Kapitel 14

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Ein lautes Klicken ließ ihn hochschrecken.

„Guten Morgen ihr zwei. Na, wie sieht es aus? Kann ich euch rauslassen, habt ihr euch vertragen?", fragte ein fröhlich dreinblickender Suga.

„Sugawara, bitte, nicht so laut", jammerte Hinata, welcher direkt neben der Tür saß.

„Na los, kommt schon Leute, wach werden. Ihr wollt doch sicherlich noch unter die Dusche, bevor ihr frühstücken geht, oder?"

Er spürte auf einmal, was für einen unbändigen Hunger er hatte. Kein Wunder, als er Hinata am Abend etwas zu essen hatte angeboten, waren sie wie die wilden Tiere übereinander hergefallen. Danach hatte niemand mehr ans Essen gedacht. Langsam erhob er sich. Ihm tat alles weh. Verdammt, die Nacht angelehnt an einen Mattenwagen zu verbringen schien nicht gerade eine seiner besten Ideen gewesen zu sein. „Guten Morgen, Suga", krächzte er.

„Guten Morgen, Kageyama. Also, beantwortet jemand nun meine Frage?", fragte der Grauhaarige jetzt mit etwas mehr Nachdruck.

„Es ist alles wieder okay, Suga. Wir haben uns... ähm, ausgesprochen." Er konnte sehen, wie Hinatas Wangen sich rot färbten.

„Ach, tatsächlich?" Suga schien nicht besonders überzeugt zu sein.

„Wirklich. Kageyama sträubt sich zwar noch ein bisschen, seine Gefühle für mich offen zugeben zu wollen, aber das werde ich noch ändern." Hinata lächelte zu dem Setter herüber, der gerade etwas sagen wollte, als Suga schon wieder weiter plapperte.

„Haha, na, das kann ja was werden. Nun denn, kommt ihr zwei. Ich denke, ihr habt euch eine lange Dusche verdient."

„Ja, verdammt, und wie wir das haben", nuschelte er, als er an Suga vorbei ging. „Eine Nacht auf dem Boden zu verbringen ist nicht gerade sehr angenehm, Suga", sagte er anklagend.

„Tja, ihr zwei habt mir keine andere Wahl gelassen. Manchmal, da muss man eben zu härteren Mitteln greifen", sagte der Zweitklässler lachend und trabte hinter Hinata und ihm hinterher.

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Nach dem Frühstück packten sie ihre Sachen und machten sich auf den Weg zum Strand. Der Sturm hatte in der letzten Nach aufgehört und strahlender Sonnenschein entlohnte sie für die letzten Tage, die sie gezwungenermaßen in den Hallen trainieren mussten. In der ersten Tageshälfte spielten sie gegen Nekoma. Am Nachmittag gegen Aoba Johsai. Keines der Teammitglieder hatte sie darauf angesprochen, wo sie heute Nacht gewesen waren, und das war Kageyama auch ganz recht so. Mit Sicherheit wussten alle schon wieder viel mehr als sie sollten. Er war gespannt, wie das Training verlaufen würde. Würden er und Hinata wieder die Kombination sein, vor der sich alle in Acht nahmen? Er spürte bereits deutlich die ersten Erfolge des Trainings in dem weichen Sand. Jedes Mal, wenn er nach einem langen Tag am Strand einen Fuß auf ebenen Boden setzte, hatte er das Gefühl, er würde schweben, so federleicht kam er sich vor.

Sie waren nicht die ersten, die den Stand erreichten. Fukurodani, Shiratorizawa und auch die Aoba Johsai waren bereits vor Ort. Von den roten Katzen fehlte noch jede Spur. Auch okay, so hatten sie mehr Zeit, sich aufzuwärmen. Nach einer halben Stunde war es endlich so weit, nun standen sie Nekoma gegenüber und der schrille Pfiff eröffnete das Match. Asahi, welcher den ersten Aufschlag des Spieles hatte, schmetterte den Ball ins Aus.

„Macht nichts, der nächste geht rein, Asahi", munterte ihn der Teamkapitän auf.

Nach den ersten Ballwechseln schien das Spiel an Fahrt aufzunehmen und er und Hinata konnten einen perfekten Schnellangriff nach dem nächsten abliefern. Sie waren wieder da. Die beiden bemerkten nicht die erleichterten und glücklichen Blicke ihrer Teamkollegen, sondern konzentrierten sich einzig und allein darauf, den Katzen endlich mal zu zeigen, wer von den beiden Mannschaften die bessere war.

Auch Korai beobachtete das Spiel der Krähen und war alles andere als erfreut über das, was er dort sah.

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Die nächsten Tage vergingen und es schien, als wärewieder Ruhe und Frieden in das Team der Karasuno-Oberschule eingekehrt.Kageyama und Hinata waren zu ihren ursprünglichen Zankereien zurückgekehrt undTsukishima hielt sich nicht zurück, den beiden regelmäßig klar zu verstehen zugeben, dass sie nicht mehr ganz dicht waren. Suga und Daichi waren momentanmehr als zufrieden. Doch je näher die vierte Woche kam, umso nervöser wurdensie. Für den ganzen Montag würde ihr Trainingspartner die Kamomedai sein undsomit auch Korai Hoshiumi.

Er soll Mein seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt