch?
Das leise Schlaflied, das sie alle singen?
Deine liebste Melodie,
Die durch die Stille deiner Gedanken schneidet.
Fühlst du dich immer noch allein?

Pscht! Frage dich!
Fühlst du es denn nicht?
Tief in deinem Herzen?
Wie die Sterne deine Seele berühren?
Wie der Mond dich in den Schlaf zu wiegen versucht?

Pscht! Ein letztes Mal gestört.
Hörst du denn nicht, wie die Sonne leise sagt:
„Schlaf ruhig ein. Morgen ist ein neuer Tag."?

Kunst der WorteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt