Rose POV
'Na toll, jetzt komme ich am ersten Schultag doch zu spät. Dazu kommt, dass ich erste Stunde Mathe habe, ohne Liz.' schimpfe ich vor mich hin, während ich die Klasse suchte.
Nachdem ich den Raum doch endlich gefunden hatte, riss ich ohne zu klopfen die Tür auf. "Guten Tag", grüßte ich die Klasse grinsend und zeigte meinem Lehrer dabei keinen Respekt.
"Und wer bist du, wenn ich fragen darf?", versuchte der Lehrer meine gute Laune zu ruinieren. "Das dürfen Sie", antwortete ich noch immer frech grinsend. "Ich bin die Neue."
Mit dieser Antwort wollte ich mir einen Platz suchen, aber der Lehrer hatte natürlich ein Problem damit.
"Also bitte", schnaubte er verächtlich ehe er fortfuhr: "Jetzt stell dich vor. Und bei der nächsten Mathestunde kommst du bitte pünktlich und bist höflich."
"Ich bin Rose. Gerade her gezogen. Meine Hobbys sind Kickboxen, zeichnen und Longboard fahren. Noch Fragen?" Ein paar Jungs zeigten auf, denen ich die Frage jedoch von den Augen ablesen konnte und deshalb nahm ich keinen von denen dran.
"Ja Barbie?", nahm ich stattdessen ein blondes, halbnackten Püppchen dran. "Halt dich von den Whites fern, die gehören mir." Meine Antwort darauf war ein genervten Schnauben und Augenrollen. Ich wollte gerade zu einer echten Antwort ansetzen, als ich bemerkte, dass auch in der letzten Reihe jemand geschnaubt hatte. Ich sah kurz in die Richtung und sah definitiv einen Badboy, vielleicht ja einen der Whites.
"Keine Fragen mehr? Gut!", sagte ich, ignorierte die Hände, die immernoch in der Höhe waren und wollte mir erneut meinen Platz suchen. Aber der Lehrer machte mir wieder einen Strich durch die Rechnung als er mich aufhielt.
"Bleib hier und nimm auch die anderen dran Rose.", sagte der Lehrer streng. Ich war zwar jetzt ein Badgirl, aber trotzdem wiedersetzte ich mich ihm nicht, ich war auch erst vor kurzem von Natalie zu Rose geworden.
"Ja Blondie?", fragte ich einen der Jungs, bei denen ich wusste, dass die 'Frage' den Lehrer genug provozieren würde, um mich endlich hinzusetzten.
"Wow Süße, du siehst fast gleich heiß aus wie ich. Perfekt wäre, wenn dein Arsch auch so anziehend wäre wie meine Muskeln."
"Nicht schlecht vielleicht 5 von 10 Punkten. Du könntest den Spruch verbessern, wenn du meinen Arsch mit etwas vergleichen würdest, dass auch existiert", antwortete ich und ließ es wie einen Rat klingen, obwohl ich genervt war, da ich so etwas nicht gewohnt war.
"Rose setzt dich", sagte der Lehrer und teilte mir dadurch mit, dass mein Plan funktioniert hatte.
Ich setzte mich an den ersten freien Platz den ich sah und bekam nichts mehr vom Unterricht mit, weil der Blick, den ich aus der Richtung des Badboys spürte, mich aus der Bahn warf.
Nach der Mathestunde holte mich Liz ab, da wir in der nächsten Stunde wieder zusammen Unterricht hatten. Aber auch da bekam ich nichts mit, sondern driftete wieder ganz ab.
Auch als Liz und ich uns auf den Weg zur Cafeteria machten, bekam ich meinen Kopf nicht frei. Dieser Junge hatte mich während dem Unterricht nicht aus den Augen gelassen und ich fühlte mich wirklich unwohl. Normalerweise hätte ich mich sogar als Natalie umgedreht und ihm meine Meinung gesagt, aber irgendetwas hielt mich davon ab.
Auch während dem Essen konnte ich mich nur auf diesen Jungen konzentrieren. Ich bekam nicht mit, was ich überhaupt aß. Liz saß die ganze Zeit schweigend neben mir und ließ mich mit meinen Gedanken alleine, wofür ich ihr dankbar war. Kurz vor Pausenende zog Liz mich aus der Cafeteria.
"Echt enttäuschend Liz!", hörte ich eine Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkam, hinter mir. Liz und ich drehten uns im selben Moment um, damit wir ihren Bruder Kyle, wie ich mittlerweile herausgefunden hatte, in die Augen sehen konnten, während er mich beleidigte. "Dass du mit so einer Schlampe herumhängst." Während Kyle weiterredete schüttelte er enttäuscht den Kopf. "Ich soll ne Schlampe sein? Komm schon, was besseres fällt dir nicht ein? Bei deinem Ruf solltest du dir wohl eine bessere Beleidigung ausdenken. Aber dafür brauch man ja ein Gehirn, also musst du wohl bei Schlampe bleiben", sagte ich freundlich, als währe es ein gut gemeinter Rat. Mein Grinsen zeigte jedoch eindeutig, dass ich ihn provozieren wollte und an seinem Gesichtsausdruck bemerkte man, dass es klappte. Ich konnte auf erkennen, dass es ihn störte, dass ich mich von ihm nicht einschüchtern ließ.
"Beleidige nie wieder meine Familie. Und mach etwas gegen die Strähnen oder wir reißen sie dir raus. Du gehörst nicht zu den Whites", hörte ich hinter Kyle und sofort hörte mein Herz auf zu schlagen. Dann aber schlug es im dreifachen Tempo, als wollte es wieder aufholen, was es verpasst hatte. Meine Atmung passte sich meinem Herzschlag an, aber ich bekam trotzdem keine Luft. Kyle sah mich siegessicher an, aber ich konnte mich nicht auf ihn konzentrieren. Cody hatte mir gedroht. Alexander hatte Recht, sie würden mich verletzten, sie würden mich bei ihm ausliefern. Auch die Zwillinge sahen mich hasserfüllt an, nur Aiden, der sich als der Badboy in meiner Klasse herausstellte sah mich anders an. Kurz fühlte ich mich durch seinen Blick sicher, was natürlich keinen Sinn ergab. Dieser Moment dauerte jedoch nur wenige Sekunden und ich war mir sicher, dass niemand es bemerkt hatte.
Langsam wich ich einen Schritt zurück. Bisher hatte ich mir immer einreden können, dass sie ihrer kleinen Schwester nichts tun würden, aber jetzt müsste ich die Wahrheit eingestehen. Dies waren nicht mehr meine Brüder. Das sind Fremde die mich jetzt schon hassen. Mein Herz schmerzte bei diesem Gedanken und ich drehte mich um und wollte weglaufen. Aiden hielt mich jedoch davon ab, indem er mein Handgelenk packte. Ich versuchte verzweifelt zu entkommen, ich drehte meine Hand, aber keine Chance. Plötzlich durchfuhr mich ein anderer Schmerz, einer der den in meinem Herzen übertrumpfte, einen den ich kannte, den ich unterdrücken konnte.
Sofort hörte ich auf mich zu wehren und meine Atmung ging wieder normal.
Ich sah in Aidens Augen, da es die einzigen waren, die mir keine Angst machten, sondern mich schon fast liebevoll ansahen.
"Na Süße, hast du dich endlich beruhigt?", fragte Aiden in der Stimme, die er früher immer benutzt hatte, um mich zu trösten, doch diesmal ließ sie mein Blut gefrieren.
Plötzlich hatte ich eine Idee. Ich blickte meinen Brüdern kalt in die Augen. "Ernsthaft? So schwach seid ihr? Ihr braucht fünf Jungs, die falls ich das anmerken darf, alle älter sind, um gegen ein Mädchen zu kämpfen? Ich nehme jetzt Mal an, dass ihr nicht auch noch gegen Liz kämpfen wollt, oder?", wie erwartet ließ Aiden mich los. Ungerechtigkeiten konnte er noch nie ausstehen. Während meine anderen Brüder ihn wütend ansahen, aber Aiden nur geschockt auf meinen Arm sah, rannte ich in das Mädchenklo.
Dort angekommen sah ich auch schon warum er so geschockt war, eine der Wunden war aufgegangen und blutete durch den Ärmel.
Ich klebte schnell ein Pflaster auf meine Wunde und zog Codys Jacke an, genau bevor Liz die Tür aufschlug. "Was war das gerade? Warum hattest du so Angst vor denen?
'Scheiße, was antworte ich jetzt darauf? Ich kann doch nicht sagen, dass ich ihre Schwester bin, sonst fragt sie mich wegen dem Nachnamen, aber ich will auch nicht lügen'
1191 Wörter
Das ist schon das zweite Kapitel heute, weil ich eigentlich ein Kapitel aus den zweien schreiben wollte, aber alles war so schlecht und kurz beschrieben, dass ich einfach zwei Kapitel daraus gemacht habe. Hoffe es hat euch gefallen.
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Rose Black ~ Der Vergangenheit entkommt man nicht
RomanceNachdem Natalie erfahren hatte, dass sie schon wieder ein Familien Mitglied verloren hat und sie alleine mit ihrem gewalttätigen Vater zurück gelassen wurde, konnte sie es endlich machen. Schon seit drei Jahren wünschte sie sich nichts mehr, als end...