Kapitel 2 ~ Familienliebe

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Natalies Pov

"An deinem 14. Geburtstag bist du gestorben!", sagte sie mit einem bestimmenden Ton, aber ihre Stimme blieb schwach. Ich konnte es nicht glauben. Wo hat sie denn den Scheiß gehört.

"Tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen", sagte ich kühl. Ich wollte es nicht zugeben, aber der bestimmende Tonfall tat weh. Es war als ob sie mir nicht glaubte, als währe ich ein Geist. ",aber wer auch immer diesen Scheiß erzählt hat, hat dich belogen", sagte ich und drehte mich um. Ich wollte gerade weglaufen, als ich am Handgelenk gepackt wurde. Normalerweise währe ich zusammengezuckt, nicht weil ich so schreckhaft war, sonder weil die Wunden meines Vaters an meinen Handgelenken immernoch schmerzten, zumindest wenn es mich überraschte. Ich blieb aber ganz ruhig. Auch wenn ihre Hände durch den dicken Stoff des Hoodies kaum spürbar war, fühlte ich Geborgenheit. Genau da, wo jetzt ihre Hand lag, dort fühlte ich mich frei. Jetzt wusste ich es. Ich musste meinen Plan ausführen. Ich musste Rose werden. Ich drehte mich zu meiner Oma um und sah die Tränen in ihren Augen. Ich sah den Schmerz, den ihr diese Lüge bereitet hatte und die Freude, die die Wahrheit ich bereitete. Ich sah Liebe und Geborgenheit. Und ich war mir sicher, dass meine Oma in diesem Moment das Gleiche in meinen sah. Ehe ich mich versah, war sie ganz die Alte. Sie drückte mich an sie und sagte fröhlich "Ich hab dich ja so lange nicht mehr gesehen! Wie lange wirst du denn bei mir bleiben? Ach hoffentlich für immer! Deine Eltern füttern dich doch viel zu wenig, das spüre ich auf durch den Stoff, komm jetzt gibt es erst Mal Kekse, frisch aus dem Ofen", sagte sie während ich immer noch in ihren Armen war. Ich fühlte mich Zuhause. Hier werde ich glücklich. In der Nähe meiner einzigen Familie. Auch als sie mich endlich los ließ, fühlte ich die Geborgenheit und Liebe, die ich durch ihre Umarmung gespürt hatte. Meine Oma zog mich in ihr Wohnzimmer und brachte mir Kekse.  Bis acht Uhr redeten wir und ich bemerkte, wie sehr ich sie vermisst hatte. Aus Angst vor Alexander hatte ich sie nicht angerufen, er hatte mir damals gedroht und die Drohung hatte es in sich. Er war auch derjenige, der meiner Mutter die Lüge erzählt hatte. Irgendwann kamen wir auch noch darauf zu sprechen, was ich überhaupt bei meiner Oma zu suchen hatte. Ich weiß, dass sollte das erste Thema sein, aber wir hatten und fünf Jahre nicht gesehen und meine Oma wusste nichtnal, dass ich lebte, deshalb war es meiner Meinung nach verständlich, dass es so lange dauerte.
So merkte ich auch erst bei dieser Frage, dass ich meine Masken abgenommen hatte. Ich setzte ein Poker Face auf, als ich ihr von meiner Mutter erzählte. Auch in meinen Plan weihte ich sie ein. Meine Oma war begeistert in meinen Plan und auch bei der Erzählung meiner Mutter reagierte sie genau richtig. Ich hasste Mitleid. Seit meine Brüder mich verlassen hatten, taten die Lehrer nichts anderes, als Mitleid zu haben. Ich war es satt. Die ganzen Mitleidigen Blicke. Die ganzen 'ich verstehe das genau'. Als meine Oma also ohne jeglicher Emotion sagte: "Wir haben es alle kommen sehen. Schon seit dieser Nitznuchts sich änderte wusste ich, dass es passieren würde.", war ich maßlos erleichtert. Komischerweise kippte unsere Stimmung nicht, nachdem wir darüber geredet hatten. Wir planten noch, wie ich meinen Plan am besten ausführen würde und dann gingen wir auch schon ins Bett.

Jack lag lachend am Boden, während Zack sich vor Lachen den Bauch hielt. Auch Cody, Aiden und ich konnten unser lachen auch nicht zurück halten. Plötzlich kam mein Alexander in mein Zimmer. Er stockte kurz, als er nicht nur die elfjährige sah, sondern auch ihre Brüder. Kurz schien er zu überlegen ob er uns alle fertig machen konnte, nach einer kurzen Überlegung kam er zu dem Entschluss, dass er es schaffen würde. Ich lächelte leicht, als ich sah wie ernst der Blick meiner Brüder wurde, während sie sich neben bzw vor mich stellten. Sie würden mich beschützen, das taten sie immer. Plötzlich drehten sich die Zwillinge um, die sich vor mich gestellt hatten. Was war hier los? Hilfesuchend sah ich zu meinem großen Bruder Cody. Mit ihm hatte ich schon immer die beste Beziehung gehabt und so wusste er, was mein Blick zu bedeuten hatte. Aber er antwortete nicht. Stattdessen packte er gleichzeitig wie mein jüngster Bruder Aiden, der immernoch knapp ein Jahr älter war als ich, mein Handgelenk und streckten meine Arme Alexander gegenüber. Er hob das Messer und stach es wie in Zeitlupe in meine sonst noch makellose Haut. Es tat mehr weh, als irgendetwas je in meinem Leben. Doch das würde sich schnell ändern. "Danke", sagte mein Erzeuger und grinste meine Brüder an, welche mich dann schnell alleine ließen. Warte was? "Neinn", jammerte ich, damit meine Brüder mir wieder helfen würden, aber auch mein Vater hörte mich. Schnell schlug er zu, aber ich bemerkte es nicht. Ich fühlte keinen Schmerz auf meiner Wange, keinen auf meinen Armen. Nichts tat mehr weh als meine Brüder zu verlieren. Kurze Zeit später öffnetete sich die Tür wieder und herein kamen... Meine Brüder, aber dieses Mal waren sie bewaffnet. Ich hatte sie nicht verloren, die würden mich doch beschützen, aber ich irrte mich. Dies realisierte ich jedoch erst, als ich eines der Messer meiner Brüder in meinem Arm fühlte. Geschickt schaute ich auf das Messer, um dann gleich mit weit aufgerissen Augen in das böse Grinsen auf Codys Gesicht zu schauen. Und ganz plötzlich spürte ich den Schmerz wieder. Den Schmerz der Ohrfeige meines Vaters und den der 2 Messerstiche. Plötzlich trug mich etwas hart am Bauch. Zack schaute mir triumphierend zu, wie ich mit einem vor Schmerzen verzehrten Gesicht auf den Boden fiel. Aber meine Familie war noch nicht fertig. Jack half mir auf die Beine, währen Aiden schon wieder auf mich losging. Meine Arme waren mit vielen Schnitten verzehrt und auch von vieler der Schläge sah man schon die ersten Anzeichen auf blaue Flecken. Die Jungs verließen gerade lachend das Zimmer, als mein Vater mit der letzten Drohung und den Worten "Die haben dich immer gehasst, sie haben es nur versteckt" sein Messer auf mich warf. Es traf mich am Kopf und plötzlich öffnetete ich die Augen.

Ich hatte mir abgewohnt schreiend aufzuwachen, als mein Vater mich dafür bestrafte. Meistens setzte ich mich einfach auf mein Bett und versuchte mich zu beruhigen, aber diesmal nicht. Der warme Atem den ich auf meinem Hals spürte hielt mich davon ab. Wer war das? Und was hatte er in meinem Zimmer zu suchen?

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Wie immer hoffe ich es hat euch gefallen und ich würde mich sehr über ein Vote freuen. Ihr könnt mich auch gerne kritisieren oder ausbessern, damit ich die Geschichte zumindest von der Grammatik und Rechtschreibung her ok ist😂

Rose Black ~ Der Vergangenheit entkommt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt