Weder Himmel noch Hölle

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Die Welt steckt in Brand

Sie brennt vor sich hin

Flammen wie aus Bernstein

Die um die Erde züngeln

Die die Menschheit verschlingen


Meine Angst floss damals in mein' Adern

Habe mehr gefürchtet als gelebt

Habe nach Feuerlöschern gesucht

Obwohl diese gar nichts bringen

Weil ich selbst es war, 

die die Flammen erzeugte

Weil ich es selbst war, 

die sich meinem Willen nicht beugte


Doch nun sitz ich hier wie Nero

Und schaue ganz entspannt zu

Wie die Flammen nach mir greifen

Ohne mich wirklich zu streifen

Denn nun kenn ich endlich die Karten

Die mich zu etwas Besserem brachten


Und mit Stolz kann ich nun sagen:

Die Hölle, hab ich schon längst nicht mehr verdient

Aber lass mich bloß nicht in den Himmel heben

Weil es sich gerade Hier und Jetzt so gut lebt

Weil die Erde nicht mehr gegen mich,

Sondern mit jedem Pochen meines Herzens bebt

Und weil ich weder im Himmel noch in der Hölle bin

Weil es das ist, was sich Leben nennt. 

Kunst der WorteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt