Kapitel 4 ~ neues Leben?

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Natalies POV

Fehlt nur noch ein neues Outfit. Eines, dass Natalie niemals anziehen dürfte.

Hört sich doch nach einem super Plan an, oder? Aber mit den Wunden am Arm war das leichter gesagt als getan, besonders mit den Neuen, die noch so leicht aufgingen. Das erste was ich fand waren Shorts. Es würde noch etwas dauern, bis ich die anziehen konnte, da Alexander mir ein meinen Beinen einige blaue Flecken und kleine Wunden, die nicht schlimm genug für Narben waren, zugefügt hatte. Ich kaufte die Shirts aber trotzdem, für Rose. "Rose wurde nie von ihrem Vater geschlagen. Rose war glücklich, Rose darf anziehen was sie will", dachte ich und sah mir noch einige anderen Dinge an.

Wenig später verließ ich mit fünf T-Shirts, zwei Shorts, drei Jacken und vier Crop-Tops (2 mit langen Ärmeln) das Geschäft. An meinem Bauch hatte ich nur wenige Narben und man würde sie nur sehen, wenn man genau darauf sah. Ich lobte Alexander nicht gerne, aber es war schlau nur meine Unterarme mit Narben zu verzieren. Jeder glaubte ihm, wenn er sagte, dass ich mich selber verletzte. Die wenigen Narben die nicht an meinen Armen waren, hatte er mir betrunken verschaffen. Er hatte auf meine Arme gezielt, aber er war hingefallen und das Messer landete in meinem Bauch. Diese Narbe war die sichtbarsten an meinem Bauch. Am Tag danach, hatte ich als Strafe dafür, dass ich meinen Vater bewusstlos auf dem Boden liegen ließ noch eine bekommen. Die größte an meinem Bauch. Ich errinert mich auch an die Worte, "Du Nichtsnutz hättest auch ein Junge seien sollen! Deine Brüder weinten nie!" Das war der letzte Tag, an dem jemand meine Tränen sah.

Kurz vor dem Haus meiner Oma war ich auch schon wieder gut gelaunt und genoss es, wieder mein Longboard benutzten zu dürfen.

Nach dem Abendessen, dass schon am Tisch stand, als ich nach Hause kam, räumte ich auch meine neue Kleidung und den Schrank und telefonierte dann mit meinem neuen Handy mit Clara, ich wollte zwar nicht zu viel Geld ausgeben, obwohl ich auch von meiner Mutter viel geerbt hatte, aber mein Vater hätte mein Handy orten können, deshalb hab ich mir schon vor dem Flug ein neues besorgt und das alte entsorgt. Beim Telefonat fragte ich Clara über die Beerdigung meiner Mutter, die an dem Tag gewesen war.

"Es war wunderschön und jeder brachte Rosen, weil das ja ihre Lieblingsblumen waren. Von unserer Freundesgruppe waren nur ich, Lilly und Seth da. Sie vermissen dich und wollen wissen, wann du wieder kommst", beginnt sie ihre Erzählung, aber wir beide wussten, dass sie nur vermissten, dass ich für sie zahlte. Noch bevor ich etwas sagen könnte redete Clara schon weiter. "Alexander hat eine Rede gehalten, hat dir dabei die Schuld gegeben, weil du angeblich so Depri bist, seit deinem 13. Geburtstag... Naja du weißt schon. Ihnen hat er auch die Schuld gegeben. Danach waren aber auch einige schöne Reden. Ich hab geredet und auch die beste Freundin von deiner Mama. Sie hat mich gefragt wo du bist, aber ich hab gesagt, dass ich es nicht weiß, sie hat dir aber trotzdem schöne Grüße ausgerichtet."... Für eine halbe Stunde erzählte mir, was an der Beerdigung passierte. Dann redeten wir noch ein bisschen, wie es mir so ging, wie es war bei meiner Oma, wie es Clara ging, was sie mit unserer Clique unternommen hat, seit ich weg war. Um elf Uhr kam aber ihre Mutter ins Zimmer und sagte sie solle endlich aufhören so laut zu telefonieren. Zum letzten Mal in meinem Leben ging ich als Natalie schlafen. Morgen würde ich Rose werden. Mit einem Lächeln und jeder Menge Katzenhaare im Gesicht schlief ich ein.

Langsam öffnetete sich die Tür und eine dunkle Gestalt schlich in mein Zimmer. Ich erkannte nicht mehr als die Silhouette und ich wusste, das der Einbrecher auch nicht mehr von mir erkennen konnte, deshalb tat ich so, als würde ich schlafen. Als er sich wieder von mir entfernte, war ich mir sicher, dass ich ihn getäuscht hatte. Plötzlich ging das Licht an und ich erkannte meinen Fehler. Mit weit geöffneten Augen starrte ich auf meinen Erzeuger. "Wie hast du mich gefunden?", sagte ich und versuchte eine starke Stimme zu haben, aber man konnte die Schwäche hören. Zu oft hatte ich echte Freude zugelassen. Jetzt könnte ich die Schwäche nicht mehr verstecken. "Familie hält zusammen, oder dachtest du meine Mutter würde dir helfen? Statt ihrem eigenen Sohn? Du bist nur ihre EnkelIN. Du bist nichteinmal ein Mann, warum sollte sie dir helfen?", egal wie sehr ich Angst hatte, sein Sexismus regte mich trotzdem auf. Wie ich auch die Schwäche nicht verstecken konnte, schaffte ich jetzt auch nicht meine Wut und das Gefühl von Verrat zu verstecken. Dass es mich so verletzte, von meiner Oma verraten zu werden freute Alexander, aber meine Wut gefiel ihm nicht. Sofort zog er ein Messer hervor und stach damit auf meine Arme ein. Anschließen zerrte er mich von meinem Bett und schmiss mich auf den Boden. Er trat immer wieder auf mich ein, doch plötzlich lag ich wieder auf meinem Bett. Ich spürte, dass Louis auf meinen Bauch sprang, sah aber nicht hin, da ich mich nur auf Alexander konzentrieren konnte. Sein Gesicht war wutverzerrt, während er auf mich zu ging. Genau bevor er meine schulterlangen, schwarze Haare packte, spürte ich Louis raue Zunge auf meiner Wange und ich hörte sein Schnurren.

Ich schlug die Augen auf und sah Loui an. Noch nie war ich so aus einem Alptraum aufgewacht und ich wusste nicht, woher er wusste, dass ich schlecht träumte. Ich wusste, dass meine Atmung normal ging, während ich schlief und ich wusste auch, dass ich mich nicht mehr bewegte als sonst auch. Geräusche machte ich auch keine und mein Herzschlag blieb normal, alles in allem sah es aus, als würde ich normal schlafen, wenn ich eigentlich einen Alptraum hatte. Wieder sah ich Loui an, ehe ich aufstand um mich zu duschen. Es war erst zwei Uhr Nachts, aber an Schlaf war nicht mehr zu denken. Nachdem ich den Schweiß meines Alptraums aubgeduscht hatte, setzte ich mich auf mein Bett und zeichnetete eine schwarze Rose, währen Loui auf meinem Schoß wieder einschlief. Ja ich freute mich auf mein neues Leben.

1037 Wörter
Ich weiß, es ist jetzt nicht sehr viel passiert, aber im nächsten Kapitel passiert wieder mehr.

Rose Black ~ Der Vergangenheit entkommt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt