Kapitel 12 ~ alles dreht sich um Rose

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Kyle POV

"Echt enttäuschend Liz", begann ich und näherte mich den beiden Mädchen. Wie abgesprochen drehten sie sich im gleichen Moment um und Rose sah mir in die Augen.

Ihre Augen strahlten Kälte aus und sie sah gelangweilt aus. Ich wusste, dass ihr meine Beleidigung nichts ausmachen würde, aber ich brauchte einen Grund um mich ihm wieder zu nähern. Normalerweise gab ich auf, wenn ein Mädchen sich mir nicht direkt um den Hals fiel. Wofür die Mühe? Doch dieses Mädchen hatte eine Gewisse Ausstrahlung, der ich nicht wiederstehen wollte. Ich würde sie schon noch in mein Bett kriegen.

Ich sah weiterhin in ihre Augen, die trotz der Kälte wunderschön waren, als sie zu ihrer Antwort ansetzte. "Ich soll ne Schlampe sein? Komm schon, was besseres fällt dir nicht ein? Bei deinem Ruf solltest du dir wohl eine bessere Beleidigung ausdenken. Aber dafür brauch man ja ein Gehirn, also musst du wohl bei Schlampe bleiben", sagte sie freundlich, als würde sie mir helfen wollen, doch ihr provokantes Grinsen zeigte ihre wahre Absicht.

Da ich nicht erwartet hatte, dass sie sich meinen Kommentar gefallen lassen würde, überraschte es mich, dass sie ihre Provokation erreichte.

Ihre Augen leuchten siegessicher und sofort war all meine Wut wie verraucht. Die Kälte die früher in ihren Augen zu sehen gewesen war, war verschwunden, nur noch die Freude ihres Sieges war zu sehen. Da ich nur ihre Augen wahrnahm und meine Umgebung ausgeblendet hatte, verwunderte es mich, als sie plötzlich den Blickkontakt abbrach und Cody ängstlich ansah. Was hatte er gesagt und warum hatte sie so viel mehr Angst vor ihm als vor mir?

Nachdem sie allen White-Brüdern in die Augen gesehen hatte, vergrößerte sich ihre Angst. Ihre Atmung verschnellerte sich innerhalb von Sekunden und ich bekam das Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen und zu beschützen, aber sie drehte sich um und versuchte wegzurennen.

Ich wollte sie aufhalten, doch ich wusste, dass sie sich nur noch mehr für hten würde, also lies ich es zu. Aiden jedoch hatte andere Absichten. Er nahm ihr Handgelenk und hielt sie davon ab zu fliehen.

Ich sah ihn wütend an, während sie versuchte sich zu befreien und er ihren Körper haargenau ansah. Aber nicht so als würde er etwas von ihr wollen, sondern als würde er etwas suchen.

Plötzlich hörte sie auf zu zappeln und ich verstand nicht warum. Aiden bemerkte sofort, dass ihre Atmung wieder normaler ging und fragte sie in einer liebevollen Stimme, ob sie sich beruhigt hatte. Die Freundlichkeit seiner Worte ging bei ihr anscheinend verloren, denn augenblicklich sah sie ihn kalt an.

Plötzlich schien ihr ein Geistesblitz zu kommen und tatsächlich, ihr Plan funktionierte und sie war frei. Sie drehte sich um und rannte davon. Meine Schwester ihr hinterher.

Kurz schwiegen wir, alle sichtlich verwirrt. Dann begannen wir gleichzeitig zu reden.

"Was war das jetzt?", fragte ich und erwartete, dass sie das gleiche sagen würden. Ich würde jedoch enttäuscht, da sie nur auf ihr Aussehen geachtet hatten.

"Diese Augen." - Zack
"Diese Stimme." - Jack
"Sie darf diese Strähnen nicht haben, besonders wenn sie so aussieht." Wie nicht anders zu erwarten, dachte Cody nur an die Strähnen. Ihm waren sie sehr wichtig, da seine Schwester sie immer hatten machen wollen, um die Haare dem Nachnamen anzupassen und allen, die es nicht verstanden zu zeigen, dass sie ein Team waren. Letzteres war auch, warum alle die Tattoos und Strähnen hatten, wenn sie zu den White gehörten.
Dass die Zwillinge sich wohl in sie verliebt hatten, oder so hatte ich jedoch nicht erwartet.

Plötzlich unterbrach Codys aufgebrachte Stimme meine Gedanken: "Klappe! Das ist Einbildung. Sie ist tot." Beim letzten Wort brach seine Stimme und ich sah, dass er mit den Tränen kämpfte. Jetzt verstand ich nichts mehr. Seine Brüder jedoch schienen zu verstehen.

Als von Zack unbeabsichtigt ein Flüstern zu hören war, verstand ich doch warum sie jetzt alle so bedrückt waren. "Talie", entführt es ihm. Sein Spitzname für seine Schwester. Das erklärte natürlich die Gesichtsausdrücke, aber ich verstand nicht, sie sie jetzt alle auf dieses Thema gekommen waren. Plötzlich rannte Aiden weg. 'Nicht schon wieder', dachte ich. Er war immer der sensible und deshalb passierte es öfter, dass er aus dem Raum rannte und irgendwo heimlich weinte. Ich versuchte die anderen Jungs anzusprechen, damit wir gehen konnten. An Schule war für die Brüder jetzt nicht mehr zu denken.

Ich hatte sie endlich dazu bewegt, sich auf den Weg zu machen, als eine wütende Rose an mir vorbeilief. Hinter ihr ein völlig aufgelöst Aiden. Ich wollte ihn aufhalten, damit er jetzt nichts Unüberlegtens tat, aber dann sah ich meine weinende Schwester die den Beiden folgen wollte. Doch als sie gerade an mir vorbei lief, nahm ich sie in den Arm. "Warum weinst du Lizzy?", fragte ich vorsichtig. "Rose... Sie und Na", weiter konnte sie nicht reden und ging an zu schluchzen. "Alles wird gut", flüsterte ich immer wieder während ich ihre Haare streichelte.

Plötzlich riss sie sich aus meinen Armen und rannte wieder zum Ausgang, in dem die anderen beiden verschwunden waren. Zufrieden stellte ich fest, dass sie sich schon ziemlich beruhigt hatte. Mit den noch drinnen gebliebenen Jungs im Schlepptau folgte ich Liz zum Eingang. Verzweifelt sah sie Aidens Auto hinterher. Mein Herz brach beim Klang ihrer Stimme, bei ihren nächsten Worten. "Ich will auch mit." Sie klappte auf dem Boden zusammen. Sofort ließ ich von den Jungs ab und nahm meine Schwester in den Arm. Ja sie war nicht so kalt wie ich, aber weinend auf dem Boden liegen, weil mein Kumpel und ihre neue Freundin irgendwo hin fahren? Das Klang nicht nach ihr.

Ich nahm mein Auto und setzte die Brüder hinten hin und meine Schwester auf den Beifahrersitz.

"Sehr dankbar seid ihr", murmelte ich, als sie, zu Hause angekommen, wortlos aus dem Auto stiegen. Ich betrat das Haus und sah, dass sie sich alle im Wohnzimmer hingesetzt hatten. Sie hörten nicht, dass ich das Zimmer betrat und wütend forderte: "Kann Mi bitte jemand sagen, war mit euch los ist?" Nach kurzem Schweigen schrie ich: "HALLO?!" Sie zuckten zusammen und sahen mich an. "Was ist los mit euch?", wiederholte ich meine Frage von gerade eben.

"Sie... Sie sieht Natalie so ähnlich", sagte Cody endlich. Sofort wechselte mein Gesichtsausdruck von wütend zu entschuldigend. Ich wusste wie sensibel sie auf dieses Thema zu sprechen waren. Mehr sagten sie nicht, aber ich bemerkte, dass diese Aussage Liz ängstlich werden ließ. "Schicke Aiden bitte in mein Zimmer sobald er kommt", sagte sie mir einer schwachen Stimme und verschwand in ihrem Zimmer. Ich sah ihr hinterher und richtete meinen Blick dann wieder auf die Jungs. Sie waren jedoch wieder in ihrer Gedankenwelt und nahmen mich nicht wahr. Ich setzte mich auf die Couch und sah auf mein Handy, während ich darauf wartete, dass Aiden zurück kam, um ihn, wie meine Schwester es wollte, in ihr Zimmer zu schicken.

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Ich bin nicht wirklich zufrieden, weil ja nicht viel passiert... Ok eigentlich passiert rein gar nichts, aber naja... Hoffe trotzdem es hat euch gefallen? XD

Rose Black ~ Der Vergangenheit entkommt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt